Re: @Zitrone - Und hier zur Beantwortung deiner Frage

Geschrieben von Abulafia am 04. November 2005 01:52:18:

Als Antwort auf: Re: @Zitrone - Und hier zur Beantwortung deiner Frage geschrieben von Zitrone am 03. November 2005 17:46:16:

Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag, Zitrone. Ich wollte ja schon lange zu diesem Thema etwas schreiben, aber fand nie die Zeit und Muße dazu. Jetzt hast Du quasi vorweggenommen, was ich nie geschrieben habe. ;o)

Bedenklich ist das alles in Hinblick auf die vielen Privaterscheinung und der "Privatisierung" des Glaubens durch Marienerscheinungen (darum ging es mir damals), die der katholischen Kirche im Grunde gar nicht so recht sind, wie gemeinhin angenommen wird, denn sie untergraben ihren Lehranspruch. Ergänzend sei gesagt, dass Christus in erster Linie Sohn Gottes und nicht Sohn Marias ist. Daher ist es schon fast unheimlich, wenn eben diese Maria in zahlreichen Erscheinungen mit dem Jesuskind auf dem Arm auftaucht, als sei der Messias ihr eigen Fleisch und Blut.

"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich." (Joh. 14,6)
Das ist Grundlage des christlichen Glaubens und bei den zahlreichen Marienerscheinungen hat man teilweise den Eindruck, als möchte Maria ihrem Sohn den Rang ablaufen, so inflationär, wie ihr Erscheinen in den letzten Jahrzehnten geworden ist. Es sind aber nicht das Rosenkranzgebet und der Glauben an die Gottesmutter, die uns zum Vater führen, sondern Jesus selbst. ER ist der Weg, sagte er uns und NICHT Maria. Auf vielen bunt-schillernden Internetseiten hat man bisweilen den Eindruck, da hätten manche Leute den Glauben an Christus gegen einen marianischen Sektenkult ausgetauscht und versuchen nun, den Katholizismus einzig und allein auf Maria zu reduzieren und um diese Auffassung noch zu untermauern, werden zahlreiche Wunder angeführt.

Die katholische Kirche hat da eine ganz einfache Lösung: Es ist jedem Katholik freigestellt, ob er an Marienerscheinungen glaubt, oder nicht. Im Klartext heißt das: Es spielt keine Geige, ob wir an die Botschaft von Fatima, Lourdes oder Garabandal glauben. Daher verzichte ich weitgehend auf das Rosenkranzgebet, denn auch mir persönlich sind das ein paar "Ave Marias" zuviel. Es steht auch nirgendwo geschrieben, dass endlose und einschläfernde Gebetsfolgen ein direkter Weg zu Gott seien, sondern die Liebe und Hingabe zum Vater und zu den Menschen. Insofern stelle ich die provokante Frage:

Sind Marienerscheinungen letztendlich eine Versuchung Satans, wo sie doch die eigentliche, christliche Lehre ins Gegenteil verkehren und fleischlich machen, was göttlich ist, göttlich machen, was fleischlich ist und Wege zur Erlösung aufzeigen, die von Christus ablenken?


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