Re: Meine Welt wie sie sich dreht

Geschrieben von Dunkelelbin am 03. September 2005 19:05:49:

Als Antwort auf: Meine Welt wie sie sich dreht geschrieben von Viocat am 03. September 2005 11:07:

>[Von Johannes in diesen Thread gestellt]
>Geschrieben von Viocat am 03. September 2005 11:03:21:
>Hi foris !

Hallo Viocat,

>Sorry mir fiel keine bessere Überschrift ein

ja, da können einem schon die Worte fehlen..

>Als ich vor dem Sturm im Tv sah das Leute in den Superdrom evakuiert wurden , dachte ich mir so das ist ein fehler , woher der gedanke kam ist mir nicht ganz klar , war nur so ein unterschwelliges gefühl , aber im prinzip egal .
>Wenn man sich vorstellt , das die betroffene Fläche ungefähr 2/3 der BRD ausmacht ,und die Behörden wohl ganz offensichtlich nicht in der Lage sind das zu händeln ,( wo man ihnen , zum teil einen Vorwurf machen kann / aber nur zum Teil ) ,

Sie wurden ja nicht evakuiert sondern ihnen wurde der Superdom zur Verfügung gestellt - d.h. er wurde aufgeschlossen.

>Im Vorfeld dieser Katastrophe wurden Teile Evakuiert , teilweise wurden diese Massnahmen jedoch einfach ignoriert ,was zur folge hat das im Betroffenen Gebiet ( new Orleans )viel zuviele menschen immer noch dort hocken , was zwangsläufig zu Stressreaktionen führt , das öffentliche Leben ist nachhaltig gestört , und die anarchie macht sich breit , welche folgen das für einzelne hat , mag ich mir gar nicht ausmalen ,

Auch hier kann keine Rede von einer Evakuuierung sein! Den Einwohnern von N.O. wurde gesagt, sie müssen die Stadt verlassen - das war aber eben nur jenen möglich, die über eine eigene, private Transportmöglichkeit verfügten.
Besonders die ärmere Bevölkerung war nicht in der Lage die Stadt zu verlassen, ebenso wie die Krankenhäuser, Altenheime ect. nicht evakuiert wurden.

>Der Vorwurf der gemacht werden kann an die örtlichen Behörden , ist derjenige das wüstenrufer jahre vorher dieses Scenario Prophezeit haben , jetzt ist es tatsächlich eingetroffen ,und man stellt fest das die Behörden Ganz offensichtlich am versagen sind respektive bereits Versagt haben , sich anscheinend überhaupt nicht darauf vorbereitet haben , und nun völlig konzeptlos agieren , diesen eindruck kann man erhalten wenn man sich das aus seinem bequemen TV sessel ansehen und toll geschockt sein ,

Sie haben bereits Jahre vorher versagt, weil es eben keine entsprechenden Notfallpläne gibt.

>Ein Amerikanischer Freund der hier lebt ( und dankbar dafür ist ) , hat mit einem Bekannten in NO telefonieren können , er wollte zu fuß abhauen , man hat ihn in die stadt zurückgeschickt ,
>es sieht so aus das die Leute dort einfach nur da sitzen und darauf warten daß irgendetwas passiert , hm da fragt man sich ob das alles so richtig ist ,

Die US-Amerikaner regeln ihre Probleme noch immer mit dem Gewehr.

>Nun ich gehöre zum Katschutz in deutschland , und wenn ich mir überlege das die selbe fläche hier betroffen sein könnte , wird mir speiübel , denn unserer Katschutz ( die Gesamte Behörde inkl. BW THW ect. ) wäre auch nicht in der Lage das zu händeln Zu viel zu groß , Ohne die Unterstützung der Bevölkerung würde da nichts gehen ,´Wir sind zahlenmässig nicht in der Lage 2/3 der Bevölkerung alle Hilfe zukommen zu lassen , die in einem solchen falle nötig wäre ,

Hier darfst du nicht vergessen, dass letztendlich 1 Million Menschen betroffen sind. Die Bevölkerungsdichte in den US ist viel geringer ( besonders in den betroffenen Gebieten ) als hier in D.
Schau dir als Beispiel das Elbe-Hochwasser 2002 oder den Oderbruch 1997 an.
Hier wurde nicht gezögert und sofort gehandelt. Krankenhäuser wurden evakuiert, Kranke, Hilflose in Sicherheit gebracht.
1962 sind große Teile Hamburgs durch eine Sturmflut abgesoffen. In einigen Stadtteilen stand das Wasser innerhalb weniger Stunden auf 2 m.
Altkanzler Schmidt war damals amtierender Bürgermeister und hat in kürzester Zeit mit einem Stab aus Bundeswehr, Feuerwehr und Freiwilligen einen Katastrophenplan erarbeitet und unverzüglich umgesetzt und die meisten Opfer da lebend herausgeholt. Die Norddeutsche Küste ist schon immer von derartigen Naturgewalten betroffen und ganze Landstriche verschwinden immer weiter ins Meer.
Der Unterschied ist einfach; wir hier wissen das: wer am Deich baut kann absaufen und entprechend ist die Vorsorge.
In den US glaubt niemand, dass sowas auch bei ihnen geschehen könnte - und DAS ist das Problem.

>Z.b Diabetiker , Die würden innerhalb einer woche / Monat sterben müssen , warum ? die Vorräte reichen nicht lange , vorsorge wird Auch hier nicht in dem Maße getroffen sowohl privat , als auch die Behördlichen , und die nötige stetige lieferung bricht ja kurzum sofort zusammen , geht auch gar nicht und das gilt für viele Krankheiten die unsere Zivillisation hervorgebracht hat , ( die Natürliche Auslese beginnt ( so grausam das klingt , es ist lediglich fakt ) , mal von der seuchen gefahr ganz abgesehen ,
>Das die Leute dort ziemlich sauer sind auf die behörden und die rettungskräfte , kann ich aufgrund der derzeitigen Situation schon verstehen , aber gerade die rettungskräfte vor ort machen das ja nun auch nicht jeden tag , das ist eine Ausnahmekatastrophe , die sind inzwischen auch völlig fertig ,

Wir haben hier genügend Medikamente, Notversorgung ect. um eine Stadt mit 1 Million Einwohner zu versorgen.
Ich halte nichts von Panikmache.

>Auf DT bezogen würde die öffentliche Ordnung wohl insoweit auch zusammenbrechen , es sei denn die Leute würden sich aufraffen und den rettungskräften zur seite stehen , anstatt einfach nur zu warten , oder vorwürfe zu machen , das gefährliche an der situatiom der Überlebenden ist der stress , der zu handlungen führt , welche in anarchie münden können / so wie in NO deutlich zu sehen ,

Schau hin, was bei den vergangenen Katastrophen hier passiert ist. Hast du da etwas von Panik erkennen können?

>Die auffallende Häufung der Großschaden ereignisse , welche sich um den Globus ziehen , sollte uns gedanken machen das es bei uns auch bald soweit sein könnte , etwas abzukriegen was zu groß für uns ist , aber die beste bevoratung hilft nix wenn du deine klotten im Keller liegen hast und der 4 meter unter wasser liegt , nun wie dem auch sei , wenn es soweit ist , wird das überleben wesentlich einfacher wenn wir uns gegenseitig helfen , denn wenn ich ums überleben kämpfe gegen situation und natur , dann sinken die chancen des Überlebens ungemein wenn ich noch meinen nachbarn umbringen muß damit ich mich auf das überleben konzentrieren kann , de er ja wohl genau dasselbe Problem hat ,

Absolut. Man ist auf einander angewiesen.

>Ich hoffe das die So genannten deutschen positiven tugenden in einem Solchen fall hervortreten und nicht die Ur-instinkte welche dem Menschen zu eigen sind
>Mit besten Wünschen und Hoffnungen
>Euer Viocat

Schau einfach hin, wie hier mit Katastrophen umgegangen wird. Wenn du tatsächlich beim THW bist, solltest du die Notfallpläne kennen und wissen, WAS da abgeht;)

Tja, und manchmal ist das Leben eben vorbei.

Grüße
Dunkelelbin*



Antworten: