Noch keine echte Nachricht, aber echte Fakten

Geschrieben von Danan am 10. Juni 2005 14:06:02:

Als Antwort auf: NACHRICHTEN Fr, den 10.06.2005 +++ (owT) geschrieben von Tushan72160 am 10. Juni 2005 09:05:24:

Hallo Leute,

was ich gestern gehört habe, hat mich vom Hocker gehauen.

Ein Freund von mir ein Arbeitsloser Trucker (verlängerte Winterpause, wegen Flaute in der Bauwirtschaft), hat eine Anruf bekommen.

Eine Norddeutsche Firma hat sich bei ihm gemeldet und gesagt, sie hätten eine Stelle auf die er sich bewerben solle.

Die Stelle sei in Böblingen.

Er hat beim Arbeitsamt nachgefragt und die konnten ihm nicht bestätigen, dass sie seine Daten weitergegeben hätten an eine Firma in Böblingen.

Nun, da er arbeiten möchte, hat er sich gesagt, er schaut sich mal an um was es bei der Arbeit geht. Er hat einige Jahre im Fernverkehr auf dem Buckel und obwohl die Anfahrt von hier bis Böblingen ca. 120 km wäre hat er sich gesagt, er will sich mal das Stellenangebot ansehen und einen Termin vereinbart.

Dort angekommen stellte er fest, dass noch einige Leute aus unserer Region dort eingeladen waren. (Irgendwer muss also doch die Daten weitergegeben haben).

Es handelt sich bei der Stelle um Transportfahrer die für einen Automobilzulieferer Teile nach Böblingen zur Fertigung der S Klasse fahren sollen.

Diese Teile sollen just in Time angeliefert werden.

Die Arbeitszeit ist von 6 Uhr bis 2 Uhr und von 2 Uhr bis 22 Uhr in zwei Schichten.

Das Unternehmen hat den Transportauftrag an eine Logistikfirma vergeben, die wiederum haben die Arbeitsplätze an eine Zeitarbeitsfirma vergeben (Das war übrigens die Firma aus dem Norddeutschen die bei meinem Freund angerufen hatte.)

So weit wäre ja alles noch in Ordnung, aber jetzt kommt der Knaller.
Die Firma hat den Leuten einen Anfangslohn von 7 € geboten.
Weil natürlich keiner von diesem Geld leben kann und auch noch tägliche Anfahrt von 120 km einfach finanzieren kann, ist eine Unterbringung vor Ort vorgesehen.

Wer will kann (ich weiss nicht, wie sich das mit den Lenkzeiten verträgt), aber auch jeweils Doppelschichten fahren um dann bei einer Monatlichen Arbeitszeit von 320 Stunden auf eine halwegs vernünftigen Lohn zu kommen.

Die ganze Geschichte ist mindestens so skandalös wie die Sache mit den Metzgern bei Süfleisch, nein sogar skandalöser, denn es handelt sich hier nicht um Arbeitnehmer aus dem Osten die für diesen Hungerlohn arbeiten sollen, sondern samt und sonders um Leute aus Deutschland, die mit diesem Allmosen in einem der teuersten Länder der Welt leben sollen.

Gruß Danan


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