Re: Langfristiges vs. kurzfristiges Denken

Geschrieben von Johannes am 23. Dezember 2004 12:31:00:

Als Antwort auf: Re: Etwas Offt.: Zeichen der Zeit geschrieben von Lorberfreund am 23. Dezember 2004 00:07:54:

> Nun denn, dann finden wir in diesem Punkt nicht zueinander.


Hallo Lorberfreund,

ich habe mich ja bewußt aus der Diskussion rausgehalten, möchte aber nun doch sagen, daß ich es gut finde, daß Du langfristig denkst, nicht kurzfristig. Aus der Bewertung der Heilmethoden halte ich mich jetzt auch raus, sonst kommen wir ganz weg vom Thema, aber zum langfristigen Denken möchte ich etwas zu einer Geschichte aus der Bibel sagen (gefunden beim mdr: http://www.mdr.de/mdr-figaro/journal/830389-hintergrund-754066.html):

Die Krankheit Deines Sohns ist nicht lebensgefährlich, sondern nur lästig. Und es ist so vieles lästig, was wir gerne schnell weg hätten. Kopfschmerz? Da gibt es doch eine Pille für. Da ein Schmerz? Noch eine Pille mehr! Warum lange über die Ursachen nachdenken und vielleicht sein Leben umstellen, es gibt doch für alles die schnelle Lösung. Und die Folgeprobleme? Da werden wir schon eine andere Pille dagegen finden.

Das bezieht sich keineswegs nur auf Schmerzen. Natürlich wünsche ich jedem Schmerzfreiheit, aber wenn dadurch auf Dauer alles nur noch schlimmer wird, dann sollte man sich gut überlegen, wie man handelt. Jetzt den kurzfristigen Vorteil in Form eines Linsengerichts oder auf Dauer das, was uns eigentlich zugedacht ist?

Dein Sohn wird im Leben noch mehr Probleme haben. Seien es schwere Prüfungen, eine enttäuschte Liebe oder etwas anderes. Wenn er jetzt nicht von Dir lernt, daß es wichtig ist, langfristig zu handeln und auch an die Ewigkeit zu denken, wann soll er es dann lernen? Schau Dir doch an, wie sie alle handeln, ich nehme jetzt mal die Politiker: Die nehmen heute noch mehr Schulden auf, damit sie morgen nochmal wiedergewählt werden. Und übermorgen? Was sollen sie sich darüber Gedanken machen? Nein, wir wollen jetzt unser Vergnügen, wir wollen jetzt Erfolg, wir wollen jetzt wiedergewählt werden, etc., und daß dafür alles nur noch schlimmer wird, das blenden wir gern aus.

Und eben deshalb schreibe ich das. Nicht wegen der Frage der besten Heilung. Da nehme ich einfach zur Kenntnis, daß die Krankheit nicht lebensbedrohlich ist, sondern nur ziemlich nervig. Und in diesem Rahmen versuchst Du, möglichst langfristig zu denken und bist bereit, dafür auch selbst mehr Aufwand zu haben, obwohl Du es Dir auch leicht machen könntest, indem Du auf rasche Lösungen eingehst und die langfristigen Folgewirkungen nicht beachtest.

@detlef: Du wußtest das alles auch einmal. Im politischen Bereich weißt Du es auch heute noch. Nur dann, wenn es um Gott und Ewigkeit geht, dann schiebst Du dieses Wissen, das Du einmal hattest, zur Seite. Warum ist Dir das Sichtbare wichtiger als das Unsichtbare? Was ist geschehen?

Gruß

Johannes



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