Re: Nette Idee, aber falsche Hintergründe
Geschrieben von Torsten am 29. Juli 2002 09:57:30:
Als Antwort auf: Re: Nette Idee, aber falsche Hintergründe geschrieben von H.Joerg H. am 29. Juli 2002 01:17:12:
Lieber Jörg,
ich halte das nicht ganz für forumsfremd, da die Weltformel erklärt, warum Prophezeiungen möglich sind: die Wahrnehmung (wie alles Andere) hat bei Gleichzeitigkeit ein Maximum, ist aber auch zeitunabhängig möglich. Daß Visionen vorwiegend die Zukunft betreffen, liegt möglicherweise nur an der kontinuierlichen Bevölkerungszunahme. Diese führt dazu, daß mehr Informationen aus der Zukunft kommen als aus der Vergangenheit.
Das Universum ist unendlich - nur daß die Wahrheit anders aussieht, als sie in unserer Standuhr-Wahrnehmung (Länge, Breite, Höhe, Zeit) abgebildet wird.
Schon vor Jahren haben theoretische Physiker festgestellt, daß das Universum nicht existieren würde, wenn eine Naturkonstante um einen Bruchteil abweichen würde. Was aber stabilisiert sie für eine Mikrosekunde oder eine Milliarde Jahre? Die einzig vernünftige Antwort ist, daß sich das Universum selbst stabilisiert und Naturkonstanten sich daraus ergeben - und nicht umgekehrt. Zeit ist nur eine Dimension wie andere.
Die Weltformel widerspricht der Existenz von Frei- und Querdenkern nicht. Die Entwicklungsbedingungen einzelner Menschen sind so unterschiedlich, daß ein Einheitsbrei freundlich grinsender Menschen auch im Reich Gottes nicht zu befürchten ist. Wohl aber ein Ende von Mord, Hunger und Naturzerstörung aufgrund egoistischen Handelns.
Eine Beschreibung oder Berechnung Gottes oder des Universums erlaubt die Formel nicht - noch nicht einmal die vollständige Beschreibung einer einzelnen Eigenschaft. Sie zeigt, was bei einem beliebigen Phänomen grundlegende Eigenschaften sind, wie sie sich verhalten und wie entwickeln werden.
Die wichtigste Schlußfolgerung ist aus meiner Sicht, daß jede Entwicklung, die der Weltformel nicht folgt, nur unter Energieaufwand erreicht werden kann. Auf dem soziologischen/politischen Gebiet bedeutet das z.B. ein Verplempern von Ressourcen für ein Ziel, welches nicht erreicht werden kann oder nur mit unangemessenem Aufwand.
Beispiel Arbeitsmarkt (an dem sich unsere Berliner Nichtsnutze seit Jahrzehnten die Zähne ausbeißen):
Die soziale Schere ist nicht nur Folge, sondern auch Ursache der Arbeitslosigkeit. Sie wird nicht von den Arbeitnehmern und Arbeitslosen verursacht, sondern von denen, die sich unverhältnismäßig zur Leistung die Taschen vollstopfen. Aufgrund der gleichzeitigen Vorbildrolle der "Schönen und Reichen" entsteht ein ständiger Druck in Richtung Konzentration von Produktion und Besitz.
Das Netz von Zusammenhängen ließe sich endlos weiterknüpfen und würde irgendwann zu dem unlösbaren Geflecht, welches uns vorgegaukelt wird.
Nach der Weltformel ist die Lösung aber einfach: ein unendliches Wachstum ist unmöglich. Somit kann die soziale Schere nur durch gleichmäßige Verteilung der Arbeit und eine leistungsgerechte Verteilung geschaffener Werte geschlossen werden. Damit wäre auch genügend Zeit, vor dem Handeln nachzudenken und etwas im Rahmen der Kompetenz ordentlich zu machen.
Die notwendigen politischen Entscheidungen kann man von unseren Berliner Nichtsnutzen nicht erwarten. Sie sind aber auch nicht nötig, da ohnehin nur das allgemeine persönliche Umdenken zum dauerhaften Erfolg führen kann. Dazu gehört auch die Ausgrenzung der Gierschlünde und Nichtsnutze (siehe Gefangenen-Dilemma).Damit das ins allgemeine Bewußtsein dringt, wäre es recht günstig, wenn die Weltformel richtig wäre. Wenn Jeder ein allgemeingültiges Prinzip in Naturwissenschaften, Religion, Philosophie und Soziologie erkennt, wird er bewußt sein eigenes Handeln daran überprüfen - und leicht erkennen, daß das Zuwiderhandeln Schaden anrichtet. Wenn das neue Zeitalter erreichbar ist, dann wohl nur auf einer solchen Basis. Mit dem guten Vorbild und guten Worten kommt man nicht dauerhaft an die Mehrheit heran (Jesus, Gandhi...).
Viele Grüße
Torsten