Sehr schöne Ergänzungen

Geschrieben von franke43 am 20. September 2002 11:40:27:

Als Antwort auf: Re: Fallstudie - der dritte punische Krieg geschrieben von XI am 20. September 2002 11:13:10:

>Hallo Frank!
>Du erlaubst sicher, wenn ich einige Korrekturen vornehme :-)

>Es war der numidische König Massinissa. Ob er von den Römern aufgehetzt wurde, >kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber auch Massinissa war ja nicht so >heilig. Er unterstützte anfangs Karthago, dann wechselte er die Seiten, worauf >es zu Auseinandersetzungen und anschliessend zum 3. pun. Krieg kam, wie Du sie >bereits erwähnt hast.

Mir ist doch ums Verrecken der Name nicht mehr eingefallen. Ich wusste nur,
dass Bocchus falsch ist.

>>Trotz der aussichtslosen Lage der Karthager brauchten die Römer für die >>Belagerung drei Jahre. Nach dem Sturm der Stadt wurde die gesamte überlebende >>Bevölkerung in die Sklaverei verkauft und die Stadt dem erdboden >>gleichgemacht.
>Sie streuten sogar Salz auf den Boden, um es unfruchtbar zu machen. Übrigens >erobert wurde sie von Scipio, dem Jüngeren (Scipio Africanus Minor, mit vollem >Namen Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus Numantinus, um 185 bis 129 >v. Chr.).

Naja, eben so eine Art antiker "Ground zero".

>>Erst später errichteten die Römer auf den Ruinen eine neue römische Stadt.
>Ja. Die Provinz Afrika.

Das heutige Tunesien

>Aber fällt Dir aus dem 2. pun. Krieg nicht eine Koinzidenz auf?
>Nach dem Ebrovertrag erobert Hannibal 218 v.Chr. Sagunt - 2. pun. Krieg. Von >Spanien durch Südgallien über die Alpen nach Italien (Hannibal ante portas :-) >218 v. Chr. kam Hannibal allen römischen Angriffsplänen auf Nordafrika und >Spanien zuvor, noch bevor die Römer ihre Kriegsvorbereitungen hatten >abschließen können. Er besiegte sie 218 v. Chr. am Ticinius und an der Trebbia.
>Irgendwie komisch, oder.

Der Vergleich hinkt. Die Kräfteverhältnisse sind völlig anders. Zwar
haben die Attentäter von 911 den Ebro bzw. Rubikon überschritten und
die USA auf eigenem Boden angegriffen, aber das Bedrohungspotential
ist völlig anders. Die Attentäter kamen nicht mit einer riesigen
Invasionsarmee und Kriegselefanten. ihre Kraft reichte zur Zerstörung
einiger symbolischer Gebäude, aber nicht zu einer wirklichen Bedrohung
der US-amerikanischen Militärmaschinerie.

Ich darf deine Liste fortsetzen ?

Römische Niederlagen gegen Hannibal

218 Ticinus und Trebbia
217 Trasimenischer See
216 Cannae (!!)

Danach hatten die Römer keine richtige Armee mehr, nur noch rasch
zusammengekratzte kleine Einheiten (Guerillakrieger), die unter Quintus
Fabius Maximus Cunctator gegen Hannibals Armee nie mehr eine offene
Feldschlacht wagen durften, sondern nur noch wie die Modschahedin
in Afghanistan gegen die rote Armee aus dem Hinterhalt kämpften.

Im Vergleich zu der Bedrohung durch Hannibal ist der Anschlag vom
911 wirklich nur ein Fehdehandschuh. Wo bleiben die Flugzeuge
und Panzer ? Wo ist die taktische und strategische Überlegenheit der
Attentäter auf dem offenen Schlachtfeld ? Wo sind die USA auf
eigenem Territorium in offenem Kampf auf ein kleines Gebiet
zusammengedrängt wie die Römer nach Cannae ?

>Also ich muss da jedesmal an 911 denken. Denn foldende Fakten sind klar:
>1. USA hatte bereits die Pläne für die Pipelines
>2. USA hatte Angriffspläne für Afghanistan und Al-Kaida bereits seit 5 Jahren
>3. USA hatte die Strategie für Irakangriff (der 3. punische Krieg :-) >ebenfalls ausgearbeitet
>4. Der Terroranschlag 911 kam den Plänen zuvor
>Jetzt die 1 Million Dollar Frage: Wer ist Hannibal in 2002?

Wie erwähnt: der Vergleich hinkt. Die USA sind - und das wissen sie -
ungemein stärker als die Römer gegen Hannibal. Immerhin hätten die
Römer die Partie verloren, wenn Hannibal Rom so belagert hätte wie
später die Römer seine Stadt.

>Was machen die da? Kopieren die denn die Punischen Kriege, oder was? Was soll >das werden, so 'ne Art "Passionsspiele des Militärs"?

Um im Vergleich zu bleiben: ich glaube eher, die spielen Gallischer
Krieg. Die Helvetier sind schon besiegt, jetzt ist Ariovist (Saddam)
dran. Bitte nachlesen im ersten Kriegskommentar. Später geht´s dann
an die Belgier, dann die Küstenstämme, und irgendwann wird den
amerikanern ein Vercingetorix entgegentreten.

>Gruß
>XI

Gruss

Franke 43



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