Zur Erklärung

Geschrieben von Danan am 14. Dezember 2005 19:09:03:

Als Antwort auf: Re: Der Respekt vor Glauben/Kirche und die Prophezeiungen geschrieben von Johannes am 13. Dezember 2005 23:54:22:

Hallo Johannes,

ich sehe das durchaus ein wenig anderst als du, aber meine Auseinandersetzung mit der Bibel hatte durchaus einen Religiösen Grund.

Ich bin tatsächlich in der Römisch Katholischen Kirche Aufgewachsen und hatte damals bis zum Alter von 19 Jahren einen direkten Zugang zum Religiösen Leben, viel aktiver als es die meisten Kirchgänger und Pseudochristen haben.

Dennoch oder gerade desswegen, weil ich mich mit der Bibel auseinandergesetzt habe, ist sie für mich in erster Linie nur ein Buch.

Das wir die Bibel der Römisch Katholischen Kirche zu verdanken hätten zeugt von einer absoluten Blindheit gegenüber den tatsächlichen Gegebenheiten.

Wir haben die Bibel in ihrer heutigen Verfassung denen zu verdanken, die von Konstantin als Verwalter der Weströmischen Provinzen eingesetzt wurden.

Das alte Testament hat ja wohl überhaupt nichts mit Jesus Christus zu tun, der war da noch garnicht geboren.

Es ist nicht so, dass ich es nicht Respektiere, wenn jemand meint sich an die Bibel halten zu müssen. Die Grundlegenden Verhaltensmassregeln aus dem Neuen Testament sind durchaus nahe an meiner Auffassung vom idealen Menschlichen Zusammenleben.

Nur erwarte ich eben als Ketzer den gleichen Respekt, wie diejenigen erwarten, die glauben, die Bibel sei von Gott.

Nun die Bibel ist sicher eines, nämlich ein magisches Buch.
Wenn du jemals nach dem Zufallsprinzip die Bibel aufgeschlagen hast und die Texte gelesen hast, in Situtationen in denen es dir schlecht ging, dann weisst du, dass es auch Lebenshilfe sein kann.

Womit ich aber ein Problem habe, das ist die Auffassung die von nahezu allen Religiösen Fanatikern auf der Welt vertreten werden.

Nämlich die Aussage, nur mein heiliges Buch ist ein heiliges Buch und dein heiliges Buch ist Schund. Dies trifft im übrigen auch auf den Koran oder die Veden zu.

So streiten sich Adventisten mit Zeugen Jehovas und Evangelikale mit Katholiken, welche Version denn nun richtig sei.
He halt mal, was ist das für ein Gott der so nuschelig spricht, dass man ihn frei interpretieren kann?

Du musst einfach akzeptieren, dass es Menschen gibt, die die Bibel zwar gelesen haben, aber daraus nicht die gleichen Schlüsse gezogen haben wie du.

Richtig ketzerisch wird es, wenn man wie einige Katharer glaubt das die Blutlinie Jesus nie ausgetorben sei. Davon bin ich übrigens überzeugt.
Nur war eben Jesus nichts anderes als ein Mensch für mich, ein Charismatischer zwar, aber nicht mehr als ein Ghandi, oder ein Franziskus, oder ein Nelson Mandela, oder ein Martin Luther King.

Ich werde so lange gegen die Sichtweise der Bedingungslos Bibelgläubigen hetzen, wie diese versuchen mir ihre Sichtweise mit Intoleranz einzuprügeln.

Weisst du wenn du nachdenken würdest müsste dir ja eigentlich die Frage kommen, wie kann ich auch wenn ich nicht an die Bibel als das Wort Gottes glaube, trotzdem der Schluss von mir kommen, dass die Johannes Apokalypse sich auf unsere heutige Zeit bezieht.

Wenn du mir diese Frage stellen würdest, dann könnten wir vielleicht Fruchtbar miteinander Diskutieren, aber du solttest dabei eben auch akzeptieren können, dass es nicht Pflicht ist an die Bibel als das Gotteswort zu glauben, sondern deine freie Entscheidung, wie es meine freie Entscheidung ist, etwas anderes zu glauben.

Gruß Danan

>Hallo Danan,
>da sich Dein Beitrag gerade anbietet: Es wäre hilfreich, wenn nicht einige jede Gelegenheit nutzen würden, um über christlichen Glauben und Kirche herzuziehen (gilt umgekehrt natürlich auch für religiösen Fanatismus).
>> für mich ist dieser Herr Malgo ebenso ein Rattenfänger wie die meisten, die
>> auf der Apokalypsewelle reiten.

>Gerade deshalb, weil die meisten der modernen Prophezeiungen (3tF!) ihre tiefere Grundlage in der Bibel haben, wäre es schön, wenn wir die biblischen Auslegungen mit etwas mehr Respekt behandeln würden. Und bei der Gelegenheit solltne auch die evangelischen "Extremisten", die die kath. Kirche so gern verteufeln, erkennen, daß sie ohne eben jene Kirche nicht die Bibel hätten, auf die sie sich beziehen...
>Die modernen Prophezeiungen (Irlmaier, Waldviertler, ...) lassen sich nicht trennen von Bibel und Kirche, wenn wir sie wirklich verstehen wollen. Mein Ansatz ist da etwas anders als der von Elias, aber es sind schon biblische Motive, die in den modernen Prophezeiungen immer wieder aufgegriffen werden. Wenn wir versuchen, uns von der Vergangenheit zu lösen, so wird das nichts mit der Auslegung, denn die modernen Prophs kommen nicht aus dem Nichts, sondern auch aus der gegebenen Geschichte und Tradition.
>Fußball kannst Du ohne Bibel und Kirche spielen, die (meisten) Prophezeiungen kannst Du aber nicht ohne sie verstehen und richtig auslegen. Und so ist ein gewisser Respekt nötig, zumindest der Verzicht auf den Kampf gegen sie.
>Gruß
>Johannes



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