Re: Darf man darauf antworten ?

Geschrieben von ExImagina am 25. April 2001 13:08:18:

Als Antwort auf: Darf man was dazuschreiben ? geschrieben von franke43 am 25. April 2001 08:01:06:

Hallo Frank!

>Darf man was dazuschreiben ?

Wieso sollst Du nichts dazuschreiben dürfen. Gerade Dein scharfer Verstand und Deine historischen Kenntnisse sind hier sehr von Bedeutung, ebenso wie Mischels astrologischen Kenntnisse, eigentlich jedermans Wissen. Meine Beiträge sollten nicht als Wettstreit oder Belehrung aufgefaßt werden, sondern ein Beitrag zur gemeinsamen Arbeit.

>Keine Ahnung, was ich jetzt eigentlich geschrieben habe

Was meinst Du damit?

>Was meint man eigentlich mit Caesarismus?

Möglicherweise ist Cäsarismus nicht das richtige Wort. Aber Imperialismus trifft's auch nicht ganz.

Imperialismus:
Streben einer Großmacht nach Ausweitung ihres polit. oder wirtschaftl. Machtbereichs; i. e. S. die Epoche des klass. I. (Kolonialreiche der europ. Großmächte und der USA) von den 1870er-Jahren bis zum Ersten Weltkrieg. - Nach marxist.-leninist. Auffassung ist der I. das »höchste und letzte Stadium des Kapitalismus« (Verflechtung von Ind.- und Bankkapital).

Es geht um eine Person, die nur das Interesse am Weltherrschertum hat. D.h. wie im röm. Reich ein Imperator der Befehlshaber ist. Es ist keine Diktatur in dem Sinne, denn auch bei Cäsar war ein Senat im Hintergrund. Das Imperium (Reich) wird vom Senat und Volk "regiert". Der Imperator ist quasi nur an der Anexion interessiert, er will die Welt besitzen, sein Reich auf die gesamte Welt ausdehnen.

Wenn man das römische Reich zu der Zeit betrachtet, war es zwar von der gesamten (bekannten) Welt entfernt, aber dennoch war keine andere Macht zur selben Zeit aktiv. Es folgen eine Vielzahl von Imperatoren. Die "Erbfolge" ist dabei nicht auf biologische Vererbung beschränkt. Ich denke, das römische Reich beginnend bei 40 v. Chr. ist ein sehr gutes Beispiel.

Im Laufe der Zeit verschiebt sich die Herrschaft über diese Reiche von Region zu Region (pers. Reich, röm. Reich, osman. Reich etc.), bis das ganze völlig zerfällt (siehe Mittelalter) und Imperatoren verschwinden. Es unterteilt sich in Ländereien, Herzogtümer, Königreiche. Witschaft, Politik und Handel steht immer mehr im Vordergrund. Eine kulturelle Blütezeit entsteht.

Das ganze ist ein Zyklus und haben wir es gerade hinter uns gebracht. Bald beginnt es wieder von vorn. Und wie gesagt, lt. Spengler dauert dieser Zyklus 2000 - 2200 Jahre.

>Komisch, dass mir zu dem nordischen Ursprung gar nix einfällt, mir, dem Wahlwikinger.

Die Erklärung dazu muß ich nachliefern.

>Frage: ist nur der neue Caesarismus Wahnsinn ? Putin z.B. trägt bereits
>jetzt deutlich caesarische Züge, im Einklang mit der Deutungsvariante
>von X72, die Mischel und ich vorgeschlagen haben. Die einseitige Ausrichtung
>von allem und jedem hinter der einzig für heilig erklärten Kapitalakkumulation
>ist ja ebenso Wahnsinn, wie uns XSurvivor schon lang nachgewiesen hat.

Spengler rechnet mit dem Beginn des Caesarismus in 2200. Ich persönlich denke, daß die menschliche Biomasse prinzipiell genetisch bedingt wahnsinnig ist. Daher bin ich der Meinung, daß dies nicht mathematisch zu formulieren ist. Eine permanente Unordnung kann man math. nicht formulieren, und geistige Derangierung ist eben eine Unordnung, wenn auch eine immaterielle :-)

D.h. es kann 200 Jahre noch dauern, muß es aber nicht zwangsweise. Wenn ich alle Prophs zusammenfasse, dann sehe ich folgendes:

Der Zeitgeist ändert sich. Das Geld verliert die Macht, ihre Vorrangstellung, verstärkt durch Wirtschaftskrisen. Das kollektive Interesse (Zeitgeist) fließt in den "Cäsarismus", Imperatoren kommen an die Macht. Ein Wettlauf um das Besitzen der Welt entsteht. Das Geld wird immer "unwichtiger" (als Motivation). Eine Zeit der Anexionen beginnt. Das ganze wäre eine "normale" Phase des Zyklus. Leider sind wir derart fortgeschritten, daß wir uns diesmal selbst in kürzester Zeit fast gänzlich eliminieren. Das ganze wird durch ein Naturereignis gestoppt.

Diese Analyse ist m.E. eine knappe, menschheitsgeschichtlich bezogene Zusammenfassung aller Aussagen, die wir kennen.

Gruß
XI


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