Obwohl

Geschrieben von franke43 am 10. April 2002 12:13:30:

Als Antwort auf: Re: @Badland Warrier u. Franke43 geschrieben von Johannes am 10. April 2002 11:53:27:

wir uns jetzt vom Forumsthema doch etwas entfernt haben,
will ich noch was dazu bemerken.


>nein, niemand sollte Opfer eines Massakers werden, obwohl er nichts dafür >kann. Und wer nicht anders kann, als sich durch Mord zu wehren, was kann man >dem sagen?

Tja, Jesus hätte gesagt: Wer das Schwert nimmt, der soll durch das
Schwert umkommen.

>Du schlägst ihm eine psysiatrische Behandlung vor. Das mag im Einzelfall >helfen, löst aber nicht das Gesamtproblem. Deswegen müöchte ich einfach auf >die Geschichte verweisen, in der es Parallelen gab: Zehntausende regelrecht >abgeschlachtete Deutsche, die oft kein anderes Verbrechen begangen hatten, als >die falsche Nationalität zu haben. Dafür wurden Unzählige brutalst vertrieben.

Richtig, hier haben wir den Fehler in den kollektiven Rachemechanismen
in der Weltgeschichte:

Wer nicht das Schwert nimmt, kann trotzdem durch das Schwert umkommen.

>Du kannst Dir sicher selbst überlegen, zu was das hätte führen können, ich >will das nicht alles noch einmal wiederholen. Sondern nur den Hinweis bringen, >welcher Sprengstoff in so einer Situation steckt. Wie haben die Überlebenden >der Massaker reagiert? Statt die Antwort in Haß und Gewalt zu finden, haben >sie die Charta der Vertriebenen verabschiedet und damit den beteiligten >Ländern Frieden gebracht. Ist das nicht ein nachahmenswertes Beispiel, trotz >dem unfaßbaren Unrecht so zu reagieren?

Oder anders ausgedrückt:

1945 mussten die verbliebenen zerbombten Teile von Deutschland,
also die von den Westalliierten besetzten, etwa 10 Mio vertriebene
Landleute aus dem Osten aufnehmen. Und das in der drangvollen
Enge der zerbombten Städte und der überfüllten Dörfer.

Die arabische Welt hat ganz andere Möglichkeiten:
Sie verfügt - verglichen mit Israel - über ein riesiges Areal,
das sich mit den Ölmilliarden sogar bewohnbar machen lässt.
Trotzdem haben sie sich mit ihren palästinensischen Lands-
leuten nicht SO solidarisch gezeigt, dass sie die Flüchtlinge
aufgenommen und integriert hätten. Stattdessen haben die
armen arabischen Nachbarländer von Israel die Flüchtlinge
bewusst über Jahrzehnte in Lagern interniert, statt sie
als Araber unter Arabern leben zu lassen. Die reichen
Ölnationen haben überhaupt nicht grosszügig Tür und Tor für
ihre palästinensischen "Landsleute" geöffnet, die sie jetzt
mit Sprengstoff und Kalaschnikoffs unterstützen.

Hat das dicht besiedelte und zerstörte und ausgeblutete
Restdeutschland 1945 viele Millionen Landsleute würdig
aufnehmen können, dann müssten die arabischen Länder mit
ihren riesigen Landesflächen eigentlich dasselbe tun
können. Besonders die mit den Ölvorkommen.

Gruss

Franke 43



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