Hubert und die Amtskirchen
Geschrieben von Der Berliner am 22. Januar 2005 14:46:59:
Als Antwort auf: Krieg der USA gegen Europa? geschrieben von Hubert am 22. Januar 2005 10:30:13:
Lieber Hubert,
auch wenn Religion sicher nicht Forums-Thema hier ist, so doch dazu kurz mein Kommentar.
Im Grundsatz gebe ich Dir mit Deinen Aussagen ja weitestgehend Recht, aber nach meinem Empfinden siehst Du viele Dinge viel zu "amtskirchlich" und damit sehr intolerant gegenüber anderem christlichem Empfinden, das Du m.E. mehr respektieren solltest, auch wenn es nicht Deinem persönlichen Glauben vollständig entspricht.
Übrigens will ich hier keine theologische Diskussion anfange, weil es der falsche Platz wäre und weil mir dafür das theoretische Wissen fehlt. Dennoch:
1) Glaube an Reinkarnation und Christentum widersprechen sich keinesfalls. Es war verbreiteter Glaubensbestandteil großer Teile der Frühkirche und einige Prister und kath. Theologen, die ich darauf ansprach, waren dazu positiv eingestelllt bzw. glaubten sogar daran. Ich glaube an Reinkarnation!
2) Die Teilnahme am Gottesdienst ist nun am wenigsten ein Zeichen dafür, ob jemand die christliche Lehre befolgt. Ich erspare uns Beispiele und Erklärungen!
3) Was die extreme Verwässerung moralischer Grundprinzipien namentlich des "Du sollst nicht töten" durch Abtreibung und Kriege etc. anbelangt, so bin ich einverstanden.
Allerdings vermisse ich bei Deiner Sympathie für die ach so christlichen USA, die ich primär als bigott ansehe, Deinen Protest gegen den Hinrichtungs-Holocaust, der dort noch immer auf eine extrem bestialische Weise vollzogen wird. In den USA unterstützt die überwiegende Mehrheit der "Christen" dieses Staatsverbrechen! Und die können wohl kaum wirkliche Christen sein, wenn sie staatlichen Mord sanktionieren, oder!?
Und ferner wagen ich zu behaupten, daß Christsein und Nationalismus (nicht: Partiotismus) sich ausschließen, denn ein Nationalist hält sich für einen besseren Menschen, weil er einen bestimmten Paß hat.
Unbestreitbar sind die meisten USA-Bürger extreme Nationalisten - in einem Maße, wie es in Deutschland fast gesetzlich verboten ist!
4) 68, das ich bereits sehr bewußt erlebt habe, hat wie alles im Leben zwei Seiten und auch viel Gutes gebracht. Neben dem Abbau der übertriebenen Autoritäts-Gläubigkeit kraft Amtes und sozieler Stellung, die dringendst nötig war, war die Liberalisierung der Sexualität ebenfalls dringendst nötig (auch wenn sie nur teilweise gelungen ist). Als leider langjähriger Single habe ich die Erfahrung machen müssen, daß der ganz überwiegende Teil der Frauen vor ca. Jahrgang 1965 massive Sexual- und Orgsamusprobleme hat, die bei Frauen etwa ab 1970 deutlich weniger anzutreffen sind. Ein natürliches Verhältnis zu diesem zweitstärksten gottgegebenen Trieb des Menschen ist nach meiner Erfahrung bei jüngeren Jahrgängen überwiegend selbstverständlich, bei denen vor ca. 1965 aber die große Ausnahme! Außer meiner Ex-Frau habe ich unter diesen Jahrgängen nur "gestörte" kennen gelernt, die sich meist erst als erwachsene Frauen >30 eine natürliche Einstellung zu ihrem Körper und ihrer Sexualität versucht haben, zu "erarbeiten", meist vergebens. Grauenhaft, was ich da erlebt habe und oft als Versuchskaninchen herhalten mußte)!
Übrigens muß ich dies leider weitestgehend den Amtskirchen anlasten.
5) Amtskirche und Sexualität
Ich halte die Sexualität für extrem wichtig, was durch einen meiner "Lieblingssprüche" etwas salopp dargestellt wird: Würde mehr gevögelt, würde weniger gemordet! (Pardon: Berlin war darin schon immer extrem liberal)Darum ist die unmenschlich repressive Sexualmoral des Islam auch die zwingende Voraussetzung dafür, daß Mohammedaner für Gewalttaten so empfänglich sind. Könnten die ihren gottgebenenen Sexualtrieb - mit allem gebotenen Respekt vor dem Partner - ausleben, wie es nach meiner Überzeugung der Schöpfer gewollt hat, so würden sie wesentlich weniger Breitschaft für Gewalttaten besitzen und wären von ihren Führern nicht so leicht zu mißbrauchen.
Wer aktiv lieben kann - und daszu gehört nun mal zwingend auch die körperliche Liebe, der will weder morden noch sterben!
Mensch kann nur wirklich lernen, was Liebe im allgemeinen ist, wenn er auch die körperliche Form der Liebe zu seinem Partner praktizert. Jedenfalls stammt ein erheblicher Teil meines Christseins aus den spirituellen Erfahrungen (!!!), die ich bei der körperlichen Liebe mit meiner Seelenpartnerin - leider nur viel zu kurz - erleben durfte. Nie war ich Gott so nahe!
Leider, leider haben die Amtskirchen zu diesem zentralen Bereich des Menschen noch immer keine natürliche Einstellung bezogen. Vom irrwitzigen Zölibat will ich mal gar nicht reden! Du weißt noch besser als ich, woher das stammt und warum es eingeführt wurde.
Also, Hubert, bitte viel mehr Toleranz gegenüber anderem christlichen Glauben und Empfinden und viel weniger "Amtskirchen-Latein" und vergiß Deine unkritische Sicht der angeblich christlichen Neocons! Du solltest doch eigentlich wissen, daß satanische Ideen sich gut in christlichen Sprüchen verpacken kassen und die meisten Menschen es nicht merken!
Herzlichst
Der Berliner
>Hallo zusammen,
>man mag ja über George Bush denken wie man will, aber man muß auch mal festhalten, daß er für traditionelle Werte wie Ehe und Familie steht, ohne die keine Gesellschaft dauerhaft funktionieren kann. Ich stimme JeFra zu, daß die 68er, die Deutschland ruiniert haben, ihre Wurzeln in den USA haben. Dankenswerterweise hat man sich ihrer dort aber sehr schnell wieder entledigt, während sie in Europa fatalerweise Wurzeln schlagen konnten. Sie sind in Machtpositionen vorgedrungen und haben von dort aus die europäische Gesellschaft langfristig geschadet. Vor allem ihr Einsickern in die Schulen hat die gegenwärtige Katastrophe, die sich in Deutschland hauptsächlich durch eine massive Verblödung der Schüler äußert, verursacht. Auch die Relativierung nicht-relativierbarer Werte geht auf das Konto der 68er.
>Hier regen sich zwar etliche über die geplanten DNA-Datenbanken auf und postulieren mit Recht, daß dies ein weiterer Anschlag auf die persönliche Freiheit ist, merken gleichzeitig aber gar nicht, wie weit sie ihrer Freiheit durch die systematische Unterdrückung der Wahrheit und der Verbreitung von Irrlehren tatsächlich schon beraubt sind. Ich kenne dieses Forum lange genug, um feststellen zu dürfen, wie katastrophal es um die christliche Substanz bestellt ist. Jeder nur denkbare Irrsinn wird für „das wahre Christentum“ gehalten. Selbst an schwerste Häresien wie die Wiedereinkörperung von Seelen (Reinkarnation) wird teilweise geglaubt. Ich wage sogar zu behaupten, daß der Anteil der Foris, die am Sonntag nicht mehr an einem Gottesdienst teilnehmen, bei über zwanzig Prozent liegt. Des weiteren wage ich zu behaupten, daß sich das Gros hier mit allgemeingesellschaftlichen Phänomenen wie Abtreibungen und Homo„ehe“ schon lange abgefunden hat. Die meisten wissen gar nicht mehr, daß das schwerste Sünden sind. Andere wissen das zwar, fürchten aber, als intolerant oder politisch inkorrekt gebrandmarkt zu werden, wenn sie laut dagegen aufbegehren. Insofern besteht für mich z. B. der eigentliche Skandal im Fall Buttiglione nicht darin, daß dieser gläubige Katholik von EU-Freimaurern und –Sozialisten angegriffen wurde, sondern daß nicht ein einziger Katholik im EU-Parlament das Maul aufgetan und Buttiglione verteidigt hat.
>Die Sozialisten in Spanien versuchen gerade mit einem Höllentempo die Aznar-Jahre rückgängig zu machen. Der gesellschaftliche Verfall schreitet dort m. E. schneller voran als in Deutschland. Polen zerfällt ebenfalls in einem Maße, wie es vor zwanzig Jahren niemand für möglich gehalten hätte. Unerschütterliche christliche Substanz gibt es m. E. nur noch in Portugal und Italien. Aber auch dort arbeiten gewisse Kräfte massiv an der Zerstörung des Landes.
>Was schließe ich daraus?
>Die Konfrontation Europa – USA ist unvermeidlich. Aber darf man so weit gehen zu vermuten, daß diese Konfrontation militärisch ausgetragen wird?
>Gibt es dazu Prophezeiungen?
>fragt
>Hubert
- Re: Hubert und die Amtskirchen Samnico 22.1.2005 15:31 (1)
- Re: Hubert und die Amtskirchen - nicht ohne Respekt Der Berliner 22.1.2005 15:40 (0)
- Re: Hubert und die Amtskirchen Zetountis 22.1.2005 14:58 (0)