Bibelauslegung und Bibelinhalt

Geschrieben von franke43 am 22. April 2005 08:38:57:

Als Antwort auf: Re: Warum schlägt Papa-Ratzi dieser Haß entgegen? geschrieben von karlbauknecht am 20. April 2005 18:48:28:

Hallo

>Die Menschen negieren Gott, und meinen, dass sich die Auslegung der Bibel >entsprechend dem Zeitgeist zu richten hat. Bsp Homo Ehen, ich würde sagen, >Homo-Ehen sind heutzutage normales Gedankengut, und die meisten Menschen haben >hier einen typischen Zeitgeist, und entsprechend dieses Zeitgeistes müßte die >Bibel so ausgelegt werden, Folge: Homo-Ehen sind von Gott gewollt.)

Das ist typisch für die üblichen Polarisierungen.

Klar sind Homoehen nicht gottgewollt. Aber man kann sie
tolerieren, auch wenn man das Phänomen nicht gut findet.

Das ist ein Status Quo, mit dem alle leben können, Gläubige
wie Ungläubige. Denn wer eine solche Bezihung nicht mit
seinem Glauben vereinbaren kann, aber homophile Neigungen
verspürt, der MUSS diese Neigungen ja nicht ausleben.

Mit anderen Worten:

Sei selber fromm und lass die anderen unfromm sein, wenn
sie das wollen. Gott wird sich später schon darum kümmern.

>Außerdem werden viele Dinge als von der Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr >als zeitgemäß angesehen z.B. das Zölibat, keine Priesterämter für Frauen etc.

Hier ist das Problem ein anderes.

Nirgends steht in der Bibel, dass Priester zölibatär
leben MÜSSEN. Paulus hat in einem Brief die Ehelosigkeit
befürwortet, aber nicht vorgeschrieben.

Das Zölibat ist also eine kirchliche Einrichtung ohne
feste Verankerung in der Bibel und damit durchaus
hinterfragbar - auch von seriösen Christen.

Dasselbe gilt für das Priesteramt für Frauen.

Jesus hat zwar keine Frauen ins Apostolat berufen, aber
die Bibel gibt keine Erklärung warum. Damit lässt sich
aus der Bibel weder eine Begründung FÜR noch GEGEN ein
Priesteramt für Frauen ableiten.

Dass Jesus keine Frauen in die Schar der Apostel berufen
hat, das kann mit der Frauenrolle in der damaligen
Gesellschaft zu tun haben und muss keine grundsätzliche
Ablehnung der Frauen in geistlichen Ämtern bedeuten.
Eine Frau durfte - anders als ein Mann - damals nicht
einfach Haus und Hof verlassen und sich einem Rabbi
als Anhänger und Schüler anschliessen.

>Grundsätzlich lassen sich viele Dinge, die derzeit in der katholischen Kirche >noch Bedeutung haben, aus der Bibel ableiten, aber auch hier gilt wieder, dass >viele von den Menschen gewollte Änderungen (b.B beim Zöllibat und bei >Priesterämtern nicht aus der Bibel unbedingt ableitbar sind)

Entrschuldigung. Hätte ich diesen Satz gleich gelesen, hätte
ich mir oben einige Zeilan sparen können.

>und schon hat ein Papst, der an sich an der originären Auslegung der Bibel >orientiert ein Problem mit vielen Kirchenkritikern

Aber warum werden dann Positionen (Zölibat), die zwar zur
Tradition gehören, aber nicht im Bibeltext stehen, so
bis aufs Messer verteidigt ?

Sind die verheirateten Priester (Popen) in der Ostkirche
weniger fromm ?

Gruss

Franke




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