was ist davon zu halten?

Geschrieben von mica am 25. März 2002 17:18:50:


"Produktionsstätte für biologischen Terror"
Pentagon bestätigt Entdeckung eines Waffenlabors in Afghanistan. Rumsfeld warnt vor neuen Anschlägen.

Die US-Armee hat Berichte über die Entdeckung eines halbfertigen Biowaffen-Labors in Afghanistan bestätigt. US-Soldaten hätten in der Nähe der südafghanischen Stadt Kandahar eine mögliche Forschungsstätte des Al-Qa'ida-Netzwerks für biologische oder chemische Substanzen gefunden, sagte ein Militärsprecher am Samstag in Washington der Nachrichtenagentur AFP.

"Bakteriologische Waffen"
Das Labor habe sich vermutlich im Aufbau befunden. Es sei "wahrscheinlich" als Produktionsstätte "für einen biologischen Krieg" gedacht gewesen.

Auf die Herstellung chemischer oder biologischer Waffen habe es jedoch keine Hinweise gegeben. Auch darüber, welche "Art bakteriologischer Waffen" dort hätten produziert werden können, wolle er nicht spekulieren, sagte der Armeesprecher weiter.

Das Verteidigungsministerium wertete den Fund als weiteren Beweis, dass das Al-Qa'ida in Afghanistan an der Herstellung von Massenvernichtungswaffen gearbeitet hat.

"New York Times": Milzbrand-Labor
Die US-Tageszeitung "New York Times" hatte am Samstag unter Berufung auf einen Washingtoner Regierungsvertreter berichtet, US-Soldaten hätten nahe der früheren Taliban-Hochburg Kandahar ein im Aufbau befindliches Milzbrand-Labor der Al-Qa'ida-Organisation entdeckt.

Nur fünf Proben "positiv"
Der Fund sei ein weiteres Beispiel dafür, dass die radikal-islamischen Kämpfer den Besitz biologischer Kampfstoffen anstrebten, sagte ein US-Regierungsvertreter der Zeitung.

Dem Blatt zufolge wurden bisher mehr als 60 verdächtige Orte in Afghanistan auf die mögliche Herstellung von Massenvernichtungswaffen überprüft. Nur in fünf von mehr als 300 untersuchten Proben seien jedoch vermutliche Spuren von Biowaffen in sehr geringer Konzentration aufgetaucht.


London dementierte Berichte
Nach Angaben der britischen Zeitung "The Times" veranlasste der Fund die Regierung in London, weitere 1.700 Soldaten nach Afghanistan zu schicken. Die britische Regierung dementierte beide Berichte.

Es sei kein chemisches oder biologisches Labor im Laufe der von den USA angeführten Großoffensive "Operation Anaconda" in Ostafghanistan entdeckt worden, teilte das Verteidigungsministerium in London mit.

Einrichtungen zum Bombenbau aufgespürt
Im ostafghanischen Schah-i-Kot-Tal spürten US-Verbündete unterdessen Einrichtungen zum Bombenbau auf.

US-General Brian Hilferty teilte am Samstag auf dem Stützpunkt Bagram mit, die verbündeten Soldaten im Osten Afghanistans hätten die Produktionsstätte für Sprengstoff in einem ehemaligen Stützpunkt der Al-Qa'ida- und Taliban-Kämpfer in Schah-i-Kot-Tal in der Provinz Paktia ausfindig gemacht.


Rumsfeld warnt vor neuen Anschlägen
In "Höhlen und Tunneln in Afghanistan" hätten die USA Beweise entdeckt, "dass Attentäter neue Anschläge planen", sagte Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in einem im voraus veröffentlichten Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Der Pentagon-Chef definierte auch, wann die USA den Krieg in Afghanistan als gewonnen betrachten: "Unser Ziel ist dann erreicht, sobald das Land kein Zufluchtsort für Terroristen mehr ist."






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