Re: Absoluter Unfug / Nein

Geschrieben von DaveRave am 12. Oktober 2005 15:20:16:

Als Antwort auf: Re: Absoluter Unfug / Nein geschrieben von Johannes am 12. Oktober 2005 14:00:26:

Hallo Johannes,

gut, dann steige ich eben gleich hier ein.

Hallo DR,
hm, wenn ich jetzt in der gleichen Art weitermachen würde, müßte ich Dich fragen, ob Du gerade auf einem Seminar warst und Deine neuen Argumentationstechniken ausprobiert willst. ;-)

Das ist Dein gutes Recht, dies hier zu fragen, und meine wahrheitsgemäße Antwort: Nein. :)

Nein, DR, das waren keine Argumente, die Du gebracht hast. Du versuchst, einen Minipunkt herauszugreifen, wo jemand leider nicht völlig sauber zitiert hat, und versuchst damit, von der Beschäftigung mit der eigentlichen Frage (Rußland rüstete sich bereits vor Hitler zum Krieg) abzulenken.

Hast Du den verlinkten Artikel gelesen, Johannes? Er zeigt die mittlerweile unnter den meisten seriösen Historikern unumstrittene Tatsache auf, dass es sich beim Angriff auf die SU nicht um einen Präventivschlag handelte. Unsinnig, hier nochmals Vollzitate zu bringen oder hier ellenlang zu schwabulieren und versuchen, den Diskussionspartner einzulullen. Zeige doch einfach eine Stelle aus dem Artikel auf, mit der Du nicht einverstanden bist. Die zitierte Quellenverfälschung ist dabei natürlich nur ein kleiner Unterpunkt.

Das Hautthema meidest Du und lenkst auf Nebenschauplätze ab, um dann - ohne inhaltiche Beschäftigung - einfach zu verkünden, jeder, der das linke Geschichstbild in Frage stellt, sei mindestens rechtspopulistisch - und solle wohl besser gleich ruhig sein. Nur nicht mit dem Thema befassen...
Johannes, wir reden am Thema vorbei. Das Hauptthema wird im verlinkten Artikel ausführlich dargestellt und ich betrachte die Argumentationsführung als schlüssig, logisch und im breiten Historikerkreis als anerkannt. Ich kenne kein "linkes Geschichtsbild", sondern nur eines, das hofftl. am ehesten den tatsächl. Gegebenheiten entspricht. Sollte einer sachliche Fehler im verlinkten Text nachweisen können, sollen diese natürlich gerne diskutiert werden. Aber das bloße unreife Festhalten an einem selbstgezimmerten Weltbild, selektive Wahrnehmung und das selbstgefällige Verhöhnen einer "politcal correctness" können nicht über Bildungsdefizite zum Thema hinwegtäuschen. Allein schon Deine sofortige Verteidigungshaltung und Worwahl wie "linkes Weltbild" zeigen mir leider, dass Du nicht mit dem erforderlichen Maß an Neutralität an das Thema herangehen kannst.

Bereits ab 1927 kurbelte Stalin die Rüstungsindustrie massiv an, ohne äußere Bedrohung. Millionen kamen um, weil er alle Energie in die Aufrüstung steckte. Die Gesellschaft wurde zur Kriegsgesellschaft umgerüstet, indem Frauen die Männerarbeiten in der Industrie übernehmen mußten, damit die Männer frei waren für das Militär.


Die SU begann früh vor dem Zweiten Weltkrieg mit der Massenproduktion von Panzern, in diesem Zusammenhang und in dieser Stückzahl eher zum Zweck einer Offensivwaffe. Die Mehrzahl der Produktion war wie Schwimmpanzer und Brückengerät speziell für Angriffs-Operationen konstruiert. Im Falle der Schnell- und Autobahnpanzer war die Spezialisierung so ausgeprägt, daß sie für die Verteidigung nicht einsetzbar waren, weil die eigenen Wege ungeeignet waren.
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  • Bei einem großangelegten Vormarsch der Roten Armee nach Westeuropa wären eigene Minensperren und andere Grenzbefestigungen bei Transport und Erschließung neuer Verkehrsadern nur hinderlich gewesen. Sie wurden demontiert, und die Partisanen in militärische Einheiten überstellt. Die Infrastruktur des Grenzgebiets wurde ausgebaut, und das Heer mit seinen strategischen Reserven dorthin verlegt. Kurz vor dem Krieg wurden russ. Zivilisten evakuiert.
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  • Die sowj. Marine war kurz vor dem dt. Schlag auf einen eigenen Angriff trainiert worden wie beim Krim-Manöver. Das führte wie in der Marinebasis Libau zu Versagen in plötzlicher Verteidigungslage. In den Pripjet-Sümpfen wurde eine Marine-Einheit zusammengezogen, deren Einsatzzweck nur in westlicher Richtung sinnvoll denkbar ist.
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  • Es gab einen Plan Stalins für eine große Westoffensive als geheimen operativen Auftrag "M", der durch den dt. Angriff für den Einsatz sinnlos geworden war. In den Wochen vor dem Krieg fand ein allgemeiner Westtransport von sowj. Streitkräfte und Material statt. Die zugleich einberufenen Reservisten fanden ebenso wie die aktiven Truppen im Sommer 1941 keine winterfesten Unterkünfte im eigenen Einsatzraum der Westgrenze der SU vor. Die Kosten des sowj. Aufmarsches waren so groß, daß er nur durch einen baldigen Einsatz gerechtfertigt werden konnte.

    Es wäre schön, diese Thesen noch mit den jeweiligen Quellen zu versehen, dann könnte ich explizit darauf eingehen.


    Viele Grüße!
    DR


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