VERBESSERUNG

Geschrieben von Salim am 26. Oktober 2002 14:15:33:

Als Antwort auf: O Arkomedt, gibt es irgend jemanden, dem du vertraust? geschrieben von Salim am 26. Oktober 2002 14:02:10:


O Arkomedt, gibt es irgend jemanden, dem du vertraust?

(Verbesserung: im vorangegangenen Posting hatte der hier rot markierte Satz (s. u.!) gefehlt. Dadurch wird der ihm folgende Satz fälschlicherweise auf den Propheten (s), statt auf Allah bezogen.)


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Hallo Arkomedt!

Das, worauf du dich in deinem Posting beziehst (oder beziehen müßtest) ist meine Entkräftung Deines "Inkonsequenz"-Vorwurfs, daß der Anschein von Inkonsequenz nämlich nur dadurch auftritt, daß du die Sache nicht im Zusammenhang gelesen hast. - Die entscheidende Frage lautet also jetzt: Hast du inzwischen den neuen LICHTBLICK heruntergeladen und dir jene Ansprache Sheikh Nazim Effendis einmal im Zusammenhang angesehen - oder nicht?

Du kommst hier mit tausendmal gehörten no-future-Jammerlappen-Statements, die nur dem frustrierten Blick einer übermäßig verwöhnten Jugend zu entspringen scheinen. Niemandem vertrauen, nichts mal wirklich bis zum Ende durchziehen, sich aber über alles und jedes besserwisserisch auslassen, aber keine Verantwortung übernehmen. Der von dir gepflegt Jargon moderner Uneigentlichkeit ist nachgerade läppisch und nur das.

Du sagst, daß "der Aspekt des Religiösen" außen vor gelassen werden sollte und so weiter. Wer sagt dir aber denn, daß das Religiöse bloß ein "Aspekt" ist? Woher weißt du das? Wer hat dir das gesagt? Hast du das selbst herausgefunden oder ist es nur das Produkt dessen, daß du als Opfer antiautoritärer Erziehung praktisch wie ein wildes Tier aufgewachsen bist?

Du schreibst: Wenn es einen oder mehrere Götter gibt (ich nenne sie in meinem Buch übrigens die Lenker der Universen), dann dürfte sich ihr Interesse für die Menschheit in etwa in dem Rahmen bewegen, wie sie Forscher für ihre Forschungsobjekte, Eintagsfliegen oder Labormäuse aufbringen. Da kann ich nur sagen: What saying? - Was ist? - Du weißt nicht ob es einen oder mehrere Götter gibt, wagst es aber, sie "Lenker der Universen" zu nennen und ein Buch darüber zu schreiben. Das nenne ich kühn (ich könnte auch sagen: abgrundttief inkonsequent und selbstwidersprüchlich)! Du weißt überhaupt nicht, wagste es dann aber zu schreiben: " ..., dann dürfte sich ihr Interesse in dem Rahmen bewegen..." ?? Du weißt gar nichts, unterstellt deinen Göttern aber, so zu sein, wie du dir in deinem Ameisen-Labormausverstand vorstellst, daß sie sind?

Weshalb sollten sie denn ausgerechnet so sein, wie du es annimmst?? "...dann dürfte sich ihr Interesse..." Wirklich "dürfte sich"? In diesem "dürfte sich" steckt soviel Inkonsequenz und die Dummheit und so viel Überheblichkeit, daß es unglaublich ist.

Anas ibn Malik - möge Allah mit ihm zufrieden sein - überliefert, daß der Gesandte Allahs - der Friede auf ihm - von seinem Herrn, dem Allmächtigen und Erhabenen, erzählte, daß dieser spricht: Wenn sich einer Meiner Diener Mir um eine Spanne nähert, komme Ich ihm um eine Elle entgegen. Nähert er sich mir um Ellenlänge, komme Ich ihm um die Länge der ausgebreiteten Arme entgegen. Und wenn er sich mir gehend nähernd, laufe Ich ihm entgegen." Da ist nichts mit "dürfte sich"! Die wilden Tiere heute, die sich für Menschen halten, können sich nicht vorstellen, daß der, der sich geschaffen hat, nach ihnen sieht und sie liebt.

Einer der Neunundneunzig Heiligen Namen Allahs ist asch-schakûr, was "der Dankbare" bedeutet. Und es gibt den Namen Abdu sch-schakûr, was "Diener des Dankbaren" bedeutet. Als ich einem Bruder einmal diese Bedeutung erklärt hatte, war seine Reaktion gewesen: "Nein, nicht Diener des Dankbaren, sondern Diener dessen, dem man dankbar ist. Er konnte sich nicht vorstellen, daß Allah dankbar ist. Darauf konnte ich nur sagen: Aha, du stellt dir Allah so vor, wie es wär, wenn du Allah wärest, nämlich undankbar!

Dein "dürfte sich" ist genau so erbärmlich, klein, mißtrauisch, jämmerlich, underdoghaft, wie die gerade erzählte Umdeutung eines Heiligen Namens durch einen mißtrauischen Bruder.

In einem Hadith-Qudsî sagt Allah: Ich war ein verborgener Schatz und wollte erkannt werden, deshalb erschuf ich die Welt. Und da soll das Religiöse nur ein "Aspekt" unseres Lebens sein? - Nein, nein und nochmals nein! Es gilt vielmehr, es zur absoluten Chefsache zu erklären, und sich in das größte Abenteuer aller Zeiten zu stürzen, den verborgenen Schatz zu suchen und sich auch bereit zu halten, sich von ihm finden zu lassen! Das ist unsere Aufgabe in dieser verrückten Zeit.

Aber gegen das Mißtrauen verwilderter Menschen ist kein Kraut gewachsen! Es gibt tausend Gründe, mißtrauisch zu sein, aber keinen einzigen für das Vertrauen. Das ist kein Wunder, denn das Vertrauen selbst ist der Grund von allem. Und du entbehrst leider dieses Grundes. Deshalb schreibst du unreifes selbstwidersprüchliches Zeug und bringst es sogar noch in Buchform (ich frage jetzt nicht nach Titel und Verlag, denn die Kostprobe, die du gegeben hast, reicht mir schon). Wie sollte dir da jemand glauben können.

Gibt es irgend jemanden, dem du vertraust?

wassalam,
Salim

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