Eine Prophezeiung ist kein Kochrezept - zum Thema Zeitbestimmung
Geschrieben von Mirans am 18. Dezember 2005 11:45:55:
Eine Prophezeiung ist kein Kochrezept, etwa nach dem Motto: Man nehme den 30. März 2006, den Iran etc., und schwupps habe ich eine Prophezeiung.
Für Prophezeiungen gilt prinzipiell eine Unschärfebeziehung (s. B. Bouvier).
Diese könnte man verschärft so formulieren:
"Je genauer ein prophezeites Ereignis mit einer zeitlichen Bestimmung verknüpft ist, um so geringer ist i. A. die Qualität dieser Voraussage."
In seiner höchsten Vollendung kommt diesese Prinzip in der Offenbarung zum Tragen: "Nur der Vater kennt Tag und Stunde des Jüngsten Gerichtes."
Wir kennen alle die Negativbeispiele: "Am X.X.19XX wird ein Ufo landen", "am x.x.20xx wird Maria erscheinen", usw.Auch in Physik gibt es das Unbestimmtheitsprinzip, beziehungsweise die Unbestimmtheits- oder Unschärferelation. Sie wurde 1927 von dem Physiker Werner Heisenberg aus der Quanten- oder Wellenmechanik abgeleitet, und besagt, dass man die Anfangswerte von Impuls und Ort eines Teilchens nicht gleichzeitig mit absoluter Genauigkeit zu bestimmen vermag.
Es wurde schon darüber spekuliert, ob die Analogie zu o. g. Unschärfebeziehung vielleicht kein Zufall ist.Wer also wegen des Fehlens zeitlicher Angaben eine Prophezeiung für unsinnig hält, stellt die Dinge geradezu auf den Kopf. Er hat das Prinzip der Schauungen nicht erkannt und leugnet deren irrationalen (d.h. dem Verstand nicht unmittelbar zugänglichen) Charakter.
Wer dies nicht mit seinem Weltbild bzw. seinem Alltagsdenken in Einklang bringen kann, sollte die Finger von der Prophezeiungsforschung bzw. der Interpretation und Bewertungen von Schauungen lassen und seine (Frei)zeit lieber anderen Dingen widmen.Mirans
- Re: Eine Prophezeiung ist kein Kochrezept - zum Thema Zeitbestimmung Astro 18.12.2005 13:34 (0)