Re: "heuern" "keifern""geifern"
Geschrieben von Fred Feuerstein am 29. November 2004 17:49:23:
Als Antwort auf: Re: Mit Verlaub: Es heißt nicht "heuern"! geschrieben von Taurec am 29. November 2004 17:05:05:
>Hallo IT Oma!
>Die Idee hatte ich auch schon!
>In welchen Dialekten kommt dieses Wort denn vor? Vielleicht lässt sich daraus ein Rückschluss auf die Herkunft des Verfassers ziehen.
>Meines Erachtens gibt es folgende Möglichkeiten:
>1. Die kurze Passauer Version wurde von der langen fränkischen abgeschrieben, wobei einige Verse weggelassen wurden.
>2. Die lange fränkische Version wurde von der kurzen Passauer abgeschrieben und vom Abschreiber durch eigene Verse ergänzt, wobei das Wort "keifern" durch das allgemeinverständliche "heuern" ersetzt wurde.
>3. Bei der kurzen Version handelt es sich lediglich um einen Entwurf der später entstandenen langen Version. Der Schreiber beider Versionen wäre dann der selbe.
>Das erklärte auch, warum sich die Strophen stellenweise unterscheiden. Der Verfasser hätte nämlich noch stellenweise "herumgedoktort". Bei der jüngeren langen Version hätte er dann auch das dialektische Wort "keifern" durch das hochsprachliche Wort "heuern" ersetzt, damit die Stelle auch von Sprechern anderer Mundarten verstanden wird.
>Gruß
>Taurec
Hallo Taurec,
"heuern"
Im Duden - Rechtschreibung, Ausg.96, steht unter "heuer": südd., österr.,schweiz. für in diesem JahrIm österreichischen gibt es schon seit Urzeiten den "Heurigen", d.h. den diejährigen Wein Er heißt "Heuriger" solange, bis der nächste Jahrgang dieses Stadium erreicht hat und wird dann zum "Alten". Also kann der Heurige in 2 Kalenderjahren existieren, "heuer" bezieht sich aber ausschließlich auf das derzeitige Kalenderjahr.
"keifern"
Es ist so wie du schreibst: das Wort "keifern" gibt es nicht.
Aus meinem Sprachraum kenne ich "geifern" v.a. in Bezug auf Hunde:
Schleim sabbernd. In Bezug auf Menschen wird es mehr Richtung schimpfen, fluchen verwandt.Bleibt die Frage was der unbekannte Autor zuerst verwendete.
Im Fall von "heuern" würde es bedeuten, daß die Bauernschaft allgemein verarmt, im Zweiten, daß sie nur fluchen und schimpfen (aber das tun sie eigentlich schon immer, oder?, natürlich heute auch mehr .... :-(
mit freundlichen Grüßen
Fred