Re: Für die Nummerologen...
Geschrieben von Johannes am 09. November 2005 13:23:49:
Als Antwort auf: Für die Nummerologen... geschrieben von Edi am 09. November 2005 12:39:18:
> Heribert Illig und sein Buch "Wer hat an der Uhr gedreht" wirft ein völlig
> neues Licht auf unsere Zeitrechnung nach dem gregorianischem Kallender. Für
> mich ist damit der Milleniumsglaube (1999, 2000) usw. hinfällig geworden.
Hallo Edi,
ich weiß, das ist eine interessante Überlegung (auch wenn ich skeptisch zu der Behauptung bin, mehrere Jahrhunderte seien alle nur erfunden worden). Aber ist die Zeitrechnung wirklich entscheidend für die Prophezeiungen?
Nimm doch als einfaches Beispiel mal die Sommerzeit. Da werden die Uhren plötzlich eine Stunde nach vorne gedreht. Zeigen sie jetzt alle eine falsche Zeit an? Oder ist das die richtige Zeit? Wenn Dir jemand im Sommer sagt, daß er um 20:00 Uhr zu Dir kommt, wann erwartest Du ihn dann?
Wahrscheinlich wirst Du Deinen Besuch dann erwarten, wenn Deine Uhr 20:00 Uhr anzeigt, denn das ist jetzt Dein gültiges Bezugssystem. Daß es eigentlich erst 19:00 Uhr ist, das wird im August nicht als Begründung für das zu spät kommen zählen. Obwohl es stimmt, die Angabe "20:00 Uhr" ist falsch, da wurde an der Uhr gedreht ("gefälscht").
Wenn nun ein Seher etwas im Sommer sieht und eine Zeitangabe macht, denkst Du dann, er macht die in Winterzeit und nicht doch eher in der lokalen Zeit? Und wie sieht es aus, wenn er etwas für das Jahr 2006 sieht?
> Interessant ist ein kurzer Bezug auf den Majakalender. Dieser ist von der
> Zeitfälschung nicht betroffen, weil kulurell zum Zeitpunkt der Fälschung
> keine Verbindung bestand. (Weil die Show ja irgendwie weitergehen muss :-))Ich bin der Ansicht, daß die Art des Kalendersystems für Prophezeiungen nach der (hypothetischen) Fälschung nicht relevant ist, denn wir leben und denken jetzt in dem neuen Bezugssystem. Eben wie bei der Sommerzeit.
Relevant wird so etwas nur bei sehr alten Prophezeiungen, die schon vor der möglichen Fälschung gemacht wurden. Aber da haben wir nicht nur den Maya-Kalender, in den oft sehr viel hineininterpretiert wird, sondern wir haben auch die Bibel. Die Juden haben bis heute ihren Kalender beibehalten, so daß er innerhalb der biblischen Prophezeiungen weiter als Bezugssystem zu verwenden ist.
Das wäre übrigens auch eine gute Prüfmöglichkeit für die These von Illig. Hat er untersucht, ob sich die Zahlendiffenrenz zwischen dem jüdischen und dem christlichen Jahr geändert hat? Zur Zeit sind das 5766 - 2005 = 3761. Da die Juden weltweit ihre Tradition aufrecht erhalten haben, glaube ich nicht, daß an ihrer Zeitrechnung gedreht werden konnte. Wenn es alte Dokumente gibt, die die jüdische mit der christlichen Zeitrechnung in Bezug setzen, sollte man die These von Illig also gut prüfen können. Hat er dazu in seinem Buch etwas geschrieben?
Zur jüdischen Zeitrechnung: http://www.gcjz-krefeld.de/menue/lexikon/zeitrech.htm (Noch ein Hinweis: Die Juden zählen die Zeit der babylonischen Gefangenschaft nicht mit, aber dies ist der einzige Bruch in ihrer Zeitrechnung, der mit bekannt ist).
Gruß
Johannes
- Re: Für die Nummerologen... Edi 09.11.2005 16:04 (2)
- Re: Für die Nummerologen... Livnyak 09.11.2005 16:42 (1)
- Re: Für die Nummerologen... Edi 10.11.2005 12:33 (0)