Re: Divination mittels Drogen

Geschrieben von Kober am 05. November 2002 14:14:29:

Als Antwort auf: Divination mittels Drogen geschrieben von Savonarola am 05. November 2002 11:14:44:

Hello!

>Geometrische Muster entfalteten sich in
>Wellen von Schönheit und Komplexität vor mir. Meine Gedanken kreisten
>um Gott, die Evolution, die lebendige Erde, das unendliche Universum,
>die Kräfte von Gut und Böse, das Geheimnis des Todes und das
>Paradoxon von Zeit.

Ein sehr schönes erlebnis, leider kann ich nicht mehr diesen Weg betreten.

>Vorsichtig stiegen wir durch die Tausende von
>Psilocyben, die uns ausgelegt auf Zeitungspapier umgaben und so gut
>wie jeden Qudratmeter des Fussbodens - bis auf schmale Gehwege -
>bedeckten. Das enorme Ausmaß unserer Entdeckung ließ uns klein
>erscheinen. Ehrfürchtig tauften wir unseren Fund "The Great Boat
>Street Patch".
>Ein oder zwei Stunden nach Mitternacht, sechs Stunden nachdem wir uns
>die erste Portion Pilzbrei einverleibt hatten, ging ich ins Bett.
>Geometrische Muster erhellten meine Visionen, als ich in Schlaf fiel.
>Einige Stunden später, im Dämmern zwischen Schlafen und Wachen,
>umhüllte mich ein eigentümlicher und seltsam realer Traum.
>Ich befand mich im College und versuchte verzweifelt, zu meiner
>Berghütte zurückzukehren, als ob mein Leben davon abhinge. Dieses
>Gefühl von Dringlichkeit dominierte alle anderen sich aufdrängenden
>Gefühle von Wichtigkeit. "Geh zurück. Geh schnell zurück."
>Im Traumzustand beeilte ich mich, in die Berge zu Fahren. Dann als
>ich um die Ecke einer Landstrasse bog, kam ich in ein weites Tal, das
>von einem kalten, klaren Licht durchflutet war. Das Tal war überschwemmt
>worden. Im eisigen Sonnenlicht trieben aufgebläht
>Hunderte und Aberhunderte toter Kühe. Der Traum endete abrupt, und
>ich erwachte, in kaltem Schweiss gebadet und niedergestreckt von der
>Furcht eines unmittelbar bevorstehenden Unglücks.

Sowas habe ich persönlich in den Sitzungen nicht erlebt. Senks ;-)


>Ich ging nach unten und erzählte es meinen Freunden. Dieser Traum war
>anders als alle, die ich jemals zuvor gehabt hatte, durchdrungen von
>einer speziellen Atmosphäre böser Vorahnungen, die mich im innersten
>meines Seins erschütterte. Ich fürchtete, es handle sich um so was
>wie einen Atomkrieg ... vielleicht würde Russland angreifen, der
>Schnee würde durch die Hitze eines nuklearen Feuers schmelzen, und
>die Kühe würden von den ansteigenden Fluten ertränkt! Meine Freunde
>nahmen mich nicht ernst und fingen an herumzuwitzeln. Einer aber war
>neugierig genug, mich zu fragen, wann sich die Katastrophe denn
>ereignen würde. Ich erzählte ihm, dass sie unmittelbar bevorstünde ...
>Ich wusste nicht genau wann; ich wusste nur, es würde an einem
>Wochenende sein. Er zeigte auf dem Kalender auf ein Datumin zwei
>Wochen, den 1. Dezember, und ich wusste, dass es dies war. Er schrieb
>"nach Paul der jüngste Tag" in den Kalender, und die Konversation
>nahm eine andere Richtung.
>Zwei Wochen später, nach Regenstürmen und Schneefällen bei den
>Cascades, die alle Rekorde brachen, suchte ein ungewöhnlicher
>Temperaturumschwung West Washington heim. In den Bergen stiegen die
>Temperaturen an und die schnell einsetzende Schneeschmelze ließ die
>Bäche innerhalb von Stunden zu reißenden Strömen werden. Bäume,
>Häuser, und Brücken wurden überflutet. Meine Berghütte, die nur 600
>Meter neben einem Gletscherbach entfernt war, war unmittelbar
>gefährdet. Ich wusste, dass alles verloren wäre, wenn ich nicht
>schnell dorthin gelangte: meine Nachschlagewerke, meine Manuskripte,
>all meine persönlichen Gegenstände. Am nächsten Tag fuhr ich nach
>Darrington zurück, um jedoch nur auf Brücken zu stoßen, deren
>Überquerung verboten war. Schließlich fuhr ich verschlungene Wege,
>die einen Umweg von fast 160 Kilometer bedeuteten, und fand meine
>Hütte noch intakt, aber 300 Meter näher am tobenden Fluß. Am nächsten
>Tag packte ich alles zusammen und machte mich südlich in Richtung
>Olympia auf den Weg. Als ich ins Snohomishtal kam, starrte ich
>ungläubig auf Hunderte von Kühen, die über Nacht in den ansteigenden
>Flüssen ertrunken und gestrandet waren. Es war der 1. Dezember, exakt
>der Tag, den mein Traum vorhergesagt hatte. Dieses Erlebnis
>erschütterte meine Auffassung der linearen Zeitfolge. DIE ZUKUNFT IST
>VORHERSEHBAR.

Wow, echt schräg. Ehrlich gesagt beunruhigt mich das schon. Es würde mich interessieren ob seine Hütte von dem Fluss mitgerissen worden ist. Noch ne Frage. Haben die Kühe auch Pilze, die bekanntlich auf dem Mist der Kühe wachsen, gegessen und/oder wirkt das bei den Tieren genauso wie bei uns Menschen?

>Nun wusste ich, was Schamanen schon seit Jahrhunderten wissen: Das
>Psilocybinerlebniss kann den Blick in die Zukunft öffnen - vor allem,
>wenn es sich um eine bevorstehende Naturkatastrophe handelt, wie in
>meinem Fall.
>Nun verstand ich auch, warum die Mazateken und Azteken Psilocybe als
>Pilze schätzten, die sich zur Divination eignen und warum sie ihnen
>als intelligente und wundersame Pilze erschienen. Sie erkannten in
>den Pilzen machtvolle Mittler, die jenen, welche für ihren Ruf
>empfänglich waren, einen evolutionären Vorteil bringen konnten.

>
>Freundliche Grüße Savonarola

Da ist was dran, aber bin mir nicht sicher. Es klingt einfach, "nehm einen Pilz und öffne das Tor zur Zukunft" zu einfach. Morphologische Felder fallen mir dazu ein. Kann aber den zusammenhang nicht fassen. *grübel*

Gruß
Kober



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