Quellenlage

Geschrieben von franke43 am 19. April 2005 09:21:53:

Als Antwort auf: Re: Zu den Papst-Diskussionen geschrieben von another am 19. April 2005 03:58:33:

Hallo

>eine Frage sollte man vielleicht noch voranstellen, nämlich die, ob der >nächste Papst der letzte oder der vorletzte Papst sein wird. Denn wäre der >nächste der letzte, dann würde ich auf einen Konservativen, also wohl >Ratzinger tippen. Ist der nächste Papst aber erst der vorletzte, dann dürfte >der nächste Papst vielleicht eher ein Modernist sein.
>Malachias würde ich so interpretieren, dass Gloria Olivae der vorletzte Papst >ist, auf den noch ein weiterer, nämlich Petrus Romanus folgt, in dessen >Amtszeit dann der Krieg fällt. Dann wäre also erst Petrus Romanus der Papst, >der vor den Sowjets fliehen muss.

Hier haben wir ein Problem, weil wir den Originaltext
nicht unverfälscht greifbar haben. Der Endkommentar
wird meistens so zitiert

"sedebit Petrus Romanus, qui"

und manchmal so

"sedebit Petrus II Romanus, qui"

Und wir wissen nicht, welche Fassung wirklich in
Wions "Lignum vitae" steht.

Das ist ein Riesenunterschied. Denn im ersten Fall könnte
Petrus Romanus lediglich der Amtstitel des aktuellen
Trägers des Papstamtes sein. Im weiten Fall wäre durch
die Numerierung klargestellt, dass der fragliche Papst
sich nach seiner Wahl den Namen Petrus geben müsste,
damit er in der Numerierung der "zweite Petrus" wird.

Es gehört aber auch für einen neugewählten Papst viel
Mut dazu, sich nach dem ersten Papst (Simon Petrus) zu
titulieren. Bisher hat das noch keiner gewagt, denn
man könnte das als Hochmut auslegen.

Sollte der nächste Papst nach seiner Wahl sich GEGEN
jede Wahrscheinlichkeit Petrus nennen, dann haben wir
die Antwort. Und zwar in zweierlei Hinsicht, denn er
würde durch seinen Rückbezug auf den allerersten - den
jüdischen - Bischof von Rom sich eindeutig für die
Kontinuitär der Kirche mit dem Alten Bund aussprechen.

Zudem würde der Papst signalisieren, dass er ein
endzeitliches Verständnis unserer Zeit hat.

Gruss

Franke


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