Die Mechanismen verstehen

Geschrieben von Baran am 14. August 2005 12:16:45:

Als Antwort auf: Einige Beiträge gelöscht bzw. verschoben (und Sammelantwort) geschrieben von Johannes am 14. August 2005 01:51:41:

Hallo Johannes

>@Zwobbel/Baran /etc., den Thread
>http://f23.parsimony.net/forum53379/messages/151579.htm
>habe ich vorerst geschlossen. Das Thema ist zwar interessant, aber es geht inzwischen in eine Richtung, die wir besser im Reli-Forum vertiefen sollten.

Ich halte es für das eigentliche Kernthema dieses Forums bzw. für das Thema, das hinter dem Forenthema steckt.

Was nutzen all die Prophezeiungen, wenn man die Sprache nicht versteht, in der sich Gott offenbart?

Genau um diese Sprache geht es mir. Mit dieser Sprache spricht Gott auf unterschiedliche Weise mit uns:

- in Träumen und Visionen
- in den heiligen Schriften
- in der Schöpfung
- im Schicksal

An folgender Stelle wird erklärt, wie Gott sich offenbart:

4. Mose 12,5 Da kam der HERR hernieder in der Wolkensäule und trat in die Tür der Stiftshütte und rief Aaron und Mirjam, und die gingen beide hin. Und er sprach: Hört meine Worte: Ist jemand unter euch ein Prophet des HERRN, dem will ich mich kundmachen in Gesichten oder will mit ihm reden in Träumen. Aber so steht es nicht mit meinem Knecht Mose; ihm ist mein ganzes Haus anvertraut. Von Mund zu Mund rede ich mit ihm, nicht durch dunkle Worte oder Gleichnisse, und er sieht den HERRN in seiner Gestalt.

Gott offenbart sich also üblicherweise
- in Träumen und Gesichten (=Visionen)
- durch dunkle Worte oder Gleichnisse

Moses ist in dieser Hinsicht eine Ausnahme, aber Moses hat seinerseits seine Lehre verhüllt (er hat bildlich gesprochen eine Decke vor sein Gesicht gehängt).

Um diese "dunklen Worte" zu verstehen, müssen wir die Sprache verstehen, in der sich Gott offenbart. Und die Bibel ist ein herrliches Übungsbuch, um diese Sprache zu erlernen.

Was heißt es z.B., wenn vom Osten die Rede ist, wenn beispielsweise das Paradies im Osten von Eden ist?

Von Osten kommt morgens nach der Finsternis das Licht des Tages. Karten waren in der Antike nach Osten ausgerichtet. Osten war oben.

Osten steht in Offenbarungen häufig für eine höhere, geistige Ebene, von der eine spirituelle Kraft ausgeht.

Wenn man diese Sprache verstanden hat, dann gilt es, jene Kraft zu verstehen
- die das Göttlliche leugnet bzw. negiert
- die das Spirituelle ins Irdische transformiert

Nun machen wir exemplarisch diese beiden Schritte mit der göttlichen Kraft, die im spirituellen Sinne aus dem "Osten" kommt. So erhalten wir eine negative Kraft, die in einem materiellen Sinne aus dem Osten kommt. Damit sind wir exakt bei dem Thema dieses Forums. Und damit können wir auch die Mechanismen und Kräfte erkennen, die hinter diesem Forumsthema stecken.

Es ist sicherlich kein Zufall, dass die Farbe dieses Forums trotz vieler Versuche letztendlich doch schwarz geblieben ist.

Wenn wir diesen beiden Mechanismen nicht verstehen

1.) die Sprache, in der sich Gott offenbart
2.) das Wesen jener Kraft, die ihn negiert und die seine Botschaft verdinglicht

dann unterstützen wir im Forum exakt diese Kraft. Ich wollte auf beides hinweisen: auf die Sprache und auf die negierende Kraft.

Je mehr wir uns damit beschäftigen, die Offenbarungen materiell und irdisch zu interpretieren, umso mehr halten wir unser Denken in diesen Denkstrukturen gefangen. Jede Ermahnung, sich doch bitte in diesem Forum mit jener negativen Kraft zu beschäftigen, die aus dem Osten kommen wird, bindet unser Denken in diesem Sinne.

Mein Ziel ist es, dieses Denken aufzubrechen und das Denken aus dieser Gefangenschaft zu befreien.

Die Verdinglichung ist an sich gar nicht so schlecht, weil sie das Spirituelle erfahrbar und begreifbar macht. Letztendlich offenbart sich Gott auf diese Weise in der Schöpfung. Aber das Prinzip geht nur dann auf, wenn man in einem nächsten Schritt das Dingliche wieder vergeistigt - wenn man das Prinzip erkennt, das sich im Dinglichen offenbart - wenn man den Logos erkennt, der sich im Mythos offenbart.

Die Fleischwerdung des Logos im Mythos und das Aufbrechen vom Leib Christi (Abendmahl) hängen untrennbar miteinander zusammen. Wenn man den Mythos aufbricht, dann kann man den Logos erkennen.

Wenn man stattdessen den Mythos entmythologisiert und historisiert, dann zerstört man dieses Prinzip.

MfG

Baran





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