Das ist wohl der Grund, daß die USA uns nicht helfen werden...
Geschrieben von IT Oma am 20. September 2002 15:52:12:
Der treulose Partner
- Kriegsverweigerer Schröder verspielt in USA viel Kredit
- Bilaterale Beziehungen vor Bundestagswahl auf Tiefpunkt
Von Daniel Jahn
Washington, 20. September (AFP) - Mit Kritik an westlichen
Verbündeten hält sich das Weiße Haus normalerweise zurück. Doch
diesmal war die Reizschwelle überschritten. Als «ungeheuerlich und
unerklärlich» verurteilte Sprecher Ari Fleischer den angeblichen
Vergleich, den die deutsche Justizministerin zwischen George W.
Bush und Adolf Hitler gezogen haben soll. Der Eklat um Herta
Däubler-Gmelin wirft ein Schlaglicht auf den Zustand der
deutsch-amerikanischen Beziehungen, die kurz vor der Bundestagswahl
auf einem Tiefpunkt angelangt sind. Der nächste Bundeskanzler, egal
ob er Gerhard Schröder oder Edmund Stoiber heißt, wird viel
transatlantische Wiederaufbauarbeit leisten müssen.
In der wochenlangen Kontroverse um die Irak-Politik hat sich
Kriegsverweigerer Schröder in Washington den Ruf eines treulosen
und zynischen Gesellen erworben, der den Antiamerikanismus für
seine Wahlkampagne instrumentalisiert. Dass der Bundeskanzler
selbst dann einen Militäreinsatz gegen den irakischen Machthaber
Saddam Hussein nicht unterstützen will, wenn Präsident Bush dafür
grünes Licht der UNO erhalten sollte, wird von vielen US-Politikern
und -Kommentatoren als Bruch der transatlantischen Solidarität
verstanden.
"Mr. Schröder drückt sich», wetterte selbst die liberale
«Washington Post» in einem Leitartikel. Wenn der deutsche
Regierungschef dank seines Irak-Kurses die Wahl gewinne, könne es
gut sein, dass ihm dies auf Kosten der gewachsenen internationalen
Rolle gelinge, die er für sein Land angestrebt habe.
US-Regierungsvertreter beißen zwar in der Öffentlichkeit lieber die
Zähne zusammen, wenn es um Schröder geht. Doch der erzkonservative
Senator Jesse Helms sprach ihnen sicherlich aus der Seele, als er
am Donnerstag schäumte, der Bundeskanzler habe die Beziehungen zu
den USA in einer Weise beschädigt, «die nicht leicht repariert
werden kann». Der Frust über Schröder ist bei vielen konservativen
US-Kommentatoren auch ein allgemeiner Frust über die Deutschen. Mit
Sorge wird in Washington beobachtet, dass der Kurs des Kanzlers in
der Bevölkerung offenbar gut ankommt - und dass sich auch
Herausforderer Stoiber, wenn auch weniger dezidiert, vom Kurs des
US-Präsidenten absetzt.
In konservativen politischen Kreisen der USA wird sogar bereits die
Frage aufgeworfen, ob angesichts der Kluft in der
Sicherheitspolitik die weitere Stationierung von US-Truppen in
Deutschland noch Sinn macht. Der Kongress solle sich nach der
Bundestagswahl mit dieser Frage befassen, falls Schröder gewinne
und weiter einen «konstruktiven Dialog» über Irak verweigere,
forderte Helms. Der Kolumnist William Safire hob in der «New York
Times» süffisant hervor, dass die 70.000 US-Soldaten in Deutschland
und ihre Familien «US-Dollar ausgeben» - also auch ein
Wirtschaftsfaktor sind. Vor allem aber bezweifelte er, dass die
Bundesrepublik, wenn sie «militant antimilitärisch» werde, eine
geeignete Basis sei, um US-Truppen von dort zu Kriseneinsätzen in
anderen Regionen zu schicken.
Vor dem Hintergrund der Irak-Kontroverse wird die US-Regierung die
deutsche Wahl am Sonntag besonders aufmerksam verfolgen. Einen
Kanzler Stoiber würden vermutlich besonders die «Falken» im
Bush-Team lieber sehen. Der US-Präsident selbst hatte bei einem
Treffen mit dem Unionskandidaten im März in Washington offenbar
einen positiven Eindruck gewonnen. Jedenfalls schwärmte Stoiber
CSU-Politiker anschließend von dem herzlichen Empfang im Weißen
Haus - Bush soll ihm sogar viel Erfolg bei der Bundestagswahl
gewünscht zu haben.
Jackson Janes, Leiter des Amerikanischen Instituts für
Zeitgenössische Deutsche Studien in Washington, gibt allerdings zu
bedenken, dass Stoiber nicht unbedingt der geeignetere Partner für
Bush wäre. Schließlich habe Rot-Grün in den vergangenen vier Jahren
eine ganze Reihe von deutschen Militäreinsätzen im Ausland
«durchgeboxt». In der Opposition könne Rot-Grün dagegen eine ganz
andere Rolle spielen - und einem Kanzler Stoiber die Entsendung von
Soldaten erschweren.
dja/löw
AFP201527 SEP 02
- Re: Das ist wohl der Grund, daß die USA uns nicht helfen werden... RaginHari 21.9.2002 01:57 (0)
- Deutlichkeit franke43 20.9.2002 16:35 (4)
- Re: Deutlichkeit Ismael 20.9.2002 22:41 (1)
- Re: Deutlichkeit mit klarem Verstand Bern 21.9.2002 07:49 (0)
- Re: Deutlichkeit Schamane 20.9.2002 19:08 (1)
- Re: Deutlichkeit Waldgeist_33 21.9.2002 02:11 (0)
- Re: Das ist wohl der Grund, daß die USA uns nicht helfen werden... Waldgeist_33 20.9.2002 16:19 (2)
- Re: Das ist wohl der Grund, daß die USA uns nicht helfen werden... ahlfi 20.9.2002 17:30 (0)
- 2.Aussage Däubler unterschreib ich sofort! o.T. Pez 20.9.2002 16:35 (0)