Sorry, leider nicht ganz richtig
Geschrieben von SoL333 am 23. Juli 2002 15:30:37:
Als Antwort auf: 1. Abgrenzung zum Normalen: Was Paranoia wirklich ist geschrieben von Messalina Messalina am 23. Juli 2002 13:21:05:
Hallo zurück :-)
Da ich selbst seit 3 Jahren Psychologie studiere, kann ich dazu nur sagen, daß diese Einteilung und die genannten Merkmale nicht korrekt sind.
"Paranoia" ist auch kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern taucht in Verbindung mit anderen auf (z.B. paranoide Psychose).Ich wünschte, ich könnte hier eine richtige Aufstellung liefern, aber 1. müsste ich dazu ganze Kapitel hier hinein setzen (mit denen die meistenen ohne Vorbildung in dieser Hinsicht eh nichts anfangen könnten) und 2. ist die Bestimmung der entsprechnden Merkmale bei weitem nicht so einfach, daß man sie in einer kurzen Liste darstellen könnte und variiert von Persönlichkeit zu Persönlichkeit.
Allgemein kann man in etwa sagen, daß überall, wo eine Art von Verfolgungswahn Teil eines krankhaften Verhaltens ist, man daß Wort "paranoid" davor setzt.
Einige Schmankerl noch zu Deinen Punkten:
>· intellektuell mittelmäßige Leistung
>· SpracharmutFalsch. Die meisten Menschen mit einem "paranoiden" Krankheitsbild sind äußerst intelligent und beredet. Sie besitzen in vielen Fällen einen IQ weit über dem Durchschnitt.
>unmöglich, sich auf Wichtiges zu
>konzentrierenDas setzt voraus, daß es eine Art DIN-Norm dafür gibt, was wichtig ist und was nicht. Psychologen denken so nicht, für sie ist dann das wichtig, was für Ihren Patienten oder ihrer Versuchsperson wichtig ist, sonst könnten sie die Person nicht verstehen und somit nicht behandeln.
>· Inhaltsarmut: teilen kaum Sinnvolles mit
Gleicher Einspruch auch hier. Was ist "sinnvoll" und was nicht? Was für einen sinnvoll ist, muß es für den anderen noch lange nicht sein. Solche subjektiven Bewertungen sind definitiv NICHT Bestandteil der Psychologie.
>· Umgebung wird nicht wahrgenommen, es wird nicht auf sie reagiert
Leider kompletter Unsinn. Natürlich wird sie wahrgenommen und ganz sicher auch auf sie reagiert. Halt nur nicht so, wie man es von "gesunden" Menschen erwarten würde.
"Geistig gesund" bedeutet hier: dem kulturellen Durchschnitt in etwa entsprechend. Und wer möchte heutzutage allen Ernstes behaupten, unsere Kultur zeige geistig gesundes Verhalten?Liebe Grüße und sorry, wollte wirklich nicht meckern
Christoph
>Hallo zusammen,
>
>ich habe momentan leider nicht viel Zeit zum diskutieren, das legt sich auch mal wieder. Nur stört es mich, wenn die Fakten dieser politischen Angelegenheit durch Gerüchte verzerren werden könnten.
>Es ärgert mich, wie Leute, wenn sie ein Verhalten nicht verstehen oder ihnen eine Meinung nicht paßt, alles sofort in den Topf "Paranoia" werfen; weil sie das Wort im Bildzeitungsstil falsch deuten oder als Schimpfwort mißbrauchen, deshalb hier meine Kurz-Erläuterung aus dem Web, was das eigentlich ist, damit kann man schon mal ganz schnell abgrenzen, ob jemand paranoid ist oder nicht:
>Wodurch unterscheiden sich Kranke von denen, die sich mit Verfolgungsfragen beschäftigen und von tatsächlich Verfolgten?
>Die Kranken leben in einem Chaos aus verzerrten Wahrnehmungen, gestörten Denkprozessen, abweichenden emotionalen Zuständen und motorischen Auffälligkeiten.
>Symptome:
>· die formale und inhaltliche Sprache ist betroffen
>· Verwirrung und Zerfahrenheit
>· fragmentierte, nicht zusammenfassende Gedanken
>· desorganisiertes Denken oder Sprechen
>· erhöhte Empfindlichkeit für Geräusche und optische
>Eindrücke; unmöglich, sich auf Wichtiges zu
>konzentrieren
>· intellektuell mittelmäßige Leistung
>· Spracharmut
>· Inhaltsarmut: teilen kaum Sinnvolles mit
>· abgestumpfte Gefühlsäußerungen
>· Störungen des Willens
>· Umgebung wird nicht wahrgenommen, es wird nicht auf sie reagiert
>· Im Endstadium Paranoia (Wahngedanken) und Verblödung.
>http://www.uni-wuppertal.de/fachber....ph.html
>An diesem Symptomen ist ein paranoider Diskussionsteilnehmer sehr schnell zu erkennen, mir ist noch keiner begegnet. Im Gegensatz dazu sind mir Leute mit psychischen Problemen im Forum aufgefallen....
>Ein Kranker lebt in einem Wahn, verfolgt zu werden. Personen mit Neigung zu Vorurteilen und Aberglauben können kurzfristig in einer Einbildung leben, verfolgt zu werden. Einen derartigen Irrtum würden sie nicht lange aufrecht erhalten. Der tatsächlich Verfolgte hat gemerkt, dass er verfolgt wird. Die Verfolgung von Personen ist weitaus häufiger der Fall, als sie bemerkt wird. Der technische Fortschritt ist in der Observationen von Einzelpersonen und Menschengruppen und Massen nicht stehen geblieben. Womit beschäftigen wir uns denn hier? Mit abgehobenen Prophezeiungen!
>Müssen wir uns deshalb alle gegenseitig als paranoid bezeichnen?
- Re: Sorry, leider nicht ganz richtig Badland Warrior 24.7.2002 01:04 (0)