Genaue Betrachtung räumt Zweifel aus

Geschrieben von another am 13. Oktober 2005 18:47:48:

Als Antwort auf: Auch ich habe Zweifel geschrieben von franke43 am 13. Oktober 2005 11:09:23:

>Ich glaube eher, dass die beschlossene Selbst-
>auflösung des Warschauer Pakts und der Sowjet-
>union sowie der Beitritt der meisten "Ostblock-
>länder" sowie einiger Sowjetrepubliken zu
>NATO und EU eher Selbstläufer sind, die im
>ursprünglichen Plan nicht vorgesehen waren
>und diesen wahrscheinlich mehr oder minder
>hinfällig (undurchführbar) gemacht haben.

Im Gegenteil, die Umgestaltung (Perestroika) im Ostblock hatte eben genau zum Ziel, mit der vorgetäuschten Wende eine Annäherung an Westeuropa zu erreichen, bzw. eine Annäherung Westeuropas an den Ostblock. Nachdem es nicht gelungen war die NATO durch die Auflösung des Warschauer Pakts (der sowieso von Anfang an nur zu Propagandazwecken geschlossen worden war, denn bereits zuvor und auch danach noch existierte laut Suworow ein Netz bilateraler Verteidigungsabkommen, die einen zusätzlichen Pakt (den Warschauer Pakt) sowieso überflüssig machte) ebenfalls aufzulösen, versucht man nun die NATO durch Beitritt zu übernehmen, und gleichzeitig die USA aus diesem Bündnis herauszudrängen.

Beim Namen genannt wurde diese Europataktik von Gorbatschow persönlich, der während der gesteuerten "Wende" immer wieder den Begriff vom "gemeinsamen europäischen Haus" gebrauchte und damit deutlich machte, dass Moskau die Anbindung der EG, bzw. jetzt EU an den von Moskau geführten Ostblock anstrebte. Nahezu alle Regime in Osteuropa, die in dieser Zeit an die Macht kamen, wurden ja erst vom KGB an die Macht gebracht. Die sowjetische Strategie geht im Rahmen der EU perfekt auf, auf Kosten der transatlantischen Bindungen, genau wie es geplant war. Auch das Verhältnis von Putin und Schröder, im Vergleich zum Verhältnis, das Schröder mit Bush pflegte, spricht da eine deutliche Sprache. Die neue Sowjetunion soll im Rahmen der (osterweiterten) Europäischen Union Gestalt finden, zu der früher oder später auch Moskau beitreten würde.

>Und was Länder wie Polen, Tschechien oder
>Ungarn angeht - die sind so mit wehenden
>Fahnen zum Westen übergetreten, dass man kaum
>glauben kann, die liessen sich vom Hintergrund
>aus nur in einem Täuschungsmanöver missbrauchen.

Nahezu alle Regime im Ostblock waren auch nach der Wende mit Kommunisten besetzt, der alte Geist war dort immer noch an der Macht und bewarb sich sofort um Aufnahme in die EU: um diese zu übernehmen. Der Ostblock wurde im Zuge der Umgestaltung in den 90er Jahren nach Westen erweitert, bis zum Atlantik, während die USA von Westeuropa isoliert wurden.
Exakt diese Ziele verfolgte die Strategie laut Golitsyn bereits seit 1958!




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