Re: Wie man geschickt manipulieren kann / Analyse zum Öl und dem Krieg der USA
Geschrieben von Backbencher am 10. November 2005 12:56:49:
Als Antwort auf: Re: Wie man geschickt manipulieren kann / Analyse zum Öl und dem Krieg der USA geschrieben von Johannes am 09. November 2005 21:54:20:
Nein, Johannes, ich bin nur zum geringsten Teil Deiner Meinung. Bush hat einen völkerrechtswidrigen Krieg mit groß inszenierten Lügen vom Zaun gebrochen und hat so zigtausende Menschen dem Tod ausgeliefert und zu Krüppeln gemacht. Soviel Leid, wie er generiert hat... Er ist schlichtweg ein Massenmörder!
Er hat die international geltenden Regeln des Nichteinmischens in nationale Angelegenheiten grundsätzlich umgestossen. Heute 'darf' er (erlaubt er sich) schon einmarschieren, wenn irgendwo irgendein Diktator rummacht. Er bildet sich ein Weltpolizei spielen zu dürfen.
Dein oftmals wiederholtes Argument mit dem Öl verfängt bei mir überhaupt nicht. In Zeiten von Peak-Oil - und wir wissen ja tatsächlich nicht, wie ernst die Lage wirklich ist - geht es nicht darum, Öl zu irgendwelchen Preisen zu kaufen, sondern die Hand auf dem Öl zu haben. Das ist am Ende tausendmal wichtiger, und trotz horrender Kriegskosten tausendmal günstiger, als wenn der Feind beim Kauf von Öl mitbieten kann. Vor allem wenn der Feind eine super finanzielle Ausstattung hat, wie z.B. China und die USA genau das gerade nicht haben. Das heißt beim freien Verkauf des Öls bliebe recht wenig übrig für die USA.
Außerdem - ich schrieb es schon mehrmals - werden die Gewinne des Krieges privatisiert, aber die Kosten des Krieges sozialisiert. Alle Kosten des Krieges, einschließlich des Kanonenfutters, werden auf das Volk umgewälzt. Und Gewinne werden in solchen Zeiten in besonderen Maße gemacht. Was schert es die zynische Clique, wieviel Geld im Krieg verheizt wird, wenn es nicht ihr Geld ist?
Du glaubst immer noch das Märchen der Politiker, das sie uns laufend erzählen, daß sie für das Volk der USA, für ihre Nation sorgen. Das ist Bullshit. Die Clique denkt - und davon bin ich zu 105 Prozent überzeugt, keine 20 Sekunden am Tag national sondern immer privat.
Schließlich - auch schon mehrmals wiederholt - ist unsere Aufgabe, den Anfängen zu wehren. Es wird bei Bush exakt gleich wie bei Hitler sein. Jetzt kaum Kritik, nachdem er dann aber die ganze Welt mit Krieg überzogen hat, wenn er seine Militärdiktatur errichtet hat, dann irgendwann später 'wissen' wir plötzlich alle, daß er das Arschloch war. Aber heute darf man das nicht sagen. Weil man muss ja immer ausgeglichen sein. Wenn ich sage Bush ist das Arschloch, dann muß ich das gleichzeitig von Putin oder Hu sagen. Weil wir ja immer schön brav politisch korrekt sein wollen.
Außerdem ist unsere Aufgabe vielmehr die Freunde zu kritisieren, als die Feinde. Wir müssen den Bruder zurechtweisen, nicht die Fremden. Deshalb ist es nur recht und billig, Bush, Cheney, Rumsfeld das zu nennen, was sie sind. Daß das mit folkloristischen Elementen untermauert wird, ist nicht zu verwerfen, sondern zeigt eben genau dies, daß die Männer falsch liegen. Würden sie richtig liegen, würde man niemals so über sie herziehen. Auch politische Cartoons leben in solchen Situationen auf. Das ist völlig normal, das ist richtig und das ist genau der Beweis für eine (rest)funktionierende menschliche Seele.
Viele Grüße
Hinterbänkler