Kinder ins Leben begleiten

Geschrieben von mica am 06. Mai 2002 20:03:53:

Als Antwort auf: Re: geschrieben von Burgwart am 06. Mai 2002 13:01:16:

Hallo Burgwart, BW, Torsten und Maria!

Da kann ich nicht umhin, mich auch zum Thema zu äußern.

Die Zustände in Kinderkrippen waren und sind scheußlich. Eine Verbesserung gegenüber den Anfängen des 20.Jhdts., sind sie, ja. Damals mußten Arbeiterinnen ihre Kinder zu Hause am Tischbein festbinden, wenn keine Oma oder Nachbarin sich um sie kümmerte, bei 12 Stunden od. mehr Arbeitstag; wenn ich mir dieses Leid vorstelle, gruselts mich. Die Sozialleistungen(Wochenschutz, Pflegeurlaub,...) gabs ja damals auch noch nicht.

Ich habe 5 Kinder zur Welt gebracht, und Sozialstaat sei Dank, wenigsten in den Anfangsjahren(tw. als Alleinerzieherin) bei ihnen sein können.

Doch wie absurd ist es, wenn der Alleinerziehenden ab dem dritten Lebensjahr des Kindes das Karenzgeld gestrichen wird und sie auf Arbeitssuche gehen muss.

Halbtagsjobs sind schwer zu bekommen und eine vielköpfige Familie kommt damit nicht durch; also ganztags; begrenzter 7-tägiger Pflegeurlaub(auf 5 Kinder!, Einkommen minimal; hätte ich nicht eine eigene Wohnung gehabt(mit vielen Kindern vermindert sich außerdem die Chance eine halbwegs preisgünstige Wohnung zu erhalten), wäre ich nicht in der Lage gewesen halbwegs über Wasser zu bleiben;

Ein offenkundiger Schwachsinn ist für mich die Bezuschussung einer Kinderbetreuung, die in etwa soviel ausmachte, wie ich in Lage war zu verdienen.
Wieso in aller Welt kann ich dann nicht selbst meine Kinder betreuen und dabei versichert sein und ein kleines Einkommen beziehen?

Die Geburtenrückgänge werden allerorts bejammert, der Zerfall der sozialen Bindungen und und und - ich bin absolut nicht konservativ, doch ist die Orientierung des Kindes in den ersten Lebensjahren bildend für`s ganze Leben. Daher ist es des Kindes und der Eltern gutes Recht, sich die Umstände zu geben, die dem Kind eine möglichst positive Entfaltung gewähren.

Mir war die finanzielle Einbuße nie Thema, sehr wohl waren mir das für meine Kids da sein das zentrale Anliegen.

mica

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