IRAK: Powell will Beweise veröffentlichen
Geschrieben von Hubert am 01. September 2002 14:24:21:
Die Kritik an den amerikanischen Plänen für einen Angriff auf den Irak zeigt Wirkung. US-Außenminister Colin Powell verlangt die Veröffentlichung geheimdienstlicher Informationen, damit die Verbündeten von der Gefahr aus Bagdad überzeugt werden. Eine offene Konfrontation des Außenministers mit dem US-Präsidenten gilt jedoch als unwahrscheinlich.
US-Außenminister Powell: "Die internationale Gemeinschaft braucht eine Debatte."
London - Die Verbündeten der USA brauchen nach Ansicht von US-Außenminister Colin Powell mehr Beweise für die vom Irak ausgehende Bedrohung. Nur damit könnten sie von der Notwendigkeit eines Eingreifens überzeugt werden. "Die internationale Gemeinschaft braucht eine Debatte, so dass sich jeder ein Urteil bilden kann", sagte Powell in einem Interview des britischen Fernsehsenders BBC."Der Welt müssen die Informationen, die nachrichtendienstlichen Erkenntnisse vorgelegt werden, die verfügbar sind", sagte der Außenminister. Indirekt räumte Powell ein, dass sich die US-Regierung durch die fortlaufende Kritik aus Europa in der Defensive befindet. In der derzeitigen Debatte habe "die Position der Vereinigten Staaten und die Debatte innerhalb unserer Regierung im Vergleich zu dem irakischen Regime zu große Aufmerksamkeit bekommen," meinte er.
Powell erinnerte daran, dass auch US-Präsident George W. Bush eine Rückkehr der Uno-Waffeninspektoren in den Irak wünsche: "Der Präsident hat klar gesagt, dass er glaubt, die Waffeninspektoren sollten zurückkehren." Das allein reiche aber nicht aus. Die Inspektoren allein seien noch keine Garantie dafür, dass die von den irakischen Massenvernichtungswaffen ausgehende Gefahr gebannt sei.
Powell wird innerhalb der amerikanischen Regierung zu den Kritikern eines Alleingangs gezählt. Er gilt als Gegengewicht zu den Hardlinern um Vizepräsident Dick Cheney, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice. Am Freitag hatte bereits der US-Sender CNN berichtet, der Außenminister halte die Unterstützung der Verbündeten bei einem Angriff auf den Irak für notwendig.
Das Interview in der BBC war wohl auch eine Antwort auf die zahlreichen US-Medienberichte in den vergangenen Wochen zu sein, in denen Kommentatoren offen fragten, ob Powell wegen des harten Kurses von US-Präsident George Bush nicht zurücktreten müsse. Aus Kreisen des US-Außenministeriums wurde hingegen gestreut, er sei ein "treuer Soldat" seines Präsidenten. Sollte am Ende Bush eine Entscheidung treffen, die seinen eigenen Vorstellungen entgegenliefe, so würde Powell sie dennoch mittragen, heißt es.
Kriegstreffen mit britischem Außenminister?
US-Verteidigungsminister Rumsfeld: Kommt es zum Kriegsgipfel mit seinem britischen Amtskollegen?
Unterdessen meldete der in London erscheinenden "Observer", dass der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon am 11. September mit US-Verteidigungsminister Rumsfeld in den USA zusammenkommen wird. Die Gespräche dienten als "Kriegsgipfel", bei dem beide Pläne über einen Militärschlag gegen Irak besprechen würden, so das Blatt weiter. Das Treffen sei "ein klares Signal, dass die militärische Operation gegen den irakischen Diktator sich der Spitze der politischen Tagesordnung" nähere.Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums bezeichnete den Bericht als Spekulation. Ob Irak ein Thema sein werde, könne sie nicht kommentieren. Es würden Fragen erörtert, die im beiderseitigen Interesse lägen.
- Welchen Wert haben schon diese Beweise... Weitblicker 01.9.2002 18:36 (0)
- ...doppeltes Spiel & Schachzug Universe 01.9.2002 17:53 (0)
- 11. 9. - Treffen der US- und GB-Verteidigungsminister. The Saint 01.9.2002 15:11 (3)
- 'Hohe Gefährdung' um den 11. September Hubert 01.9.2002 16:05 (2)
- Ihr glaubt auch jeden Scheiß oder? Danan 01.9.2002 17:50 (1)
- Beständige Wiederholung schafft "Realität"... Universe 01.9.2002 17:59 (0)
- Sorry, Quelle vergessen: Spiegel-online (o.T.) Hubert 01.9.2002 14:27 (0)