Quellenlage

Geschrieben von franke43 am 11. April 2002 11:54:01:

Als Antwort auf: Vorzeichen, Diskussion und ein Problem (Vorzeichen Teil I) geschrieben von balmung am 11. April 2002 10:14:02:

Hallo Balmung, scharfes Schwert

>Das beste Beispiel ist das Thema "die 3 Hochgestellten".

Ich finde, das Beispiel ist gut gewählt, weil es eine andere
methodische Schwäche zeigt: die unsichere Quellenlage.

Irlmaiers Aussagen sind in widersprüchlichen, nicht autorisierten
Quellen überliefert. Daher kann nicht mit letzter Sicherheit
geklärt werden, welche Aussagen und in welcher Form Irlmaier
GENAU gemacht hat. Sind es drei Hochgestellte, die umgebracht
werden, oder sind es zwei Hochgestellte, die den dritten
umbringen (das Opfer wird nicht beschrieben), geschehen drei
Morde innerhalb kurzer Zeit, sind alle drei Morde an Hoch-
gestellten, oder sind auch Normalsterbliche dabei ???????

Wegen dieser textbedingten Unklarheiten ufern die Debatten
immer so aus.

Dabei ist Irlmaier noch ein Paradepferd unter den Sehern.
Wir wissen, wann und wo er gelebt hat und wie er aussah.
Bei vielen anderen (älteren) Prophezeiungen ist die Quellenlage
noch ungleich ungünstiger, und dennoch enthalten sie wertvolle
(weil konsistente) Aussagen. Da wären Beispiele wie:

Mühlhiasl/Stormberger (2 Personen oder nur eine ?)
Fuhrmannl
Der blinde Jüngling von Prag (hat der wirklich gelebt ?)
Der Autor der Malachiasprophezeiung
Die mystische Prophezeiung von "Johannes von Jerusalem"
Das erste und das zweite Lindenlied
Die Zitatunschärfen bei Rill in den Feldpostbriefen

Sogar bei Nostradamus ist die Quellenlage besser, dank
überlieferter Buchausgaben.

Also je dürftiger und unsicherer das Quellenmaterial ist,
um so hartnäckiger die Debatten.

Nur wenige Sehervisionen sind so glänzend und niet- und
nagelfest dokumentiert wie die von Birger Claesson, aber
die sind auch nur für mich und die Leute hier relevant.

Gruss

Franke 43


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