Re:Man darf sich von der allgemeinen Gehirnwäsche nicht verdrießen lassen
Geschrieben von Theo Stuss am 26. Februar 2005 11:17:29:
Als Antwort auf: Gelben Karte für meine Kritik an der jüdischen Religion - Mein Adieu zum Forum! geschrieben von Der Berliner am 26. Februar 2005 00:09:15:
Man darf sich schon gar nicht darüber wundern.
Ich habe kürzlich ein Buch eines katholischen Priester Julio Meinveille über die Kabbala gelesen "de la cabale au progessisme".
In diesem Buch weist er nach, daß es ein großes Mißverständnis sei zu behaupten,daß die judische Religion so wie sie sich jetzt darstellt, ein Monotheismus sei. Der grundsätzliche Gottesbegriff dieser Religion ist der des En-Soph, was soviel wie das "unbestimmte Unendliche" bedeutet.
Der jüdische Gottesbegriff ist also dem hinduistischen Brahma näher, als dem persönlichen Gottesbegriff des Christentums, oder der Propheten.
Alle persönlichen Gottesbegriffe, so wie sie die kabbalistische Mystik herleitet, sind lediglich Emanationen des En-Soph, des kabbalistischen Brahma und damit rein pantheistisch. Der persönliche Gott es Judentums ist also ein ein aus dem En-Soph gewordener und nur deshalb mächtig, weil er in einem Prozess der der dynamischen Theogonie sich der Resourcen En-Sophs bemächtigen konnte, was theoretisch jeder Mensch kann, denn dieser sekundäre Gott den Anfang seiner Emanation in einem plötzlichen "Aufblitzen" des unendlichen Willens, der sich nun anheischig macht, das "göttliche" Gesicht zu gestalten. Diese Gestaltung findet statt im Werden des gesamten Kosmos, der ein "göttlicher" Leib ist und En-Soph kommt eigentlich erst in der Entwicklung des Menschen zum vollen Bewußtsein seines bis dahin verborgenen selbst. Theilhard de Chardin läßt hier also grüßen und im Grunde sagt die Freimaurerei ja nichts anderes.
Der Gott der Offenbarung vom Berg Sinai ist demnach also gar nicht der wahre Gott, weil er lediglich einen Aspekt En-Sophs beleuchtet, der erst in der
Höherentwicklung des Menschen zu sich selbst findet. Man sieht, daß die
Kabbala die Kosmogonien und pantheistischen Ideen der Völker der Umgebung Israels integriert hatte, wogegen die Propheten immer gekämpft hatten. Man stelle sich einmal ernsthaft die Frage, was eigentlich genau die Lehre der Sadduzäer gewesen war. Hat nicht etwa die Lehre einer Art Ur-Freimaurerei da Pate gestanden? Kam es nach der Zerstörung des Tempels nicht zu einer Verschmelzung von pharisäischen und sadduzäischen Lehren?Wieso nennt der heilige Johannes eigentlich in seiner Apokalypse den Begriff der "Synagoge Satans" und was meint er damit?
Julio Meinveille ist der Auffassung, daß die götzendienerischen Apostasiebewegungen des alten Israel einer intellektuellen Rechtfertigung bedurften und daß Eliten diese zu beschaffen wußten. Die übliche Rechtfertigung
des Polytheismus ist, wie im Hinduismus auch, immer die, daß man hinter allen äußeren Manifestationen von "göttlichen" Personen der Göttervielfalt, ja nur das eine abstrakte, göttliche Wesen suche.Der "erleuchtete" Jude, im Grunde ein Freimaurer, sucht nicht mehr nach den äußeren Manifestationen des göttlichen und braucht Adonai vom Berg Sinai nicht mehr zu gehorchen, der ja selbst zwar eine höhere, aber nicht die letzte
Emanation En-Sophs ist. Jeder "Erleuchtete" kann durch die Kenntnis der Gesetze der Kosmogonie selbst En-Soph in sich verwirklichen und er kann "werden wie Gott".Gott und Mensch werden so zu identischen Begriffen und "Menscherechte" betreffen vor allem den zu Gott gewordenen Menschen, der En-Soph in sich verwirklicht. Alle anderen sind Untermenschen. Niemand ist also mehr Mensch als der Jude, der in seiner Erleuchtung genau diesen Mechanismus erkannt hat. Der Mensch, der hingegen nur Adonai dienen will, ist der Menschenrechte nicht würdig.
Mein Mitleid an Johannes.
MfG,
Theo
- Re:Man darf sich von der allgemeinen Gehirnwäsche nicht verdrießen lassen SANdOR 26.2.2005 11:30 (1)
- Re:Man darf sich von der allgemeinen Gehirnwäsche nicht verdrießen lassen KyroxX 26.2.2005 12:37 (0)