Kriegsgefahr im Nahen Osten

Geschrieben von dainti am 13. Oktober 2000 07:29:54:

Freitag 13. Oktober 2000, 01:24 Uhr

Kriegsgefahr im Nahen Osten


Israelis und Palästinenser stehen am Rande eines Krieges. Nach dem Lynchmord aufgebrachter Palästinenser an drei israelischen Soldaten in Ramallah antwortete die israelische Armee mit massiven Raketenangriffen.

Ziel waren die Palästinenser-Städte Ramallah, Nablus, Jericho, Hebron und Salfit sowie Gaza-Stadt. Auch in der Nacht wurden einzelne Angriffe auf palästinensische Ziele gemeldet.

Israels Premier Ehud Barak sprach von einer Warnung. Palästinenserpräsident Jasser Arafat will sich nicht in einen Krieg hineinziehen lassen.

Vergeltungsschlag für Lynchmord

Die Israelis reagierten mit den Angriffen auf den Lynchmord an drei ihrer Soldaten wenige Stunden zuvor in Ramallah. Sie riegelten umgehend das Westjordanland und alle Autonomiestädte ab.

Augenzeugen berichteten, die Raketen trafen die Polizeiwache, in der sich der Lynchmord ereignete. Dem israelischen Militär zufolge waren die drei Soldaten offenbar versehentlich nach Ramallah gelangt, wo sie von einer aufgebrachten Menschenmenge in der Nähe der Polizeiwache attackiert und getötet wurden.

Arafat spricht von Kriegserklärung

Arafat bezeichnete die Raketenangriffe als Kriegserklärung. "Unserem Volk macht das nichts aus, und es zögert nicht, seinen Marsch auf Jerusalem fortzusetzen", sagte er.

Eine Menschenmenge stürmte nach den Angriffen das Gefängnis von Nablus und befreite 65 dort inhaftierte Aktivisten der radikalislamischen Hamas-Bewegung. Auch in anderen Autonomiestädten sind laut israelischem Fernsehen Dutzende inhaftierter Hamas-Aktivisten auf freien Fuß gesetzt worden. Zum Teil waren sie wegen Terrorismus gegenüber Israel verurteilt worden.

Palästinenser applieren an Weltsicherheitsrat

In New York riefen die Palästinenser den Weltsicherheitsrat an und verlangten eine Dringlichkeitssitzung. Das Gremium hatte am Sonntag die neuen Gewaltaktionen gegen die Palästinenser verurteilt und eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche verlangt.

Barak distanzierte sich deutlich vom Friedensprozess. Arafat sei gegenwärtig für ihn "kein Friedenspartner". Angesichts der Krise forderte er die Errichtung einer "Regierung des nationalen Notstands ".

Destabilisierung der Region droht

Politiker aus aller Welt drückten ihre Besorgnis über die Eskalation aus. Bundeskanzler Gerhard Schröder appellierte in Biarritz an Israelis und Palästinenser, die Gewalt zu beenden. US-Präsident Bill Clinton rief die Israelis und Palästinenser zu einem sofortigen Waffenstillstand auf. Es sei Zeit, das Blutvergießen zu stoppen, die Ruhe wiederherzustellen und den Dialog wieder aufzunehmen. UN-Generalsekretär Kofi Annan warnte vor einer Destabilisierung der gesamten Region.

Noch kurz vor der jüngsten Eskalation schien ein mögliches Ende der Krise in Sicht. Annan war es mit seinem diplomatischen Geschick gelungen, Israelis und Palästinenser wieder an den Verhandlungstisch zurückzubewegen.

Bei den Unruhen in den Palästinensergebieten waren in den vergangenen Wochen rund 100 Menschen getötet und 3.000 verletzt worden.

Quelle : Freitag 13. Oktober 2000, 01:24 Uhr

Kommentar: Es geht bald richtig los

oh oh und denkt nicht das es an uns spurlos vorübergeht,
Ihr kennt die Prop. das es sich am Nahen Osten entzündet.

PS: Bin übrigens zurück.


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