Und eine einfache Antwort
Geschrieben von Danan am 02. Mai 2002 15:13:08:
Als Antwort auf: Schwierige Frage: Polinisch verwaltete Gebiete geschrieben von Skaari am 02. Mai 2002 08:14:50:
Wir befinden uns im Jahre 2002,
die alten Problemlösungen greifen nicht mehr.
Die Begründungen für Landnahmen, Vertreibungen und Staaten sind ziemlich willkürlich, die Zugehörigkeit zu verschiedenen Volksgruppen ist eine Fiktion.
Bedauerlicherweise hat das noch niemand wirklich ausreichend recherchiert.
Historische Begründungen für irgenwelche Landansprüche sind einer der größten Fehler, die der Mensch machen kann.
Gerade diejenigen, die sich mit Völkerwanderung ein wenig auseinandergesetzt haben dürften wissen, dass es kaum ein Volk im klassischen Sinne gibt.
Die Landansprüche auf irgendwelche Polnischen Ländereien, oder heutige in Tschechien befindlichen Gebiete sind eigentlich Unsinn.
Hierzu ein paar Fakten aus der Geschichte.
Meine eigenen Großeltern stammen aus der heutigen Tschechei, das dortige Gebiet war alleine im letzten Jahrhundert wechselnd unter Tschechischer, Deutscher und Habsburgischer (Österreichischer) Herrschaft. Wobei ein Teil der Familie einen Italienischen Nachnahmen trägt und warscheinlich auf Gastarbeiter zurückgeht, die zum Beginn der Industrialisierung nach Tschechien eingewandert waren.
Für nahezu jeden Landstrich in Europa lassen sich wenn man die letzten 2000 Jahre annimmt irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Argumente finde, warum sie welchem Volk auch immer gehören.
Verrückterweise schreien heute die Nachkommen ehemaliger Polnischer Bergarbeiter, die in das Ruhrgebiet eingewandert sind, wenn sie sich erstmal die Glatze rasiert haben, dämliche Deutschnationale begründungen nach ohne zu erkennen, dass ihre eigenen Ahnen Polen waren.
Ob diese Leute Zyk, Wojdowsky oder Tetzlaff heißen, ihre Ahnen waren meist Polen, aber fühlen tun sie sich als seien sie in der 200ten Generation Deutsch.
Sehr viele der heute in Bayern lebenden Menschen sind Nachfahren des vor Wien besiegten Türkischen Heeres, denn damals haben die Deutschen Fürsten den geschlagenen Soldaten die Option offen gelassen.
Entweder ihr werdet geköpft, oder ihr siedelt euch in die nach Jahren der Pest entvölkerten Gebiete Bayerns an. Die meisten der Nachkommen die den Namensteil Huber in ihrem Namen führen sind Nachkommen Türkischer Soldaten.
Diese Menschen fühlen sich heute als absolut Deutsch, es ist aber eine Illusion, der wir uns hingeben, wenn wir meinen einer von uns könne wirklich eindeutig einem bestimmten Volkstamm zugerechnet werden.
Aus vorgenannten Gründen kann also kein Deutscher garkeinen Anspruch auf Schlesien, Böhmen, Südmähren oder sonstwas erheben, denn den Deutschen gibt es nicht.
Nehmen wir mal eine Fiktive Ahnenreihe, die sich aus den Zeiten der Völkerwanderung bis heute ergeben haben könnte.
Nur mal angenommen einer meiner Ahnen sei ein alter Kelte gewesen, der mit dem Zug der Kelten nach Spanien gezogen sei, dort konnte er den Reizen der dort Lebenden Frauen nicht wiederstehen, denn nachweislich gab es eine starke Vermischung der Kelten mit den in Spanien lebenden Menschen. Nach kurzer Zeit, ca. 100 Jahren konnten die beiden Kulturen nicht mehr auseinandergehalten werden.
Lange Jahre lebte diese Familie nun in Spanien, eine Nachkommin dieser Mischung aus Kelten und Iberern ließ sich mit einem der Ritter aus dem Heer Karls des Großen ein und siedelte anschließend im heutigen Frankreich.
Dort lebte deren Familie bis zur Französischen Revolution und mischte sich unter anderem mit Nachkommen der ehemals Jüdischen Enklave in Lyon, die mit den ersten Christen zum Christentum konvertiert waren.
Es gab damals ziemlich weite Handelsbeziehungen und ein Glasbläser aus Gablonz schwängerte die Tochter seines Gastgebers, weil er sie liebte, nahm er sie mit nach Böhmen, (Handelsbeziehungen der Glasbläser aus Böhmen, bis nach Südfrankreich können nachgewiesen werden)
Dort siedelte sich die Familie an und weitere Einflüsse in die Famlilienghenetik kamen von einem Schweizerischen Brunnenbauer und einer Italienischen Nonne, die sich in einen Handwerker verliebte, der die Klosterkirche des Örtlichen Stifts mit Stuck verzierte und diese Nonne schwängerte.
Das ganze mischt sich nach der Vertreibung 1945 mit den Nachkommen einer alten Müllerdynastie in Baden Würtemberg, wobei eine der Vorfahrinnen auch noch einen Bankert von Herrn Goethe bekam, als der mal zufällig auf der Durchreise in der Örtlichen Pferdewechselstation übernachtete. (Tja manchmal reicht schon einmal)
Welche Geschichte währe nun Relevant?
Die Spanische? Die Französische, Die Deutsche, die Italienische, oder woher kamen die Kelten?
Dieses kleine Unterhaltsame fiktive Ahnengalerie einfach als Beweise dafür, dass solche Diskussionen absoluter Schwachsinn sind und lediglich dazu dienen die Kleinen Menschen für die Ideen der Großen, die nicht wirklich an Nationen glauben, sondern lediglich an Ihren eigenen Vorteil, vor irgendwelche Karren zu spannen.
Gruß Danan
PS. Wann begreift ihr endlich, dass wir alle Nachkommen der selben Ahnen sind und jeder Anspruch den wir stellen ein Anspruch an unsere eigenen Brüder ist.
Seid doch zufrieden mit dem was ihr habt.
- Re: Und eine einfache definition Guerrero 02.5.2002 17:02 (2)
- Re: Und eine einfache Definition Johannes 02.5.2002 17:14 (1)
- Re: akzeptiert ( ohne text ) Guerrero 02.5.2002 19:46 (0)
- @Danan mica 02.5.2002 15:58 (0)
- Re: Und eine einfache Antwort Flavius Batavus 02.5.2002 15:45 (0)
- Re: Und eine einfache Antwort Johannes 02.5.2002 15:38 (0)