Re: Nase/Emotion/Religion/Zukunft
Geschrieben von Kuddel am 20. August 2005 11:09:39:
Als Antwort auf: Körpersprache Benedikt XVI bei Lob auf JP II in der jüdischen Synagoge gestern geschrieben von Samnico am 20. August 2005 10:22:05:
Guten Morgen Samnico
Benedict geht sehr spärlich mit körperlicher Bewegung um, vielleicht, weil er alle seine Kräfte für den Hirnmuskel aufwendet.
Daher musste diese Bewegung sehr auffallen.
Möglicherweise war einer seiner Gedanken emotional belegt und er musste etwas ableiten, oder er hat mit den Ohren seiner Zuhörer gehört und dabei etwas Emotion verspürt.
Nun vielleicht kann Hubert mittels seiner Kontakte den Papst zu einer Stellungnahme über den Griff neben die Nase bewegen:-))
Zum Inhalt:
Wegen der Brisanz des Themas habe ich mir die Rede in langer Version angehört und sie nochmals über kathnet.de nachgelesen.
Brilliant und vorbildlich fand ich wie er auf die Empfindlichkeit seiner Zuhörer eingegangen ist.
Auch wenn die Schoah schon 60 Jahre rum ist und wir davon nichts mehr hören wollen, so ist doch bei den Juden noch eine sehr große Emotion vorhanden.
So weinen manche noch heute über den Abriß des 2. Tempels.
Wenn nun mit Juden etwas in die Zukunft hinein bewegt werden soll, so muß mit dieser großen Emotion umgegangen werden.
Dies vielleicht als Erklärung für den "Griff neben die Nase".
Ferner sprch der tief bewegte jüdische Redner vom angestrebten geistigen Aufbau des dritten Tempels.
Ein Wort, das jeden Proph-Freak aufhorchen läßt.
Wir erkennen also für die Juden einen geistigen und einen weltlichen Ansatz zum Aufbau des drtten Tempels.
Wie ich neulich bei einem Kabbalisten (scheinbar gibt es da soviele Nuancen wie bei Christen und anderen Religionen)las, ist nach erreichen des körperlichen Israel nun der Bau eines geistigen Israel an der Reihe,
da erst der Körper erschaffen wurde, un diesem dann Geist eingehaucht wurde.
Könnte mir gut vorstellen, das sich andere Gemeinschaften für die Idee eines gemeinsamen geistigen Tempels begeistern könnten.
Zum Abschluß etwas Nachdenkliches:
Beim Bau des ersten Tempels hörte man kein klirren von Werkzeugen, da die Steine fertig behauen aus dem Norden (der Welt des Erscheinenden) angeliefert wurden. So lies sich also aus verschiedenen Baustoffen ein Tempel bauen.
Ist Einheit also dann, wenn Vielheit seiend schweigt?
Können wir hierin einen gangbaren Weg in die Zukunft der Kirchen sehen?Fragt sich
Kuddel