Re: Dogma und Erkenntnis

Geschrieben von Bine am 31. Juli 2002 21:46:18:

Als Antwort auf: Dogma und Erkenntnis geschrieben von Zetountis am 31. Juli 2002 19:37:20:

Hi Zetountis,

ich denke, daß Du da ein paar Sachen in den verkehrten Hals bekommen hast.

>>Nur Dogmatiker (in Religion wie Naturwissenschaft) behindern die Erkenntnis (siehe Verknüpfung).
>Ich weiß nicht, an was für Leute Du genau denkst, wenn Du von "Dogmatikern" sprichst, aber ich sehe das so:

Ich denke, er meinte hiermit die Sorte Leute, die außer ihrer eigenen Theorie nichts anderes mehr zulassen (können) Gewisse Glaubenssätze sind dermaßen erstarrt in diesen Leuten, daß sie sogar Beweisen gegenüber (oder auch zumindest interessanten Theorien gegenüber) keinerlei Toleranz aufbringen können.

>In den Naturwissenschaften gibt es überhaupt keine Dogmen. Da gibt es Thesen, Hypothesen, Theorien, Modelle, Axiome, usw. Das sind Aussagen und Aussagensysteme zur Beschreibung der Realität.

Die Realität ist doch lediglich der von einer bestimmten Warte aus beobachtete momentane Zustand mit momentanen empirischen Beweisen, die jedoch jederzeit durch eine andere (bewiesene) Theorie widerlegt weden könnten. Es gibt nun aber auch gerade in der Wissenschaft eben auch Dogmatiker, die sich jeglicher Neuerung bzw. Erkenntnis mit einer gewissen Vehemenz widersetzen. (Gutes Beispiel Schulmedizin versus Naturheilkunde)

>In der Philosophie gibt's auch keine Dogmen, denn diese ist, wenn sie ihren Namen verdient, eine voraussetzungslose kritische Vernunftwissenschaft.

Zumindest sollte sie das sein. Da jedoch die Philosophen selber auch Menschen sind, haben die nun mal bestimmte Glaubenssätze, von denen einige um die Burg nicht lassen können. Ich kann hier nun leider kein konkretes Beispiel nenen, da müsste ich erst wühlen, jedoch gibt es in sämtlichen Bereichen des Lebens Menschen mit festgefahrenen Glaubenssätzen, und die neigen dazu, das ihrige zum Dogma zu erheben, also behindern sie sich doch in der Erkenntnisfähigkeit.

>Die andern Wissenschaften lassen wir mal beiseite, denn da sieht es ähnlich aus.

Für die gilt das Obengenannte dann auch. (Hihi, jetzt haben wir schon mal ein binegeschaffenes Minidogma, merkst Du was ich meine?)

>Dann hast Du die Religion erwähnt. Da gibt es tatsächlich Dogmen, beispielsweise in der christlichen Religion. Solche Dogmen sind grundlegende Glaubenserkenntnisse, die übervernünftig, aber nicht widervernünftig sind.

Inwiefern nützt das Dogma der unbefleckten Empfängnis der Menschheit ? Mir persönlich ist es eigentlich egal, ob Maria "unbefleckt" empfangen hat. Wichtig ist, was sie für ein Mensch war, bzw. Jesus, oder ? Und da gäbe es noch etliche Dinge, die mit der Lehre von Jesus meines Erachtens überhaupt nicht zu tun haben.

Inwiefern behindern diese die Erkenntnis? Und welche Erkenntnis sollen Dogmen behindern?

Dogmen können die Erkenntnisfähigkeit des Menschen massiv behindern. Sie erzeugen eine konzenttration auf Nebensächliches und behindern meiner Meinug nach ein Aufkommen des Veständnisses für die eigentliche Lehre. Sie erzeugen "Respekt" den ich mit einer gewissen Angst assoziiere, weiterzugehen und weiterzuforschen. Und das ist das Gegenteil von dem, was Jesus wollte (meine persönliche Meinung) Prüfet Alles und behaltet das Gute, ja wie soll denn das gehen, wenn Zwang dahinter steht ? Etwas weniger Dogma und etwas mehr Jesus täte unserem Glauben doch wirklich nicht schlecht, oder ? (Vielleicht würden dann auch endlich die Leute von ihrem Obrigkeitsglauben abgehen lernen und NEIN sagen, wenn sie zu den Waffen gerufen werden)

Die Naturerkenntnis z.B. können sie gar nicht behindern, weil sie Aussagen auf einem ganz anderen Gebiet sind, nämlich der Übernatur.

Dogmen sind Übernatur, verstehe ich Dich da richtig ??? Kanst Du das einmal näher ausführen ?

Lieben Gruß
Bine
>Gruß,
>zetountis.
>
>


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