Quellenlage ?
Geschrieben von franke43 am 20. Januar 2005 12:45:11:
Als Antwort auf: Iran -Rußland und Einkreisungsstrategie und historische Geschichte dazu geschrieben von Samnico am 20. Januar 2005 12:02:07:
Hallo
>Mir fiel eine Geschichte ein, die ich vor langer Zeit mal gelesen hatte.
>Denken wir ca. 1500 Jahre zurück.
>Das Volk der F. und der A. lebten in Nachbarschaft in mitteleuropäischen Landen.
>Die A. waren recht expansiv und drängten die F. immer weiter zurück. Das geschah durch vielerlei Aktionen wie kleine Grenzscharmützel, bessere Handelsconnections, aggressivere Religion und auch stärker wachsende Bevölkerung.
>Letztendlich waren die F. ernsthaft gefährdet ihre Identität zu verlieren.
>Auf einer Fürstenkonferenz der F. wurde kontrovers über das weitere Vorgehen, inbesondere was die Vereinnahmung durch die A. betraf, diskutiert.
>Einige meinten, man solle mit den A. zusammengehen und unter den A. weiterleben, denn in einer Schlacht würde man eh den kürzeren ziehen. Diese friedliebende Meinung konnte sich aber nicht durchsetzen.
>Stattdessen beriefen sie ein "Thing" (weiß nicht,ob richtige Schreibweise, jedenfalls ein Fürstengelage) ein, bei dem die A. Gäste sein sollten und auf dem man alles weitere friedlich bereden wollte. Die A. nahmen dankbar an, denn die Kosten dieser Orgie würden ja die F. tragen. Außerdem waren die F. ja bisher keine ernstzunehmenden Gegner, sondern mehr unangenehme Verbündete, welche die Vorherrschaft der A.schon anerkennen würden. Um den Friedenscharakter zu wahren, wurden die Waffen vor dem Versammlungsplatz abgegeben. Es floß reichlich Alkohol, man war bester Stimung und als man in den Rauschschlaf verfiel, nahmen die F. die Schwerter und schlugen den A. ihre Köpfe ab. Danach war Ruhe. Die Elite der A. war im wahrsten Sinn des Wortes kopflos. Kein glorreicher Sieg für die F., aber sie konnten weiterleben.
>Bei den F. soll es sich um die Franken, bei den A., um die Alamannen gehandelt haben.Wo ist denn das überliefert ? Es muss sich um die Zeit
vor 480 handeln, denn 486 gelang den "friedliebenden"
Franken (meinen Vorfahren) ein militärischer Sieg über
den Statthalter Syagrius der noch-römischen Provinz
Gallia lugdunensis (Mittel- und Nordfrankreich). Erst
dadurch wurde Frankreich zu "Frank-Reich". Wenig später
besiegten dieselben laschen Franken die aggressiveren
Alemannen um 490 in offener Feldschlacht bei Zülpich
und drängten die Alemannen bis auf die heutige Dialekt-
grenze in Baden und Nordwürttemberg zurück. Kurz danach
begann die fränkische Kolonisation des Maingebiets, das
heute Franken heisst. Die Alemannen wandten sich nach
Italien an den Ostgotenkönig Theoderich den Grossen.
Dieser Hilferuf bzw. Theoderichs Kriegszug gegen die
"Märingar" (= merowingische Franken) ist auf einem
schwedischen Runenstein in Östergötland ("rökstenen")
verewigt. Aber letztendlich kam es zum Friedensschluss
auf der Basis des Status Quo. In den wirren Jahren
nach der Hunnenherrschaft kam eben manches vor, und
die Germanenstämme hatten noch nicht alle ihre neue
Heimat gefunden.Zur Ehrenrettung meiner Vorfahren will ich noch
anführen, dass die Streitaxt "francisca" genannt wurden,
also die "fränkische" Waffe. Der Sachsenstamm hatte
seinen Namen von der "Sax", was Schere bedeuten kann,
aber auch Kurzschwert.Fränkische Verbände waren 451 auch am weströmischen
Sieg über die Hunnen, Ostgoten und Alanen massgeblich
beteiligt. Die Siegerlorbeeren bekamen aber leider
die Westgoten. Jedenfalls nicht die Römer.>Schaut man sich die Situation Rußlands und des Iran an, könnte man Ähnlichkeiten entdecken. Auch diese Länder werden zunehmend eingekreist. Wie werden diese Länder wohl weiter verfahren? Kann man nur hoffen, daß sie nicht so hinterhältig und falsch wie die F. reagieren.
Gelage als Fallen zu nutzen war Brauch der Zeit. Noch
1317 hat ein schwedischer König (Birger) sich auf
dieselbe Zeit seiner lästigen Brüder entledigt, der
Herzöge Erik und Waldemar.>Gruß Samnico
Gruss
Franke
- Re: Quellenlage ? Samnico 20.1.2005 21:16 (1)
- Nicht wirklich wichtig franke43 21.1.2005 08:23 (0)