... wer nicht sucht, wird gefunden.

Geschrieben von Salim am 20. Dezember 2004 21:05:43:

Als Antwort auf: Re: a@Salim - Frage der unterschiedlichen Demut und der geistigen Realität geschrieben von Baldur am 20. Dezember 2004 04:01:36:

Hallo Baldur,

du sagst: Ich nehme zur Kenntnis, daß es eine Ursache in der geistigen Welt geben muß, aber niemand spricht zu mir, der mir Anweisungen gibt, der mir Forderungen gibt, Auflagen und Vorschriften macht.

Niemand spricht zu dir und gibt dir Anweisungen, weil du, wie du sagst, selbst entscheiden willst.


Die Schleier versuche ich, selbst wegzuziehen, weil mir niemand sagte, ich soll es unterlassen.

Eben.

Die Christen bekommen bei der Taufe ein Kreuz auf die Stirn *gezeichnet*, und die Esoteriker sind der Ansicht, das sei eine mystische Handlung, um das dritte Auge des Hellsehens zu schließen. Ich kenne alle möglichen Warnungen, und ich bin mir im klaren, daß es nicht ungefährlich ist. Aber alles im Leben hat sein Risiko. Und so denke ich, daß es für manche Menschen der richtige Weg ist, das Risiko freiwillig anzunehmen, und sich zu bemühen, von sich aus, diese von Dir genannten Schleier aufzulösen.

Ich halte es für einen großen Irrtum, zu glauben, es gehe auch ohnen einen Lehrer. Nein, der Lehrer ist sehr wichtig. Ohne ihn gerätst du leicht in eine Art spirituellen Austismus.

Sicher ist das nicht für alle der richtige Weg. Aber für jemanden für mich schon, wie ich denke.

Es kann auch eine Art von Einbildung sein.

Ich schätze weise Lehrer, und habe einige treffen dürfen, habe viel gelernt. Trotzdem hatte jeder von ihnen eine jeweils andere Sicht der Dinge, lehrte unterschiedliches.

Die Seelen sind verschieden, und ebenso die Methoden ihrer Unterweisung.

Ja, wenn die es schon nicht wissen, wer dann ?

Ein Freund hatte immer gebetet: "O Allah, bewahre mich vor überflüssigerm Wissen!"

So muß nach meinem Dafürhalten jeder sich auf seinen Weg der Suche machen.

Aber: Wer sucht der findet nicht, wer nicht sucht wird gefunden. Es ist auch falsch, zu glauben, man könne als potentieller Schüler einen Lehrer suchen. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Der Lehrer sucht den Schüler. Wenn der Schüler bereit ist, ist auch der Lehrer da.

Wieso sollte ich vor meinem Schöpfer Angst haben ? Wieso vor meinen Ahnen ? Wenn mich mein Schöpfer liebt, ich sein Geschöpf bin, wieso muß ich mich demütigen, damit ich sein Gefallen finde ? Das erwarte ich von meinen Kindern doch auch nicht. Und Gott schuf uns nach seinem Ebenbilde, heißt es. Das scheint mir der große Unterschied zu sein, die Folgsamkeit bezüglich der überlieferten Schriften. Ich habe Respekt vor der eisernen Präzision, mit der sich Muslime in die Vorschriften ihres Glaubens fügen. aber für mich persönlich wäre ich nie bereit, mich derart unterzuordnen, weil ich mir keinen derart fordernden Gott vorstelle, sondern einen kumpelhaften. Einen Freund.

Nein, da gehst du zu weit.

Gotteslästerung ?

Ja. Der Herr der Universen bietet dir zwar die Freundschaft an, Er ist aber nicht deshalb dein Kumpel

Ein sehr fähiges Medium, Gordon Higginson, bekannt für seine außergewöhnlichen Gaben, erklärte einmal, das Geheimnis hinter all seinen Fähigkeiten sei, ob/daß man daran glaube, dann wären sie da.

Ja, genau. "Die Hölle ist eine Täuschung", aber sie ist für den wirklich, der dieser Täuschen erliegt.

Das, was man sich vorstelle, wäre in der geistigen Ebene real.

JA.

Nehmen wir an, das wäre die Erklärung, dann gäbe es für jeden Glauben eine eigene, abgetrennte geistige Welt, in die man käme, ganz nach seinen hier auf Erden gebildeten Vorstellungen. Muslims würden Allah treffen, Juden den Jahwe, Christen den Jesus, und Spiritualisten würden sich inmitten ihrer vorher verstorbenen Verwandten aufhalten. Und das bedeutet ferner, wenn dies so wäre, dann würde ich natürlich lieber in einem freien Gebiet ohne Vorschriften sein, als mich einem festen Ritus unterordnen zu müssen. Denn dann wären alle diese Glaubensvorstellungen ja gleichberechtigt und alle bloß Vorzimmer zum großen Ganzen.

Aha.

Das mit dem fallenden Regentropfen und dem Meer hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, es erinnert mich an die buddhistische Lehre von der Aufgabe des Egos. Für mich ist es heute nicht vorstellbar, mir die Aufgabe des Egos zu wünschen, aber alle Leute mit Nahtodeserfahrung berichteten davon, daß sie nur noch den Wunsch hatten, ins Licht zu gehen, mit dieser Liebe dort zu verschmelzen.

Es heiß: "Wahlich wir sind von Allah, und wir sind auf der Rückreise zu Ihm.!

Warten wirs ab, der letzte Schleier wird tatsächlich erst gelüftet, wenn wir selbst in die geistige Welt gehen, und ich bin mir nicht sicher, ob das dann echt der letzte Schleier war, oder ob es nicht auch drüben verschiedene Ebenen gibt. Und eine Weiterentwicklung dort. Wenn Du möchtest, wäre ich sehr daran interessiert, zu erfahren, welche *übersinnlichen* Erfahrungen Du in Gegenwart Deines Lehrers machen konntest.

Über so etwas schreibe ich nicht öffentlich.

Beste Grüße vom Baldur>

Gleichfalls,
Das Beste,
Salim



Antworten: