Re: Iran has crossed the point of no-return to a nuclear weapon
Geschrieben von Hubert am 12. Januar 2006 10:29:37:
Als Antwort auf: Re: Iran has crossed the point of no-return to a nuclear weapon geschrieben von tascha am 12. Januar 2006 08:32:03:
netanjahu fängt schon an, den vorwahlzirkus zu starten.....rice/bush mischen sich in die palästina-wahl.(und übergehen den derzeitigen amtierenden MP israels, ....es wird heiß, obwohl winter ist.
Hallo Tasha,
tja, hoffentlich geht der Eifer des Dreamteams Busch/Rice nicht nach hinten los. Schließlich ist es hinreichend bekannt, wie sensibel Israel reagieren kann, wenn es sich veräppelt oder benutzt verkommt. Das tiefe Mißtrauen Israels gegenüber den Absichten der USA im Nahen Osten ist ja auch kein Phänomen nur der letzten (Neocon-)Jahre – im Grund besteht es schon seit dem Jahre 1983. Damals hatte es diskrete Treffen zwischen hochrangigen Beamten des amerikanischen Außenministeriums und arabischen Führern mit guten Kontakten zu Yassir Arafat gegeben, bei denen beraten wurde, wie sich Druck ausüben ließe, um Israel zu einer größeren Nachgiebigkeit gegenüber den palästinensischen Forderungen zu bewegen. Die damalige Reaktion Israels ist mir noch in guter Erinnerung: Im August1983 deckten Mossad-Agenten auf, daß ein Anschlag auf die in Beirut stationierten US-Marineinfanteristen geplant war. Ein Agent hatte einen Lastwagen, vollbepackt mit Sprengstoff entdeckt. Nach den Kooperationsvereinbarungen hätte der Mossad diese Informationen eigentlich an die CIA weiterleiten müssen. Verärgert über das doppelte Spiel der Amerikaner, beschloß Admoni jedoch, dies zu unterlassen. Die Folgen kennen wir alle. Am 23. Oktober 1983 fuhr der Lastwagen mit voller Geschwindigkeit in das Hauptquartier des 8. US-Marinebataillons. 241 amerikanische Marines kamen ums Leben.
Ich will damit nicht sagen, daß sich so was jederzeit wiederholen könnte, weise aber auf die Gefahren hin, die sich für die jetzige Administration ergeben könnten, wenn sie die Absicht haben sollten, die Neugestaltung des Nahen Ostens ohne Berücksichtigung der israelischen Interessen zu betreiben. Ein doppeltes Spiel mit einem Partner zu spielen, der für die USA wie Europa gleichermaßen von immenser geostrategischer Bedeutung, lohnt sich nicht.
Daß Netanyahu gerade dabei ist, Kadima an die Wand zu nageln, verfolge ich mit lebhaftem Interesse. Und was das heißt: Netanyahu als nächster israelischer Ministerpräsident, sollte insbesondere unsere liebe Condi wissen.
Herzliche Grüße,
Hubert