Beschreibung, nicht prophezeihung...

Geschrieben von basecampUSA am 08. Juli 2005 15:13:

Als Antwort auf: Re: So viel Unsinn geschrieben von Abulafia am 08. Juli 2005 12:48:13:

.Was Lilienkrohn da geschrieben hat, ist aber eine für das 19. Jahrhundert ganz übliche Ballade und keine Prophezeiung. Vergleiche Theodor Storms Novelle "Der Schimmelreiter".

Lese bitte noch 1-2 mal sehr vorsichtig was ich dazu geschrieben habe, die "ballade" war die beste beschreibung eines kommenden ereignis in mein traum und nicht als prophezeihung zu nehmen. -Jetzt klar?:
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Doch, ~3 wochen davor. Aber ich wusste nicht genau wann und wo.
Mein zeuge schreibt drueben bei euch mit. Am 12.6.04 schickte ich
ihn ein Deutsches gedicht der fuer mich der "traum" bestens beschrieben hat ...

>>Trutz, Blanke Hans !

>>Heut bin ich über Rungholt gefahren,
>>Das Land ging unter vor sechs hundert Jahren.
>>Noch schlagen die Wellen da wild und empört,
>>Wie Damals, als sie die Landschaft zerstört.
>>Die Maschine des Dampfers schütterte, stöhnte,
>>Aus den Wassern rief es unheimlich und höhnte,
>>Trutz, Blanke Hans.

>>Mitten im Ozean schläft bis zur Stunde
>>Ein Ungeheuer, tief auf dem Grunde.
>>Sein Haupt ruht dicht vor Englands Strand,
>>Die Schwanzflosse spielt gans bei Zanzibars Sand.
>>Es zieht, sechs Stunden, den Atem nach innen
>>Und treibt ihn, sechs Stunden, wieder von hinnen.
>>Trutz, Blanke Hans.

>>Doch einmal in hundert Jahre entlassen
>>Die Kiemen gewaltige Wassermassen.
>>Dann holt das Untier tiefer Atem ein,
>>Und peitscht die Wellen und schläft wieder ein.
>>Viel milionen Menschen im Festland ertrinken,
>>Viel reiche Länder und Städte versinken.
>>Trutz, Blanke Hans.

>>Rungholt ist reich und wird immer reicher,
>>Kein Korn mehr faßt selbst der größeste Speicher.
>>Wie zur Blütezeit im alten Rom,
>>Staut hier täglich der Menschenstrom.
>>Die Sänften tragen Syrer und Mohren.
>>Mit Goldblech und Flitter in Nasen und Ohren.
>>Trutz, Blanke Hans.

>>Auf allen Märkten, auf allen Gassen
>>Lärmende Leute, betrunkene Massen.
>>Sie ziehen am Abend hinauf auf den Deich:
>>Wir trotzen alle, Blanker Hans, Nordseeteich!
>>Und wie sie drohend die Fäuste ballen,
>>Zieht leis aus dem Schlamm der Krake die Krallen.
>>Trutz, Blanke Hans.

>>Die Wasser ebben, die Vögel ruhen,
>>Der liebe Gott geht auf leisesten Schuhen
>>Der Mond zieht am Himmel gelassen die Bahn,
>>Belächelt der protzigen Rungholter Wahn.
>>Von Zanzibar glänzt bis zu Norwegens Riffen
>>Das Meer wie schlafender Stahl, der geschliffen.
>>Trutz, Blanke Hans.

>>Und überall Friede, im Meer, in den Landen.
>>Plötzlich wie Ruf eines Raubtiers in Banden:
>>Das Scheusal wälzt sich, atmete tief,
>>Und schloß die Augen wieder und schlief.
>>Und rauschende, schwarze, langmähnige Wogen
>>kommen wie rasende Rosse geflogen.
>>Trutz, Blanke Hans.

>>Ein einziger Schrei — das Land ist versunken,
>>Und hunderttausend sind da ertrunken.
>>Wo gestern noch Lärm und lustiger Tisch,
>>Schwamm anderntags der stumme Fisch.
>>Heut bin ich über Rungholt gefahren,
>>Das Land ging unter vor sechs hundert Jahren.
>>Trutz, Blanke Hans?

>>Detlev v. Lilienkrohn (1844 - 1909)



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