Update BdW: Raumstation Mir verglüht am Freitag
Geschrieben von Fred Feuerstein am 19. März 2001 22:25:09:
Als Antwort auf: BdW: Treibstoffmangel erhöht Risiko beim Absturz der geschrieben von Fred Feuerstein am 19. März 2001 22:13:25:
BdW: Raumstation Mir verglüht am Freitag
Moskau (dpa) - Das Ende der russischen Raumstation Mir kommt in der Nacht zum Freitag (23. März). Diesen Termin für den kontrollierten Absturz der 15 Jahre alten Station legten russische Raumfahrtexperten am Montag bei einer Sitzung in der Flugleitzentrale bei Moskau fest.Mit der Versenkung der letzten Trümmer in den Weiten des Südpazifiks sei am Freitag gegen 07.20 Uhr MEZ zu rechnen. Unentwegte Fans klammerten sich dagegen an jeden noch so kleinen Strohhalm für einen Weiterbetrieb der Raumfahrtlegende wie zum Beispiel einen Verkauf an Iran.
Die Techniker verzeichneten am Montag einen Rekordhöhenverlust der Station von drei Kilometern an einem Tag. Die Umlaufbahn verlief in 227,9 Kilometern Höhe um die Erde - nur noch knapp über der Marke von 220 Kilometern, an der die Bremsmanöver eingeleitet werden.
Der erste Bremsschub solle Freitagnacht um 01.33 Uhr MEZ gezündet werden, der zweite gegen 03.00 Uhr MEZ, sagte der Direktor des zentralen Maschinenbauinstituts, Nikolai Anfimow. Danach umkreise die Raumstation noch zwei Mal die Erde, die Flugdaten würden noch einmal überprüft. Gegen 06.00 Uhr MEZ werde der letzte enscheidende Impuls mit allen Antriebssystemen der Mir und des angekoppelten Progress- Raumfrachters gegeben.
Das geplante Zielgebiet sei noch einmal korrigiert worden, um einige französische Südseeinseln nicht zu gefährden, sagte Anfimow. Am Dienstag soll der Ablaufplan von der russischen Raumfahrtbehörde Rosawiakosmos gebilligt werden.
Der iranische Präsident Mohammad Chatami sprach nach russischen Angaben bei seinem Besuch in der Flugleitzentrale in der vergangenen Woche halb im Ernst die Möglichkeit eines Kaufs der Mir an. Er schlug auch vor, dass Iran die Finanzierung der Mir für zwei bis drei Jahre übernehmen und Russland dafür iranische Kosmonauten ausbilden könnte. «Aber er kam zu spät», sagte Radschab Safarow, der Koordinator der iranisch-russischen Programme, am Montag.
Der russische Parlamentsvorsitzende Gennadi Selesnjow richtete nach Angaben der Staatsduma einen letzten Appell an Präsident Wladimir Putin, die Versenkung der Station zu verhindern. Sie solle als Grundstock genutzt werden, um eine Mir-2 zu bauen.
Ein Großteil der knapp 140 Tonnen schweren Station soll beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Anfimow sagte, 20 bis 25 Tonnen Tonnen Weltraumschrott würden in Tausenden von Einzelteilen mit einem Flammenschweif in den Pazifik stürzen. Experten der amerikanischen NASA rechneten eher mit noch mehr Trümmerteilen.
- Na hoffentlich fliegt es MIR nicht auf den Kopf..:-))o.t. warlord 20.3.2001 08:20 (0)