Verschwörungstheoretiker: Entweder für uns oder gegen uns?

Geschrieben von Weitblicker am 12. September 2002 07:52:37:

Als Antwort auf: Sonderbar... geschrieben von Apollo am 11. September 2002 22:16:30:

Hallo liebe Forumsteilnehmer!

Nachdem ich den Thread da unten gelesen habe, ist mir irgendwie schwindelig geworden. Gibt es für Euch Komponisten tatsächlich nur Schwarz oder Weiss? Dann seid Ihr nicht eine Spur besser als Dabbelju: It's either for us or for the terrorists!

Aber so einfach ist das nur für Informationskonsumenten. Dazwischen gibt es aber noch eine ganze Menge aufzuarbeiten!

Alle, die meinen, dass das, was sie im Fernsehen als ein unbestechliches, ausgewogen berichtendes Medium sehen, ist richtig, sind für Dabbelju?

Alle die meinen, dass Raketen aus dem WTC herauskamen, dass Überschwemmungen in aller Welt aus einem unterirdischen Bunker in USA heraus gesteuert werden, usw. sind für Terroristen?

Nein, die Verschwörungsgegner (und ich schreibe das ohne Ärger und ohne angreifen zu wollen) machen es sich da nicht schwerer als viele andere willfährige Informationskonsumenten da draußen. Fernsehen oder Internet konsumieren und nicht selber nachdenken. Aber Information ist immernoch eine Holschuld, keine Bringschuld. Das heißt, man muss sich selber darum kümmern, das zu erfahren, was man selber will. Sonst wird man gesteuert.

Bevor ich jetzt die Hucke vollkriege, noch die andere Seite:
Es ist natürlich genau so einfach, jeden Scheiß, der aus der Verschwörungswolke kommt, zu glauben. Da vermisse ich auch hier bei manchen den gesunden Menschenverstand und eine gewisse Grundausbildung in Physik.

Beide Lager, also Schwarz und Weiss, tun uns allen keinen Gefallen.

Es gibt aber noch viel, viel mehr dazwischen:

Gehen wir mal davon ab, dass die Flugzeuge "ferngelenkt" wurden, dass die Türme "gesprengt" wurden und so weiter. Führen wir die Diskussion mal so sachlich wie möglich (ist das möglich?) und da, wo es wirklich wichtig wird.

Es wird mir wohl niemand ernsthaft widersprechen wollen, wenn ich sage, dass das, was in NY passiert ist, der Bush-Regierung nicht ganz ungelegen kam. Ob sie was mit dem Anschlag "zu tun" hatten, lassen wir mal weg.

Hierzu sollte man sich der *Tatsache* nicht verschließen, dass Cheney und viele andere aus der Riege um Dabbelju ehemalige oder nebenberufliche "Ölmanager" sind.
Und es ist auch so, dass einige Kreise um die derzeitige Regierung Bush ein ebensowenig zu leugnendes Interesse haben, an eine Region heran zu kommen, die derzeit als "politisches Freiwild" bezeichnet werden könnte, also noch keinem Block zugehörig: Das kaspische Becken.
Und vor diesem Hintergrund ist der Krieg gegen die Taliban, gegen Irak, gegen Iran und wohin er dann noch getragen wird (und das macht mir Angst!) sowas von vorprogrammiert, dass ich persönlich schon jetzt weiß, dass solange die derzeitige US-Regierung im Amt ist, es so kommen wird.

Das wissen diejenigen, die sich damit befassen, nicht erst seit dem Spiegel-Artikel. Das Streben der einzigen verbleibenden, wirtschaftlichen und militärischen Supermacht ist nicht neu sodern im Gegenteil so alt wie die industrielle Förderung des Öls selbst. Und schon damals war Großbritannien mit im Boot, nur waren die Briten damals noch Steuermann...

Und wenn wir uns jetzt mal vorstellen, dass es tatsächlich das Ziel der US-Regierung ist, dieses Ziel so schnell wie möglich (also in der Amtsperiode von Bush/Cheney) zu erreichen, wie sehen dann die Ereignisse des letzten Jahres aus. Oder besser: der letzten 1,5 Jahre?


Ich denke, dass das Internet gegenüber dem Fernsehen einen sehr großen Vorteil hat: man muss nicht das fressen, was man vorgesetzt bekommt. Man kann gezielt suchen, Quellen hinterfragen, woanders nach Bestätigungen oder Widersprüchen suchen. Das kann man beim Fernsehen nun wirklich nicht.
Und es ist auch interessant, wie sehr sich die Berichterstattung verändert, wenn man mal in ein Land geht, welches z.B. Schweden heißt. Da kommen auch mal nachdenkende US-Amerikaner zu Wort, die nicht vor gefährlichem Patriotismus im Dunkeln leuchten, sondern auch mal überlegen.

Ich denke dass das Internet das *ideale* Medium ist, um vom Informations-Mainstream wegzukommen und sich ein besseres Bild zu machen. Aber: Die Pflicht zum eigenständigen Nachdenken ist auch hier nicht zu vergessen! Für keines der Lager!

Also: es sollte kein Verschwörung ja/nein geben, es sollte kein Moslems ja/nein geben, es sollte kein Bush ja/nein geben. Aber intelligentes Nachdenken beim Konsumieren, das sollte es geben!


Danke für's Zuhören
Weitblicker




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