Re: Dann wollen wir nochmal

Geschrieben von Descartes am 19. April 2002 23:41:59:

Als Antwort auf: Dann wollen wir nochmal geschrieben von franke43 am 19. April 2002 09:23:26:

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Bonsoir!

Alle natürlichen Gegebenheiten (Recht des Stärkeren, etc.) sind selbstverständlich aus völlig egoistischen Motiven heraus entstanden (Egoismus der Evolution an sich). Ein Aufopfern für die Schwachen, ein Abwarten, bis langsamere nachkommen, würde langfristig zu einer Gefährdung jeder Art selbst führen - so etwas ist nirgendwo vorgesehen, wo es ums Überleben an sich geht.

Auch kein Bergsteiger beim Abstieg von einem Achttausender hat sich jemals um seinen Kameraden kümmern können! Ethik ist daher an sich reiner Luxus und im biologischen Sinne fehl am Platze (umso mehr, sollte irgendwann wirklich eins der Horrorszenarien mancher Foris hier Wirklichkeit werden). Der Schwächere hat nur in unserer Gesellschaft ein eingeschränktes Recht auf Rücksichtnahme und Solidarität, dies gilt aber lediglich (und auch richtigerweise!) nur für Mitglieder der eigenen Gruppe!

Ich gebe dir insofern Recht, daß jeder von uns etwas (der eine mehr, der andere weniger) zurückläßt, wenn er dann schlußendlich
den Löffel abgibt (das letzte Hemd hat ja bekanntlich keine Taschen), aber mittels Testament kann ich in diesem Falle zumindest bestimmen, wer was zu bekommen hat.
Bei einem Raubüberfall wohl eher kaum!

In einem anderen posting schreibst du über Schuldenerlaß für bestimmte Länder, und daß Arbeit an sich nicht unbedingt natürlich sei.

Fairerweise möchte ich dahingestellt sein lassen, ob es sich beim Weben eines Spinnennetzes und bei der hinsichtlich der Bevorratung vorausschauenden Verhaltensweise von Hautflüglern (Ameisen, Bienen, Wespen, etc.) nicht doch ebenfalls um etwas der Arbeit ähnliches handelt. Hymenopteren stehen übrigens evolutionsbiologisch auf einer wesentlich höheren Stufe als Käfer oder Schmetterlinge. Solltest du nun aber einwenden, dies sei auf die soziale Lebensweise zurückzuführen, muß ich dich allerdings enttäuschen: Das hier praktizierte Prinzip funktioniert nur deshalb, weil sich jedes Individuum einem einzigen geschlechtsreifen Weibchen, der Königin, bedingungslos unterordnet!

Zwei Möglichkeiten gibt es nun: "Arbeit" ieS. ist biologisch gewachsen und deshalb auch durch die Evolution entstanden oder sie ist (ich nehme an, du vertrittst eher die 2.) es eben nicht.

Sollte sie tatsächlich völlig widernatürlich (und damit gegen die Evolution gerichtet) sein, so hätten wohl weltweit die weisen Faulpelze mittlerweile einen wesentlich höheren Standard (hins. Kultur, Lebenserwartung, etc.) erreichen müssen als die dummen Fleißigen. Da dies aber keineswegs so ist (man sehe sich die völlig heruntergekommene dritte Welt an, den Dreck, die Krankheiten, die Kriminalität), muß wohl eher Variante 1 die bessere sein!

Wenn ich Leuten, die von selbst nie auf die Beine kommen werden, Kredite gewähre, so haben sie diese selbstverständlich auch wieder zurückzuzahlen - sonst werden sie nämlich nie wieder welche bekommen! Der Schuldenerlaß für "Entwicklungsländer" (was entwickelt sich dort eigentlich tatsächlich, außer Korruption und Kriminalität?) ist also ein ganz gewaltiger Selbstfaller!

Zu guter letzt: Ich ersuche um Beispiele für tatsächlich schwarzafrikanische Hochkulturen (nicht nordafrikanische, wie zB., Ägypten!).

Irgendwelche vor Jahrhunderten errichtete Behausungen aus getrocknetem Kuhmist sehe ich allerdings genausowenig als Beweise für Hochkulturen an wie die Verlängerung weiblicher Hälse auf über 20 cm, die Beschneidung ohne Narkose mittels Steinsplittern oder das Durchbohren von Nasen, Lippen oder Ohren mit Knochen!

Bonne nuit!


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