Russische Bomber verletzen Luftraum in Japan und Norwegen

Geschrieben von another am 14. Februar 2001 15:45:49:

Russische Bomber verletzen Luftraum in Japan und Norwegen

Moskau/Tokio/Oslo (dpa) - Als militärische Drohgebärde haben russische Kampfflugzeuge bei Manövern am Mittwoch erstmals seit Jahren den Luftraum Japans und Norwegens verletzt. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte lediglich die Flüge und erklärte, dass die russischen Streitkräfte von Dienstag bis Donnerstag eine strategische Übung abhielten. Die in Tokio und Oslo erhobenen Vorwürfe der Luftraumverletzung wurden jedoch bestritten.

Sechs russische Maschinen hätten japanisches Gebiet bei der nordwestlich von Hokkaido gelegenen Insel Rebun überflogen, teilte das japanische Verteidigungsministerium in Tokio mit. Die eingedrungenen Flugzeuge seien von mehr als zwölf eigenen Jägern abgefangen worden. Den Angaben nach war es die erste Verletzung des japanischen Luftraums seit 1995.

Moskau bestätigte nach Angaben der Agentur Interfax den Flug von zwei Langstreckenbombern vom Typ Tu-22 "Backfire" und zwei Jagdflugzeugen Su-27 "in unmittelbarer Nähe zu Japan". Die Übungsflüge südlich der russischen Insel Sachalin seien Teil einer "strategischen Stabsübung", bei der die Führung von Truppenteilen geübt werde. Genaue Angaben zu den bei dem Manöver eingesetzten Streitkräften machte das russische Verteidigungsministerium nicht.

Norwegische Jagdflugzeuge verfolgten in der Nacht zum Mittwoch zwei russische Langstreckenbomber Tu-160 "Blackjack". Nach Angaben des Fernsehsenders NRK ortete die Luftüberwachung des skandinavischen NATO-Landes die Maschinen beim Flug über norwegischem Territorium. Dies sei die erste Luftraumverletzung aus östlicher Richtung seit zwei Jahren gewesen, hieß es weiter. Als zwei norwegische F-16 die Verfolgung aufnahmen, flogen die Tu-160 nordwestlich der Lofoten- Inseln bereits wieder über internationalen Gewässern.

Das japanische Außenministerium beschwerte sich bei der russischen Botschaft in Tokio. Erst am Dienstag hatten der russische Präsident Wladimir Putin und der japanische Regierungschef Yoshiro Mori nach langen diplomatischen Verhandlungen den 25. und 26. März für ein Treffen in der sibirischen Stadt Irkutsk festgelegt. Strittiges Thema zwischen beiden Ländern sind die 1945 von der Sowjetunion annektierten ehemals japanischen südlichen Kurilen-Inseln.


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