Re: N: Deutschland steht am Rande der Deflation
Geschrieben von schlafgnom am 18. September 2002 19:35:28:
Als Antwort auf: Re: N: Deutschland steht am Rande der Deflation geschrieben von Bine am 18. September 2002 15:44:15:
Hallo Bine,
Es ist schon eine verzwickte Sache, mit De- und Inflation...
Wenn niemand mehr Geld in der Tasche hat, kann er auch nichts mehr kaufen. Deshalb versuchen einige Firmen, ihre gesunkenen Einnahmen durch Preiserhöhungen zu kompensieren.
Das führt dazu, dass die Leute ihr Geld noch mehr zusammenhalten. Und dann dreht sich der Spiess um, die Preise MÜSSEN fallen, damit überhaupt noch irgendwas gekauft wird.
Und jetzt wird's ganz verquer: Sollten die europäischen Regierungen als Gegenmassnahme anfangen, fleissig Euros zu drucken und im Umlauf zu bringen, senkt das natürlich wieder den Eurowert und ehe man sich versieht, verdienen wir alle doppelt so viel Geld, können uns aber trotzdem nur die Hälfte kaufen...
Zumindest für Leute mit Schulden auf der Bank ist eine Inflation aber immer noch ganz praktisch: "Hallo Kundenbetreuer, ich wollte nur sagen, das ich die 20.000 Euro miese auf dem Konto morgen begleiche... Ja... Ich hab beim Einkauf gestern mal auf die Süssigkeiten verzichtet, da hab ich gleich mal 5 Mio. gespart" :-)So oder so: Die wichtigsten Wirtschaftsträger der Welt sind pleite - und es wird nicht mehr lange dauern, bis Deutschland zum Argentinien Europas wird. Und dann beginnen die Dominosteine zu fallen...
schlafgnom
>Hi Joachim,
>ähhh, sinkende Preise ???????????????
>Wo ??????
>Bei uns ? Für das Geld, was ich jetzt beim Lidl ausgbe, hätte ich früher zum Tengelmann gehen können. Und Tengelmann hat mittlerweile Feinkostpreise: Ein kleines Schälchen gemischtes Hackfleisch 3 Euro 50 !!! Das hätte letztes Jahr um die Zeit vielleicht 4 Mark 50 gekostet.
>Mich würde es wirklich interessieren, in welcher (Schein)welt Leute, wie der Verfasser dieses Artikels leben. Oder er frühstückt ein Auto, ißt zum Mittagessen eine Lebensversicherung und zum Abendessen einen DVD-Player.
>Die normalen Lebenshaltungskosten sind unverschämt in die Höhe gestiegen !
>Man sollte dem Verfasser mal eine Mail schicken und ihn fragen, ob er "des Kaisers neue Kleider" kennt :-o
>liebe Grüße von der eurofrustigen Bine
>>"Financial Times": Deutschland steht am Rande der Deflation
>> London (dpa) - Zur Wirtschaftslage in Deutschland schreibt die
>>"Financial Times" (London) am Mittwoch:
>> "Ernsthafte Strukturprobleme, eine mangelhafte Politik und
>>ungünstige demographische Aussichten können ein Land zu einer langen
>>Periode des Nullwachstums und sinkender Preise verurteilen. Wer
>>einmal in der deflationären Spirale gefangen ist, kann sich nur
>>schwer daraus befreien. Japan hat sich mit diesem Problem in den
>>vergangenen zehn Jahren herumgeschlagen. Deutschland steht am Rande
>>dieser Gefahren. Seine Probleme sind vielfach identisch mit denen
>>Japans. Durch den Beitritt zur Europäischen Währungsunion hat
>>Deutschland an währungspolitischer Flexibilität verloren. Die
>>Deflation lässt nicht mehr lange auf sich warten."
>>©dpa
>>180922 Sep 02