Kapitalflüsse in die USA trocknen aus

Geschrieben von peacemaker2002 am 17. Juni 2002 11:14:04:

also wenn nicht bald losgeballert und abgelenkt wird, dann
wird die BUSH-Regierung den Konkurz anmelden??

c.u.

peacemaker..

Kapitalflüsse in die USA trocknen aus

Die US-Wirtschaft erhält nicht mehr die tägliche "Infusion" von 1-2 Mrd.$ Nettozufuhr, die dringend notwendig ist, um das riesige Handels- und Zahlungsbilanzdefizit zu finanzieren und den Absturz des Dollars zu verhindern. Inzwischen bröckeln alle vier Säulen der ausländischen Kapitalzufuhr: Aktienmärkte, Unternehmensanleihen, Direktinvestitionen und der starke Dollar. Die Gesamtsumme der Kapitalströme in die USA erreicht heute nur noch etwa ein Viertel des Niveaus von 2001.

Die ausländischen Aktienkäufe sanken schon im letzten Jahr und implodierten Anfang 2002 auf nur noch ein Sechstel des Vorjahreszeitraums.

Die ausländischen Direktinvestitionen erreichten 2000 mit dem "New Economy"-Wahn einen historischen Höchststand mit 335,6 Mrd.$, doch nach den am 5.6. veröffentlichten Zahlen des Handelsministeriums fielen sie schon 2001 auf 132,9 Mrd.$. Insbesondere im Telekom- und Computersektor waren die Fusionen und Übernahmen gegenüber den späten 90er Jahren und 2000 steil abgefallen.

Ausländ. Direktinvestitionen, in Mrd.$:
1997: 69,71
1998: 215,26
1999: 274,96
2000: 335,63
2001: 132,94

In der Industrie fielen ausländische Direktinvestitionen in den USA von 143,3$ in 2000 auf 35,6 Mrd.$ in 2001. Britische Unternehmen hatten 2000 für das Aufkaufen amerikanischer Konkurrenz noch 110,2 Mrd.$ ausgegeben, 2001 nur noch 16,6 Mrd.$. In den ersten Monaten des Jahres 2002 fielen die ausländischen Direktinvestitionen in den USA weiter, und wenn man sie den amerikanischen Direktinvestitionen in anderen Ländern gegenüberstellt, könnte der Nettokapitalzufluß bereits im negativen Bereich liegen.

Die wichtigste Quelle für ausländische Investitionen in den USA war 2001 eine neue Blase: die Unternehmensanleihen. Aber auch hier spielt die Musik seit Dezember 2001, seit dem Enron-Bankrott, nicht mehr. Viele der ganz großen Emissionäre von Unternehmensanleihen in den USA, die im vergangenen Jahr noch beste Ratings genossen, wurden inzwischen wegen der Bilanzschwindel und der Überschuldung auf Ramschniveau herabgestuft.



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