Nostradamus

Geschrieben von Fred Feuerstein am 07. September 2002 23:05:52:

Als Antwort auf: Re: Übersetzung von Guerrero Mai/Juni 2002 geschrieben von Mick am 07. September 2002 19:10:33:

>>Er ist kein Betrüger, da gebe ich Brief und Siegel! Nostradamus hat >nachweislich keine Cent an seinen Prophezeiungen verdient
>Höhö !
>Du weißt, dass das nicht simmt, oder ?

Hi Mick,

Anatole Le Pelletier:
Le Pelletier hat die Texte - abgesehen von den in späteren Ausgaben hinzugefügten Versen - von der ersten vollständigen Originalausgabe(?) (Pierre Rigaud, 1558-1566, Bibliothek Paris: Y, 4621)) übernommen und mit Hinweisen zu den Unterschieden zur Ausgabe von Benoist Rigaud (1568) versehen. Klinckowström(1913) weist jedoch darauf hin, daß die Ausgabe von Pierre Rigaud - bei Klinckowström als Nr. 16 geführt - etwa zwischen 1601 und 1608 verlegt sein mußte, wie ihm der Historiograph der Lyoner Drucker und Verleger, Herr J. Baudrier, mitteilte. Dieses geht schon aus dem verwendeten Typenmaterial hervor. Außerdem hat Pierre Rigaud, der älteste Sohn von Benoist Rigaud, erst 1601 seinen eigenen Verlag eröffnet. Übrigens war diese Ausgabe nicht datiert. Das Datum 1566 wurde von Le Pelletier (und auch von E. Bareste) angenommen und seitdem nicht bezweifelt. Es gibt aber eine weitere Variante der Pierre Rigaud-Ausgabe, welche er mit 1566 datiert hat (siehe Nr. 22 bei Klinckowström). Vermutlich war dieses das Motiv für die Annahme von Le Pelletier. Diese Ausgabe war aber von Pierre Rigaud vordatiert, vermutlich um sie als Originalausgabe bezeichnen zu können. Diese Ausgabe stammt nach J. Baudrier aus der Zeit zwischen 1610 und 1615. Bei Klinckowström findet man noch eine verwirrende Vielfalt von (mitunter ebenfalls vordatierten) verschiedenen Ausgaben. Diese Vielfalt wird von E. Leoni(1981) noch etwas ergänzt bzw. auch korrigiert. So soll z.B. die (angeblich) von Pierre Rigaud auf 1566 vordatierte Ausgabe eigentlich erst um 1700 entstanden sein (siehe Nr. 19b bei Leoni). Um die vielen Ausgaben unterscheiden zu können muß man die schrecklich langen Titel sehr genau lesen. Außerdem zeigen diese Autoren aber auch Kopien der Buchdeckel. Als Ausgabe, welche wahrscheinlich dem ersten vollständigen Original am nächsten kommt, wird die Benoiste-Rigaud-Ausgabe von 1568 allgemein akzeptiert (Nr. 8 bei Leoni bzw. 7 bei Klinckowström). Aber auch hier muß man genau den Titel beachten, um diese Ausgabe nicht mit anderen vordatierten zu verwechseln (bei Leoni: Nr. 8a: 1649, Nr. 8b: etwa 1700).


Fast sämtliche Bücher wurden nach dem Tod Nostradamus aufgelegt und nach Meinung vieler Nostradamusforschern vordatiert um größtmögliche Authentizität
vorzutäuschen.

Dies ist mein Kenntnisstand, der natürlich auch nicht richtig sein muß.
Ich beziehe mich bei Interpretationen i.N. auf die Benoiste-Rigaud-Ausgabe von 1568 , da diese nachweislich nicht vordatiert wurde und auch in der Semantik und altfranzösischen Schreibweise der Mehrzahl der Forscher am plausibelsten erscheint.

Nachweislich Geld verdient hat Nostradamus mit seinen jährlich erscheinenden Almanachen und Kräuter und Salbenbücher und durch seine Tätigkeit als Arzt, sowie durch seine 2. Heirat 1547 mit Anne Ponsard/Anne Ponce (Pontia) Gemalla, einer jungen vermögende Witwe. Nostradamus war für die damalige Zeit ein sehr vermögender Mann. Warum sollte er da seine wohlhabende Existenz mit sehr gefährlichen Prophezeiungen aufs Spiel setzen? Um damit ein paar Kröten zu verdienen? Das ergibt keinen Sinn.

mit freundlichen Grüßen
Fred


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