Re: Schlange/Messias

Geschrieben von Baran am 12. August 2005 09:29:03:

Als Antwort auf: Re: Schlange/Messias geschrieben von Kuddel am 11. August 2005 20:56:52:

Hallo Kuddel

> Ich stimme Dir grundsätzlich zu, wenn ich auch die Stelle mit
> dem Stuhl Satans nicht verstanden habe.

Die Päpste sitzen angeblich auf dem Stuhl Petri. Sie begründen die Vormachtstellung des Bischofs von Rom damit, dass es in der Bibel heißt:

Mt 16,18 Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen.

Doch dieses Zitat ist vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen, denn ein paar Stellen später wird Petrus als Ärgernis dargestellt und weggeschickt.

Grundsätzlich sind materielle Vorstellungen und Bilder gar nicht schlecht, wenn man darauf aufbaut - wenn man sie nimmt, um sie zu vergeistigen. In diesem Sinne können die materiellen Vorstellungen der Fels sein, auf dem man eine Gemeinde erreichtet. (Gott offenbart sich auch teilweise in materiellen Bildern, auch bei Prophezeiungen - aber auch diese sollten vergeistigt werden.)

Das Ganze wird jedoch zum Problem, wenn man diese materiellen Vorstellungen für dier spirituelle Realität hält.

>In der hebräischen Sprache habe die Worte für Schlange und Messias den selben
>Zahlenwert.

Die Schlange häutet sich. Das ist ein Gleichnis für die Fähigkeit "enthüllen" zu können.

Die Emmausjünger erkannten Jesus genau an dieser Fähigkeit: Er konnte die alten Schriften enthüllen/auslegen und er konnte die geistige Nahrung aufbrechen. Das Brotbrechen ist eine Metapher für diese Fähigkeit.

Diese Fähigkeit, die Geschichte von Jesus aufbrechen zu können, ist im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen. Das Brotbrechen wird nicht mehr in einem spirituellen Sinne vollzogen, sondern nur noch in einem materiellen Sinne, indem man eine Hostie durchbricht.

Die heutigen Christen meinen, genau das sei damit gemeint. Aber sie meinen was materiell ist und nicht was spirituell ist.

Und das entspricht genau dieser Denkweise, die in besagter Bibelstelle verworfen wird:

Mt 16,23 Du bist mir ein Ärgernis, denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.

MfG

Baran


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