Es hängt von unserer Einstellung ab, ob wir das Reich Gottes sehen können
Geschrieben von Elias Erdmann am 18. Dezember 2005 17:42:46:
Als Antwort auf: JA! Gottes Reich ist schon da! geschrieben von King Henry am 18. Dezember 2005 08:03:31:
Hallo Henry
> ich interpretiere das so, Gottes Reich ist bereits da!
So wie ich die Sache sehe, war es nie weg. Nur wir waren blind dafür.
Wenn wir wieder gelernt haben, das Göttliche in der Schöpfung zu erkennen, dann ist diese „Blindheit“ überwunden. Die mythischen Texte in der Bibel haben letztendlich nur einen Zweck: Wir können diese andere Sichtweise daran lernen – wir können an diesen Texten lernen, den Logos im Mythos zu erkennen. Wenn wir das gelernt haben, dann können wir auch den Logos in der Schöpfung erkennen.
Deshalb spricht die Bibel in mythischen Bildern zu uns. Würde sie Klartext sprechen, dann könnten wir diese andere Sichtweise nicht lernen. Dadurch wird auch verständlich, welches grundsätzliche Problem der „Buchstabenglauben“ der bibeltreuen Christen hat. Dieser macht nämlich die andere Sichtweise vollkommen unmöglich. So lange man am Buchstaben klebt, kann man die Bibel nicht nutzen, um die Symbolsprache nicht erlernen. Und wenn man nicht gelernt hat, wie man den Logos im Mythos erkennen kann, dann wird man auch niemals das Göttliche in der Schöpfung erkennen.
> Wenn wir wirklich lieben würden, wären wir frei von allen Dogmen
> und theologischen Vorstellungen.Sicherlich nicht von allen theologischen Vorstellungen, aber zumindest von den meisten theologischen Vorstellungen, die heute verkündet werden.
> Alles was existiert, einschließlich lieb und böse, gut und schlecht,
> Liebe und Haß gehört zum Reich Gottes.Das ist ein ganz wichtiger Punkt! Ein Gott, der nicht alle Seiten umfasst, der kann nicht allumfassend sein. Das heute übliche Gottesbild scheitert immer wieder an der Frage: Wie kann Gott das Leid zulassen? Warum hat Gott eine solche unvollkommene Welt geschaffen?
> Würde man Prophezeiungen und Schauungen spirituell interpretieren,
> kann etwas ganz anderes herauskommen.Und das gilt nicht nur für die scheinbare Zukunft der Prophezeiungen, sondern auch für die scheinbare Vergangenheit der biblischen Geschichten. Auch da kommt ganz was anderes raus, wenn man spirituell interpretiert.
Beide Themen sind untrennbar miteinander verbunden.
> Man muß bedenken, das unser Unterbewußtsein in Bildern und Symbolen spricht
> und auch "Gott" dies tut.Und auch die Autoren der Bibel taten es, damit wir die Sprache erlernen können, in der Gott zu uns spricht. Es geht bei der Bibel nicht darum, dass wir irgendetwas glauben sollen, sondern die Bibel ist uns gegeben, dass wir die Symbolsprache lernen können. Dann brauchen wir nichts mehr zu glauben.
Dann können wir es nämlich selbst erkennen.
> Den Menschen, auch denen in Israel, kann ich nur empfehlen, sich von der
> Erwartung des "Armaggedon" abzuwenden …So wie die falsch verstandene Heimkehr des Volkes Israel zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung wurde, so könnten rein theoretisch auch andere Bilder zu selbsterfüllenden Prophezeiungen werden. Das könnte gerade bei Endzeitmotiven fatale Folgen haben – wenn man die Endzeit nicht als Ende der materiellen Sichtweise interpretiert, sondern als ein Ende der materiellen Welt – und wenn dann solche destruktiven Bilder zu einem Ereignismagneten werden.
Gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass die spirituelle Sichtweise wieder verstanden wird.
Viele GrüßeElias