Re: WIR werden es sehen....

Geschrieben von NoPasaran am 13. März 2005 11:04:55:

Als Antwort auf: WIR werden es sehen.... geschrieben von IT Oma am 12. März 2005 16:39:44:


Hallo IT Oma,

Vergiß nicht, was die Schöpfungsgeschichte sagt: Als (und weil!) wir uns entschieden haben, vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen" zu essen, sind wir aus dem Paradies ausgestoßen worden.

Dieser Teil der Bibel ist imvho nicht wörtlich zu nehmen, da fehlt zuviel an Vorgeschichte, die ganze Engelsturz-Geschichte als Konequenz der Revolte Satanas' et cetera.

Wir sind gefangen in dieser Dualität, weil die Kraft, die Du Widersacher nennst, und die der Herr dieser dualen Welt ist, aus Eigeninteresse uns dort halten will. Diese Kraft will uns vergessen lassen, daß es einen Zustand vor aller Dualität gibt, der die Dualität in sich umfaßt und aufhebt, den Zustand der Einheit mit Gott.

Der Widersacher ist keine abstrakte Kraft, sondern eine individuelle Persönlichkeit.

Es gibt sehr wohl einen Zustand jenseits Dualität, aber daß dieser Zustand alle Dualität umfassen würde, stimmt so nicht. Das ist äquivalent zur Frage nach dem Ursprung des Bösen. Es ist so, daß das Böse nicht von Gott geschaffen wurde, aber die Möglichkeit des Bösen: Ohne diese Möglichkeit gäbe es nämlich keinen freien Willen. Der Zustand, in dem der ganze Laden hier war, ehe Satanas durchzudrehen begann, war ein Zustand, in dem es 'das Böse' schlicht und ergreifend nicht gab. Wir sind durch die Welt, in der wir momentan leben, dermaßen konditioniert, daß uns ein derartiger Zustand fast schon undenkbar erscheint, ergo wir zu intellektuellen Hilfskonstrukten wie der ganzen Dualitätskiste Zuflucht suchen zu müssen glauben.

Mit anderen Worten: Es gibt einen Zustand - es gab ihn mal, und er wird wieder hergestellt werden - jenseits der Dualität, in der wir momentan leben, aber das ist kein Zustand, in dem die Dualität, in Hegel'schem Sinne, aufgehoben ist. Wenn schon, dann so: Das ist ein Zustand, in dem die Dualität, in der wir momentan stecken, als Möglichkeit vorhanden ist, nicht aber als Aktualität. Dazu bedurfte es eines Willens, die Sache real in Existenz zu bringen, und dieser Wille war und ist dem Willen Gottes diametral entgegengesetzt.

Was Du empfiehlst, ist letztlich, daß wir noch mehr von den Früchten des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen essen, um wieder zurückzukommen zu Gott ins Paradies. Aber diese Art der Homöopathie erscheint mir nicht heilsam.

Um's mathematisch - oder vielleicht besser: mathematoid - auszudrücken: Tiefere Erkenntnis der Zusammenhänge ist notwendig, aber nicht hinreichend, um die Rückkehr zu bewerkstelligen.

Wir aus uns selbst können das auch gar nicht. Das geht nur dank der Gnade Gottes, durch das Opfer Jesu Christi. Und als - pardon - Seitenhieb in Richtung der ganzen Marienverehrungskiste, weil das hier immer mal wieder hochwabert und mir grad einfällt: Das hat mit der Lehre Jesu Christi nicht die Bohne zu tun. Es besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Marienverehrung und dem generellen Frauenbild / der generellen Position der Frauen in der Kirche, speziell der römisch-katholischen: Das spiegelt sich ineinander. Die Seele, die - unter anderem - als Maria, die leibliche Mutter Jesu Christi, verkörpert war, hat in der ganzen Geschichte rund um den Engelsturz einiges laufen in puncto Einnehmen von Positionen, in denen ihr Anbetung zuteil wurde, die ihr nicht zustand, und das manifestiert sich eben wieder. Die Sache mit der unbefleckten Empfängnis wird dadurch nicht berührt, in dem Punkt stimmt die Überlieferung, aber der ganze Rest ist Ju-Ju und Mummenschanz. Das wird letztlich hinweggefegt werden. Der Grund für die diversen Marienerscheinungen mitsamt Wahrsagungen et cetera dürfte erstens darin liegen, daß eine ausreichende Anzahl von Leuten daran glaubt, und zweitens, daß da schon was dahintersteckt, aber eben nicht das, wovon, wenn denn schon, allgemein angenommen wird, daß es dahintersteckte.

lg NoPasaran




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