Re: Steueraufkommen nach Steuerarten

Geschrieben von Bonnie am 30. Oktober 2002 18:41:08:

Als Antwort auf: Re: Steueraufkommen nach Steuerarten geschrieben von Freiwild am 30. Oktober 2002 17:29:19:

Hi Freiwild :-))
stimme dir voll und ganz zu !!

Daß 70% der Steuerliteratur in Deutsch verfaßt ist, glaub ich gerne, auch ohne Quelle ;-)

Ich denke auch, es ist eine große Katastrophe, daß die "Global Players" keine Steuern mehr zahlen. Jetzt nicht aus Gründen der Steuergerechtigkeit, sondern einfach, weil diese Einnahmen eingeplant waren und jetzt tun sich diese Lücken auf, die gestopft werden müssen.


Derjenige, der sich keine große Abteilung, in der nur daran gearbeitet wird, die Abgabenlast der Unternehmen zu minimieren, leisten kann, muß halt zahlen. Nach meinem Empfinden ist es die Mittelschicht (Sowohl, was natürliche Personen als auch Unternehmen betrifft). Der Staat wird von oben und von unten ausgebeutet. Womit ich nicht sagen will, daß wir keinen Sozialstaat haben sollten. Wogegen ich mich wehre, ist das systematische Ausbeuten, das Prinzip: Nichts geben, alles kriegen. Richtig erfolgreich gelebt wird das Prinzip nur ganz unten und ganz oben.

Ja, es ist zu kompliziert, es ist kaum durchschaubar, auch nicht für Fachleute. Andere Länder waren mit einer Vereinfachung des Steuersystems sehr erfolgreich. Der Staat muß abspecken. Aber ich sehe das nicht in der nächsten Zeit. Es fehlt der Visionär bei den Politikern, egal welche Partei. Weiterwurschteln wie bisher, das ist die Devise.

Die nächste "Revolution" könnte sich gegen den Staat und seine unkündbaren Beamten richten.. Wobei man auch wieder differenzieren muß. Finanzbeamte, Polizisten, Standesbeamte etc etc arbeiten hart für wenig Geld. Aber es gibt in diesem Staatsapparat unglaublich viele gemütlich eingerichtete Nester, wo Leute es sich bequem gemacht haben und wenig leisten, in Jobs, die eigentlich auch noch ziemlich überflüssig sind ! (kenne so Fälle von Beamten, die prinzipiell nicht mehr arbeiten, sich nur noch in ihrem Büro vergraben und da dann auch in Unterhose sitzen im Sommer :-))) Unkündbarkeit hat eben auch Schattenseiten.. Kenne auch solche Fälle aus Großunternehmen).. Wir als Selbständige können uns zwar die Unterhose erlauben, aber die Arbeitsverweigerung nicht ;-)) Keine Arbeit, kein Geld, ganz einfach.
Es fällt immer schwer, zu sagen: Die Gruppe ist schuld oder die andere.

Liebe Grüsse, Bonnie

PS. Ich hoffe, dein Unternehmen läuft gut ;-))

>Hallo Bonnie,
>
>das hat jetzt richtig Spaß gemacht, das Recherchieren.
>Ich hab ja Maschinenbau - nicht BWL - studiert. Mein
>BWL/VWL-Halbwissen resultiert aus freiwilliger Belegung
>BWL für Ingenieure, später aus einem 3 Wochenkurs USW
>im Zuge der beruflichen Weiterbildung. Der Rest ist
>bittere Praxis - Aufbau selbständige Existenz..
>Unser Steuersystem ist zu kompliziert, 70 % der Steuerliteratur
>auf der Welt ist in deutsch verfaßt (50% BRD - Quellen -
>weiß´nicht mehr). Es gibt interessante, alternative Steuermodelle,
>nur sind wir hier in Deutschland zu feig, es einfach einzuführen.
>Soweit ich weiß, wird in Slowenien (oder Kroatien? - bin unsicher)
>ein neues - von einem Deutschen konzipertes - einfacheres
>Steuersystem eingeführt.
>Ich bin der Ansicht, unser Steuersystem benachteiligt systematisch
>die Masse der lohnabhängigen Bevölkerung. Nur größere Unternehmen
>( mit entsprechenden 'Steuerabteilungen') können ihre Steuern und
>Abgaben entsprechend optimal gestalten. Für kleinere
>Unternehmen/Freiberufler sind frustrierte Finanzbeamte allzu mächtige
>Gegner. Denn auch sie stehen zunehmend unter (Ertrags-)Druck.
>Einigen wir uns vielleicht auf folgende Zusammenfassung:
>Unser Steuer ist zu kompliziert und hat deshalb zu einer
>als ungerecht empfindbaren Lastverteilung geführt.
>Folge:
>Zunehmende allgemeine Unzufriedenheit ....
>
>Mit herzlichen Grüßen
>Freiwild
>( vergeßt nicht - auch Ihr seid Freiwild / Beute des Staates und
> seiner 'Diener')



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