Die Zeitenwende

Geschrieben von Andreas am 07. April 2005 23:18:

Hallo,

nachdem nun ausführlichst über Sedisvakantismus und Verschwörung debattiert wurde, mal was Greifbares.
Hubert hat es schon angedeutet: wir erleben einen Meilenstein in unserer Geschichte!

Da auch ich davon ausgehe, daß der verstorbene Pontifex "echter" Papst war, trotz allem Für und Wider, möchte ich noch ein paar Gedanken nachschieben:

Im ZDF wird derzeit mal wieder die Kirche kaputt-debatiert, Drewermann darf auch wieder seinen Ketzersenf ablassen, wahrscheinlich weil Hasenhüttl-tüttel und Küng irgendwo anders talken, und jeweils ein einziger armer katholischer Geistlicher darf als Part der Defensive dienen, ihm gegenüber vier oder fünf "Besser-wissen-Modernisierer" on Kirche-sind-wir etc.

Merkt das niemand? Seit einer Woche wird mehr über Religion und Kirche und damit auch über essentielle Wahrheiten "öffentlich-rechtlich" debattiert als jemals zuvor.
Muß da ein Bedarf sein!! Scheinen alle ausgehungert zu sein!

Zur gleichen Zeit, wo im Erz-Häretiker-Land Deutschland die Disku-Runden über die Kanäle flimmern, stehen sich Millionen in Rom die Füße in den Bauch, um einen verstorbenen Papst zu sehen.
Das stundenlange Warten mit allen Unannehmlichkeiten kann keine reine Schaulust mehr sein; auch "Geilheit auf was noch nie Erlebtes.." kann keinen Menschen dazu bringen, so lange auszuharren, um dann für ein paar Sekunden den Pontifex zu sehen.
Ach, ja, der Pontifex.......
Früher hätte man nie gelesen, "Heiliger Vater", "Pontifex",... und auch kein Journalist oder Reporter hätte den Begriff "Vater der Kirche, ..aller Völker" benutzt. Wäre ja höchst unlaizistisch!
Schaut man nach Rom, bestätigt sich triumphierend der Begriff "Vater aller Völker"!
Selbst Atheisten und die sonst so kirchenfremden Staatsmänner rollen an.
Die wirklich große Mission der Kirche Christi scheint mit dem Tod dieses Papstes begonnen zu haben. Auch wenn in eins, zwei Wochen wieder die Mehrheit in ihr altes, sündiges Treiben zurückfällt, es hat sich einiges geändert!
Eine neue Zeit ist da.
Allerdings denke ich, sie wird eine üble Verfolgung bringen; denn schaut man sich allein in den Fernseh-Disku-Sendungen (Christiansen, Berlin-Mitte,...) den Haß der Modernisten und Liberalisierer gegen die Kirche an und mit welcher Vehemenz sie ihre falschen Lehren rechtfertigen, dann läßt die Zukunft eines sicher erwarten:
Dieses Lager hat die Schnauze voll, nach fünfzig Jahren immer nur halbe Sachen hingebracht und die Kirche immer noch nicht niedergestreckt! Wenn jetzt noch ein Papst kommt, der katholisch genug ist, dann platzt den Brüdern (und grünen Schwestern) der Kragen.
Ein progressiver Pfarrer, dem ich vor zwei Jahren meinen Organistendienst kündigte wegen seiner "Ausartungen" (Ringelpieps um Altar mit Anfassen...), sagte am Sonntag, als er gefragt wurde, ob jetzt wie bei Paul VI. und JPI. jeden Tag das Totengeläut verrichtet werden müsse, das waäre ja Quark von gestern.
Am Sonntag Abend erhielt er vom Generalvikar die Order:
a) wie üblich jeden Tag um Mittag Totengeläut bis zur Beisetzung
b) Kirchenfahne auf Halbmast.
Es wird spannend!
Auch die für manche zu "traditionalistisch" gehaltenen Riten, die man bislang im Fernsehen sah, zeugen von einer klaren Richtung!
Nur in Deutschland leben offenbar noch viele Magistri und Doctores theologici im Nebel der 68er Generation.
Der progressive Pfarrer, den ich erwähnt habe, liebt es auch, im Sommer mit seinem Motorrad vorzufahren samt Gitarre, um dann sonntags den Familiengottesdienst (Vanille-Gottesdienst) aufzupeppen.
Der Küster sagte mal zu ihm: Herr Pfarrer, wenn'se meinen, sie kämen an, täuschen sie sich! Damit sind sie dreißig Jahre zu spät! Kann es auch mal was Lateinisches sein?
Gut.
Auf jeden Fall sollte man sich alle Eindrücke mal genaustens durch den Kopf gehen lassen. Es hat sich viel verändert.
Ich würde sagen, genauso intensiv wie nach dem 9.11.
Und (zum Schluß) noch was:
Es ist schön zu sehen, wie der Papst über den Tod hinaus wirkt, und das ein Gros der Mächtigen vor ihm so klein wirkt.
Die wirkliche Macht, waffenlos und friedlich, ist in Rom.
Sogar die Orthodoxen werden langsam weich! Hat vielleicht heute einer mitbekommen.

Gruß,
Andreas



Antworten: