... in nomine Domini

Geschrieben von Hubert am 26. April 2005 13:13:29:

Als Antwort auf: Benedictus qui venit geschrieben von franke43 am 26. April 2005 12:49:26:

Hallo Franke,

Aber ich bin von Ratzinger in der neuen Rolle als
Heiliger Vater Benedikt XVI angenehm überrascht.
Während er als Kardinal mehr ein Mann der scharfen
Abgrenzung der Kirche gegen andere Religionsgemein-
schaften war, scheint er als Oberhaupt wirklich wie
sein Amtsvorgänger den Dialog weiter verfolgen und
noch intensivieren zu wollen. Mir sind Menschen des
Dialogs und der Versöhnung immer lieber als die
Zieher scharfer Grenzen.

Da unterliegst du aber einem Irrtum, mein Lieber. Gerade der tiefgehende und fruchtbare Dialog setzt doch voraus, daß beide Seiten genau wissen, mit wem sie es jeweils zu tun haben. Die Terminologie wurde mit „Dominus Iesus“ sehr präzise festgeklopft. Niemand, der mit der Kirche dialogische Beziehungen aufnimmt oder bereits unterhält, braucht sich mehr den Kopf darüber zu zerbrechen, wer ihm gegenübersitzt.


Eigentlich hatte ich auf einen Drittweltkandidaten
gehofft, der dann die Wichtigkeit der katholischen
Soziallehre für die Gläubigen in den "Armländern"
deutlich hervorgehoben hätte.

Ich hatte, wie du weißt, auf Kardinal Arinze gesetzt – aber der Heilige Geist zog halt das Problemfeld „Deutschland“, sprich: geistige Armut, der materiellen Armut vor.


Dabei will ich daran erinnern, dass Luther seine
Häresien auf Auftrag weltlicher Machthaber
verbreitet hat. Er wurde wie ein "bissiger Hund"
von der Kette gelassen und durch seine weltlichen
Dienstherren sogar erst noch richtig scharf
gemacht und über die Absichten der Kirche ganz
bewusst irregeführt.

Das weiß ich doch alles. Die Reformation hat sich auch nicht bloß aufgrund von ein paar divergierenden theologischen Lehrsätzen so schnell ausgebreitet, sondern weil es damals in der Kirche ja in der Tat drunter und drüber ging. Aber diese Zeiten sind jetzt Gott sei Dank vorbei.

Herzlichst,
Hubert



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