Re: Treibhaus und Kohlendioxid
Geschrieben von Ismael am 26. August 2002 13:06:58:
Als Antwort auf: Treibhaus und Kohlendioxid geschrieben von franke43 am 26. August 2002 08:01:46:
>Hallo
>Mal abgesehen von HAARP und dessen Funktionsweise und eventuellen
>Auswirkungen:
>Die Klimageschichtsforscher haben anhand von Eisbohrkernen, Jahresring-
>analysen an alten Bäumen und Pollenanalyse in Hochmooren für die
>Nacheiszeit einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem CO2-Gehalt
>der Erdatmosphäre und der Jahresdurchschnittstemperatur gefunden.
>Unklar bleibt dabei aber, was Ursache und was Wirkung ist. Die Treibhaus-
>hypothese will uns erklären, dass ein höherer CO2-Gehalt in der
>Atmosphäre zu einer globalen Erwärmung führt. Die umgekehrte Deutungs-
>möglichkeit, dass eine globale Erwärmung über mehr Pflanzenwachstum
>und mehr tierisches Leben eine natürliche Erhöhung des CO2-Gehalts nach
>sich ziehen könnte, wird überhaupt nicht laut diskutiert.
>Dabei wissen die Klimaforscher genau, dass es allein in der letzten
>Nacheiszeit (also in den letzten 12000 Jahren) mehrere signifikante
>Klimasprünge gegeben hat, für die man keine menschlichen Aktivitäten
>verantwortlich machen kann.
>Beispielsweise war die globale Durchschnittstemperatur in der
>Bronzezeit etwa 1-2 Grad höher als heute. In der Endphase der letzten
>Eiszeit war sie andererseits etwas 10 Grad tiefer als heute (Brrrr).
>Die plötzlichen Klimasprünge, die etwa die Eiszeiten in Gang gesetzt
>oder auch wieder beendet haben, kann man nicht mit irgendwelchen
>menschengemachten Effekten wegerklären.
>Es gibt also natürliche Variationen, die das, was wir Menschen
>bewirken können, bei weitem übersteigen.
>Und die wirklich grosse Gefahr, die uns bedroht, wären nicht global
>1-2 Grade mehr, sondern global 5-10 Grade WENIGER. Z.B. würde meine
>schwedische Wahlheimat wieder für Jahrzehntausende unter einem
>dicken Eisschild verschwinden, und Teile von Deutschland auch.
>Wär doch schad drum, oder ?
>Gruss
>Franke 43das es natürliche änderungen im weltklima gibt, ist eigentlich unstrittig, allerdings waren diese änderungen, vielleicht mal abgesehen von der "kleinen eiszeit" vor etwa zehntausend jahren, nicht so apruppt, wie es jetzt der fall ist! bei der "kleinen eiszeit" kam es durch den massiven eintrag von süßwasser aus den abschmelzenden gletschern in den nordatlantik zu massiven änderungen der strömungsverhältnisse und damit zu einer erneuten abkühlung in den nördlichen breiten, ein szenario, das sich durchaus wiederholen könnte, wenn nämlich der klimamotor golfstrom durch änderung des salzgehalts und/oder der oberflächentemperatur des nordatlantik, nachhaltig ins stottern gerät.
die durchscnittstemperatur wärend der letzten eiszeit war übrigens nur um rund vier grad niedriger als heute! eine steigerung um ca 0,8 grad seit anfang der industriellen revolution ist da schon eine ganze menge, dabei funktioniert das klima zur zeit ja noch einigermaßen! das problem ist, daß das klima nicht sofort, sondern deutlich verzögert reagiert! als beispiel sei hier mal fckw angeführt, was eine eigenständige problematik ist. sollte es zu einer reduzierung der fckw-emmissionen weltweit auf 0 kommen, würde die ozonschicht noch rund 100 jahre lang ausgedünnt, bis sich eine besserung einstellt!das eine erhöhung der co2 konzentration zu vermehrtem pflanzenwachstum führt, ist durchaus bewiesen! dummerweise ist das aber nur von kurzfristigem nutzen! während der kohlenstoff der in kohle und erdöl gebunden ist, auf jahrmillionen aus dem kreislauf genommen ist, wird er durch das verbrennen fossieler brennstoffe dem kohlenstoffkreislauf wieder zugeführt! wenn mehr pflanzen wachsen, dann verrotten auch mehr pflanzen und der kohlenstoff wird der atmosphäre in form von biogasen wieder zugeführt!
man kann sich das klima als ein sich selbstregulierendes system vorstellen. wenn man dem system nun stoffe zuführt, die über jahrmillionen an anderer stelle gebunden waren, so folgt ganz automatisch eine reaktion! dummerweise muß diese reaktion nicht unbedingt so ausfallen, wie wir es gerne hätten! um das gleichgewicht wieder herzustellen bedarf es unter umständen tiefgreifender umwälzungen! stellt sich nur die frage, ob diese umwälzungen unseren planeten nicht so nachhaltig verändern würden, daß ein leben, wie wir es kennen nicht mehr möglich wäre?
ein blick auf den globus zeigt, womit zu rechnen wäre, wenn der golfstrom als klimamotor ausfällt. Mitteleuropa liegt auf einer höhe mit der hudson bay z.b., das ist nicht mehr unbedingt ein bereich gemäßigten klimas! in einigen prophezeiungen wird für mitteleuropa ein mildes, eher mediteranes klima vorhergesagt. um das zu erreichen, wird wohl ein polsprung vonnöten sein, die derzeitigen klimamodelle sagen für mitteleuropa eine deutliche abkühlung voraus, obwohl die temperaturen weltweit steigen! andere rechnungen gehen von einer zunahme der niederschläge aus, vor allem auch in den polargebieten, die zur zeit, trotz kilometerdicker eispanzer zu den niederschlagsärmsten gebieten der erde gehören. es könnte also auch durchaus zu einer vergrößerung der polaren eismassen kommen. sollten sich dabei auch die von eis bedeckten gebiete vergrößern, so könnte es wiederum dazu kommen, das mehr sonnenlicht reflektiert wird, ebenso von hoher bewölkung(niedrige bewölkung hätte eher einen wärmespeichereffekt), die bei steigender wasserverdunstung entstehen könnte. nach der erwärmung könnte dann eine deutliche abkühlung einzug halten und zu einer neuen eiszeit führen.
könnte und würde! alles reine hypothese, nur, vorsicht ist die mutter der porzelankiste! ob die derzeitigen klimatischen extreme, seien es nun die hochwasser in deutschland und weltweit, stürme mit rekordwindstärken, dürren oder auch mal besonders fruchtbare jahre, denn nicht alle auswirkungen müssen zwangsläufig von übel sein, nun menschengemacht sind oder nur eine natürliche annomalie, sei dahingestellt. es wäre verantwortungslos, die zeichen nicht auf menschliche einflüsse zu überprüfen. es kann nicht gut sein, daß bild der erde, das sich in jahrmillionen gebildet hat, nachhaltig zu verändern. beweise für selbstgemachte klimaveränderungen mögen vielleicht nie erbracht werden, die indizien sind aber durchaus zu sehen.
dummerweise würde es nur zu sehr der menschlichen natur entsprechen, noch in sichtweite kilometerhoher eiswände in mitteleuropa festzustellen, das ein einfluß von treibhausgasen an der aktuellen situation nicht zweifelsfrei bewiesen sei.
viel spaß noch,
Ismael